U21 EM-Qualifikation 2015/2016 » Gruppe 7 » Liveticker: Finnland - Deutschland 0:1

Fazit:
Die deutsche U21-Nationalmannschaft entscheidet auch das achte EM-Qualifikationsspiel für sich und ist nur noch zwei Punkte vom sicheren Endrundeneinzug entfernt. In Finnland gewinnt die DFB-Auswahl zum Pflichtspieldebüt von Trainer Stefan Kuntz mit 1:0 und vergrößert den Vorsprung an der Spitze dadurch auf fünf Zähler. Gegen die Truppe von Tommi Kautonen feierte sie zwar nicht wie im Hinspiel ein Schützenfest, brachte die durch Serge Gnabry in Minute 41 besorgte Führung aber vollkommen souverän über die Zeit. Deutschland hatte zwar noch einige Möglichkeiten, das Ergebnis deutlicher zu gestalten, doch die zahlreichen Distanzversuche wurden meist vom finnischen Keeper Otso Virtanen abgewehrt. In den letzten beiden Gruppenspielen sowie zwei weiteren Testpartien muss noch daran gearbeitet werden, die Sturmspitze besser in Szene zu setzen. Die Qualifikation für die EM 2017 in Polen kann am 7. Oktober im Heimspiel gegen Russland perfekt gemacht werden. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Moshtagh Yaghoubi (Finnland)
Yaghoubi sorgt für einen kleinen Ausraster bei Weiser, der sich zurecht lautstark bei der finnischen Nummer sieben beschwert. Verständlich, schließlich hätte sich der Berliner bei der riskanten Grätsche schwerer verletzen können.

Die vom Vierten Offiziellen angezeigte Nachspielzeit beträgt drei Minuten!

Ganz spät schickt Kautonen einen zweiten Stürmer ins Rennen. Finnland hat nun nichts mehr zu verlieren. Erarbeiten sich die Hausherren noch eine Chance auf den Ausgleich?

Gnabry vergibt die Riesenchance zum 0:2! Dank eines Doppelpasses mit Arnold gelangt Weiser auf rechts an die Grundlinie und spielt quer vor den Kasten. Dort muss der Neu-Bremer aus vier Metern eigentlich nur den Fuß hinhalten. Aufgrund starker Rücklage befördert er das Leder über den halbleeren Kasten.

Der Bruder des Frankfurter Schlussmanns Lukáš Hradecký geht in den Feierabend. Sein Ersatz in den letzten Minuten ist der offensivere Fredrik Lassas.

Dahoud hat einen Schlag auf die Lippe bekommen und muss außerhalb des Feldes behandelt werden. Deutschland aigert kurzzeitig in Unterzahl; zwei Arnold-Ecken sind zu niedrig getreten und werden am ersten Pfosten geklärt.

Akpoguma probiert sich aus der Distanz! Der aufgerückte Innenverteidiger, bisher mit einen starken Anspielen aufgefallen, visiert aus halbrechten 22 Metern den rechten Winkel an. Die Kugel rauscht nicht weit am Gehäuse Virtanens vorbei.

Mit Hampus Holmgren bringt der finnische Coach Tommi Kautonen einen Mann für die Außenbahn, der diese Rolle deutlich offensiver interpretieren dürfte als Auswechselspieler Richard Jensen. Wenn die Weiß-Blauen noch auf Platz zwei schielen, dürfen sie hier und heute nicht verlieren.

Eine halbe Stunde vor dem Ende beträgt der Vorsprung bei aller Dominanz immer noch lediglich einen Treffer. Finnland greift zwar deutlich früher an als in Durchgang eins, doch die hoffnungsvollen ersten Aktionen nach Wiederanpfiff konnten nicht bestätigt werden.

Finnland kommt mutiger aus der Kabine, zwingt die Gäste aktuell zu einem präzisen Aufbauspiel. Deutschland hat die Zeichen der Zeit erkannt und will jetzt den zweiten Treffer erzwingen. Hier ist jetzt deutlich mehr Zug im Spiel!

Stark mit der Kopfballchance! Der Berliner Innenverteidiger schraubt sich nach Arnolds Eckballflanke am ersten Pfosten hoch und drückt das Leder mit der Stirn auf die flache, lange Ecke. Am Pfosten kann Matti Klinga kurz vor der Linie retten.

Yaghoubi zieht aus der zweiten Reihe ab! Infolge eines Solos von Fredrik Jensen klären die deutsche Abwehrleute zentral vor den Strafraum. Dort geht die finnische Nummer sieben mit dem rechten Spann volles Risiko. Das Leder rauscht knapp am rechten Pfosten vorbei.

Tooor für Deutschland, 0:1 durch Serge Gnabry
Der Neu-Bremer bringt die DFB-Truppe in Führung - mit unfreiwilliger Unterstützung von Verteidiger Väisänen! Er findet über den linken Flügel dank einer Körpertäuschung gegen Hatakka einen Weg in den Strafraum. Aus spitzem Winkel peilt er die flache rechte Ecke an, die er ohne weiteren Kontakt verfehlt hätte. Väisänen fälscht jedoch ins eigene Netz ab.

Kann die Kuntz-Truppe vor der Pause noch einen Zahn zulegen? Sie lässt sich gerade im Mittelfeld zu oft den Ball abjagen, ohne allerdings durch finnische Gegenstöße wirklich in Bedrängnis zu geraten. Stoßstürmer Werner bekommt momentan überhaupt kein Futter.

Schwäbes Patzer wird nicht bestraft - wegen einer Abseitsstellung! Skrabbs Freistoßflanke lässt der deutsche Schlussmann unverständlicherweise nach vorne abprallen. Nach Vorlage von Klinga drückt Hatakka die Kugel ins halbleere Tor, stand bei der Vorlage jedoch in der verbotenen Zone.

Nach einer halben Stunde ist die Leistung des Favoriten doch ein wenig abgefallen. Man kombiniert sich nicht mehr so einfach durch die finnischen Reihen und hat ziemlich wenige Ballkontakte im gegnerischen Strafraum. Deutschland scheint die Geduld aber nicht zu verlieren.

Für die deutliche Überlegenheit in Sachen Ballbesitz (etwa 75 %) springen für das DFB-Team momentan zu wenige gute Chancen heraus. Mit den beiden Werner-Möglichkeiten hat die Partie vielversprechend begonnen, doch solch klaren Abschlüsse lassen die Gäste gerade vermissen.

Der erste Abschluss der Gastgeber! Einen der wenigen Vorstöße der Finnen beendet Taylor mit einem Distanzversuch aus dem Zentrum. Schwäbe kann den unplatzierten, aber wuchtigen Ball entschärfen und sichert sich ihn dann im Nachfassen.

Finnland hat jetzt ein leicht verbesserten Zugriff in der defensiven Mitte. Vor allem Dahoud konnte in den ersten Minuten die Bälle ohne Gegenwehr verteilen. Deutschland lässt die Kugel aktuell durch das Mittelfeld rollen und tastet die Abwehr nach Lücken ab.

Die DFB-Kicker bringen eine solch krasse Überlegenheit auf das Grün, dass ein ziemlich deutliches Ergebnis zu erwarten ist. Finnland kommt kaum hinterher, lässt im Defensivdrittel viel zu große Abstände zu den deutschen Youngsters.

Österreich ist im Auswärtsspiel in Russland übrigens nicht über ein 1:1-Unentschieden herausgeholt. Deutschland könnte mit einem Dreier im Westen Finnlands also auf fünf Punkte davonziehen und damit einen großen Schritt in Richtung Polen vollziehen.

Werner hat nach 160 Sekunden die erste große Möglichkeit! Die DFB-Truppe greift gegen tiefstehende Finnen über die halbrechte Seite an. Dahoud kann die Kugel letztlich per Steilpass auf den Neu-Leipziger durchstecken. Der bleibt aus gut 14 Metern mit einem Rechtsschuss an Keeper Virtanen hängen.

Im Vergleich zum freundschaftlichen Duell in Kassel gegen die Slowakei gibt es bei der deutschen Mannschaft drei personelle Änderungen. Anstelle von Timon Wellenreuther, Marvin Stefaniak und Maximilian Philipp beginnen Marvin Schwäbe, Serge Gnabry und Timo Werner. Hany Mukhtar, Janik Haberer und max Christiansen sind gar nicht erst mitgereist.

Für die Regeldurchsetzung im OmaSP Stadion ist ein französisches Gespann zuständig. Benoit Millot pfeift seit August 2011 in der Ligue 1 und ist seit gut zweieinhalb Jahren auch auf internationalem Parkett unterwegs. Der 34-Jährige wird an den Seitenlinien von Hicham Zakrani und Julien Pacelli unterstützt. Als Vierter Offizieller verdingt sich Johan Hamel.

Die Pikkuhuuhkajat haben es erst einmal zu einer U21-Endrunde geschafft. 2009 ließen sie Österreich in den Playoffs hinter sich und reisten zum Turnier nach Schweden. Dort begegneten sie dem späteren Titelträger Deutschland im zweiten Gruppenspiel, verloren nach einem Doppelschlag von Höwedes (59.) und Dejagah (61.) mit 0:2. Auch das Auftaktmatch gegen England (1:2) und die dritte Partie gegen Spanien (0:2) konnten nicht erfolgreich bestritten werden, so dass Finnland ohne Punktgewinn ausschied.

Wer am oder nach dem 1. Januar 1994 geboren wurde, kommt für die 52 europäischen Nachwuchsmannschaften als Spieler infrage. In diesem Alter sind einige hochtalentierte Youngsters aber natürlich auch schon für das A-Nationalteam von Joachim Löw interessant. So gehörten gestandene Bundesligaprofis wie Max Meyer oder Niklas Süle jüngst zum Kader, der sowohl das Testspiel gegen Finnland als auch das WM-Qualifikationsmatch in Norwegen gewinnen konnte, und kamen dort auch zum Einsatz. Von der U21 ist der Weg nach oben nicht mehr weit.

Mit dem 3:0-Testspielerfolg gegen die Slowakei hat die deutsche U21 einen positiven Start unter dem neuen Übungsleiter Stefan Kuntz hingelegt. Vor dem Beginn des Schlusssprints in der EM-Qualifikation sorgten die Treffer von Grischa Prömel (4.), Niklas Stark (40.) und Levin Öztunali (90.) für eine gute Stimmung im DFB-Lager. Rechnet man die Partien bei den Olympischen Spielen in Brasilien heraus, in denen bekanntlich keine reinen U21-Teams antreten, feierte der Nachwuchs den neunten Dreier in Serie und könnte mit einem weiteren Sieg den bisherigen Rekord einstellen.