Nach der bitteren 0:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen Chelsea hat Liverpool-Manager Brendan Rodgers die Defensivtaktik von José Mourinho scharf kritisiert.

"Er mag es, so zu arbeiten und wird wahrscheinlich auf seine Vita hinweisen und behaupten, dass es funktioniert," monierte Rodgers die ultradefensive Ausrichtung der Blues, die über weite Strecken nicht am Spiel teilnahmen und bei jeder nur erdenklichen Möglichkeit an der Uhr drehten. "Das ist nicht meine Art. Ich möchte, dass meine Spieler die Initiative ergreifen", sagte der merklich frustrierte Trainer der Reds.

"Es war enttäuschend. In der 92. Minute haben sie eine Verwarnung für Spielverzögerung bekommen, dabei ging es ihnen von der ersten Minute an nur darum, uns zu frustrieren." Ironie des Schicksals: Ausgerechnet in der von Chelsea provozierten Nachspielzeit fielen die beiden spielentscheidenden Treffer (das 1:0 in der ersten, das 2:0 in der zweiten Halbzeit).

Auf die Frage, ob Chelsea die destruktivste Mannschaft in dieser Saison an der Anfield Road gewesen sei, meinte Rodgers: "Das werde ich nicht sagen, aber dieses Spiel wird uns gut auf Crystal Palace und ihre langen Bälle vorbereiten. Ich kann meinen Spielern keinen Vorwurf machen, wir haben lediglich den Abschluss nicht gefunden. Chelsea stand sehr tief und hat wahrscheinlich zwei statt nur einem Bus geparkt." Die Antwort des Portugiesen, der auf den obligatorischen Handshake mit Rodgers nach dem Spiel verzichtete, ließ nicht lange auf sich warten. "Die beste Mannschaft hat gewonnen. Wir haben brillant gespielt und keine Fehler gemacht. Es war eine fantastische Leistung meiner Spieler."

wfb