20.08.2014 12:19 Uhr

Bundesliga hinkt bei Finanzkraft hinterher

Bundesliga hinkt Topklubs bei Finanzkraft hinterher
Bundesliga hinkt Topklubs bei Finanzkraft hinterher

Nur Bayern München gehört aus der Bundesliga finanziell zu Europas Fußballelite. Das zeigen die Bilanzen der zehn reichsten Fußballklubs sowie von Borussia Dortmund und Schalke 04, die Wirtschaftsprofessor Bernhard Pellens von der Ruhr-Universität Bochum zusammen mit dem "manager magazin" analysiert hat.

"Es gibt eine Zweiklassengesellschaft im europäischen Spitzenfußball", berichtet Pellens. Ein halbes Dutzend Klubs, darunter Bayern München, gebe pro Jahr mehr als 200 Millionen Euro für Spielergehälter und Transfers aus. Dortmund und insbesondere Schalke können sich dagegen nur einen halb so teuren Kader leisten. Selbst zwischen Dortmund sowie Schalke (Rang 11 und 13 nach Umsatz) und dem zehntreichsten Verein AC Milan klafft eine Lücke von 40 Millionen Euro beim Personalaufwand.

Weil sportlicher Erfolg und finanzieller Aufwand eng zusammenhängen, ist es für viel finanzschwächere Klubs wie Dortmund und Schalke nur mit Glück und außerordentlichem Geschick möglich, das Viertelfinale der Champions League zu erreichen – oder gar gegen die doppelt so ausgabekräftigen Bayern die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen.

Bayern in der "obersten Spitzengruppe"

"Der FC Bayern ist bei Umsatz und Eigenkapitalquote in der obersten Spitzengruppe Europas", sagt Bilanzexperte Pellens. "Für den BVB wird es dagegen schwierig, dauerhaft mit den Top-Klubs zu konkurrieren, wenn es nicht gelingt, den Umsatz nachhaltig um 100 Millionen Euro zu steigern."

Thomas Treß, Finanzchef von Borussia Dortmund, sieht den Verein ebenfalls finanziell noch deutlich hinter Europas Spitze. "Der BVB ist noch nicht so groß, dass wir Real Madrid oder Bayern München finanziell Paroli bieten könnten", sagt Treß: "Wir werden weiter auf unsere Jugendarbeit setzen und darauf, den ein oder anderen Spieler einzukaufen, der nicht ganz oben auf der Einkaufsliste der ganz großen Klubs steht."

Möglichkeit, zur Spitzengruppe aufzuschließen

Allerdings erkennt Treß in den kommenden fünf bis sechs Jahren die Möglichkeit, finanziell zur Spitzengruppe aufzuschließen: "Wir werden alles daransetzen, unsere Umsätze in den nächsten Jahren massiv zu steigern. Dieses zusätzliche Geld werden wir auch in die Mannschaft stecken."

Um in der Champions League wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die deutschen Vereine ihr Geschäft stärker internationalisieren. "Die Bundesliga hat noch deutliches Potenzial bei der Auslandsvermarktung", sagte Treß.

sid

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