U21 EM 2011 in Dänemark » Halbfinale » Liveticker: Spanien - Belarus 3:1

Spielende
Der letzte Pfiff dieses Spiels ertönt und die Spieler sinken auf den Rasen. Erschöpft sind sie alle, ihre Stimmung könnte aber unterschiedlicher nicht sein. In einem nicht hochklassigen, aber doch unterhaltsamen Match brachten die Weißrussen den Favoriten aus Spanien durch ein Zaubertor an den Rand einer Niederlage, um dann kurz vor Spielende noch den Ausgleich zu kassieren. In der Verlängerung hatten sie dem Spiel der Roten dann keine Physis mehr entgegen zu setzen und verloren so klar mit 3:1. Die Iberer ziehen damit verdient ins Finale ein.

Es hat lange gedauert, aber jetzt zeigen die Roten das Spiel, das sie lieben und so perfekt beherrschen. Schnelles Passspiel, immer wieder schnelle Antritte und sofortige Wiedereroberung. Die Weißrussen torkeln nur noch über den Platz und sehnen den Abpfiff herbei. Irgendwie verständlich.

Tooor für Spanien, 3:1 durch Jeffrén
Damit ist Spiel gegessen... Der eingewechselte Jeffrén erkämpft sich den Ball im Mittelfeld, geht zwei Schritte und zieht mit dem Vollspann aus gut 25 Metern ab. Der Ball schlägt unhaltbar im linken Winkel ein, was das Traumtor perfekt macht.

Die Spanier verlassen sich jetzt gänzlich auf ihre Ballstafetten, um ihre Gegner nicht in die Nähe von De Geas Tor kommen zu lassen. Das klappt auch absolut problemlos.

Jeffrén, Dídac Vilà ... Die Spanier schießen jetzt aus allen Lagen, Gutors Handschuhe dürften inzwischen glühen.

Die Verlängerung beginnt so, wie aus die reguläre Spielzeit getan hat: Die Spanier drängen die Weißrussen in die eigenen Hälfte. Ob diese sich da jetzt nochmal befreien können, ist angesichts ihrer offensichtlichen Erschöpfung zweifelhaft.

Zwischenfazit:
Das war knapp... Fast wären die Spanier relativ blamabel gegen tapfer verteidigende Weißrussen ausgeschieden, hätte ihr Topscorer nicht mal wieder den richtigen Riecher gehabt. Verdient ist das angesichts der Spielanteile allerdings allemal. Ob die extreme Dominanz der Spanier aber auch in der Verlängerung folgen haben wird, bleibt abzuwarten.

Fast der kuriose zweite Treffer für die Spanier: Gutor und Krkic laufen zu einem hohen Ball, der sich in den Strafraum senkt. Erreichen tut ihn keiner und das Leder tupft fast über beide Spieler ins leere Tor. Aber eben nur fast.

Der spanische Coach ist inzwischen schon jenseits von Hektik und Nervosität und zieht immer wieder seine Jacke an und aus. Angesichts des Spiels seiner Mannschaft ist das kein Wunder.

Gelbe Karte für Alberto Botía (Spanien)
Das war nichts, wie die Zeitlupe deutlich zeigt. Aber gut, die steht den Schiedsrichtern bekanntlich nicht zur Verfügung. Botía wird das gerade ziemlich ärgern.

Das sieht böse aus... Nekhaychik wird von Jeffrén unglücklich am linken Knie getroffen, das eh schon lädiert ist. Wieder kommt die Trage zum Einsatz.

Gelbe Karte für Mikhail Sivakov (Belarus)
Sivakov lässt sich zu viel Zeit beim Freistoß...

Abgeblockt! Nach einem kleinen Solo von Mata kommt der Ball zu Thiago Alcántara. Der zieht aus ca. neun Metern ab, trifft aber nur einen gegnerischen Verteidiger.

Und wieder steht Gutor Adrián im Weg: Der spanische Stürmer bekommt den Ball im Strafraum wunderbar aufgelegt, geht ein paar Schritte und zieht von halbrechts aufs rechte untere Eck. Doch der Keeper der Weißen ist unten und lenkt den Ball am Tor vorbei.

Die Weißen lassen jetzt keinen Zweifel daran, wie ihre Taktik fortan aussehen wird: Konter sind angesagt! Der erste, über Sivakov vorgetragen, bleibt aber ungefährlich.

Tooor für Belarus, 0:1 durch Andrei Voronkov
Ein unglaubliches Tor... Die Weißrussen werfen von rechts einund der Ball wird von einem Spanier unglücklich mit dem Kopf verlängert. Das Spielgerät steigt erst hoch in die Luft und fällt dann aus gut zehn Metern senkrecht nach unten. Dort rangeln zwei Spanier und zwei Weißrussen miteinander. Mitten im Gewühl setzt Voronkov dann im Fallen zum Fallrückzieher an und trifft den Ball ausgesprochen gut: Das Leder trifft den Innenpfosten und springt ins Netz. De Gea sieht nichts und trifft entsprechend keine Schuld.

Gelbe Karte für Adrián (Spanien)

Wie so oft spricht die Statistik in einem Spiel mit spanischer Beteiligung eine deutliche Sprache: 73 Prozent Ballbesitz gehen an den Favoriten.

Schöner Distanzschuss von Muniain... Der streicht aus gut 25 Metern aber knapp am rechten Winkel vorbei.

Abgesehen von der einen Chance sind Offensivaktionen der Weißen bisher aber Mangelware. Die Spanier werden ihrer Favoritenrolle so klar gerecht.

Gelbe Karte für Pavel Nekhaychik (Belarus)
Der weißrussische Mittelfeldmann lässt gegen Muniain das Bein stehen und wird dafür verwarnt.

Nach einer druckvollen Anfangsphase der Spanier kommen diese inzwischen im Mittelfeld nicht mehr wirklich zum Zug. Die Offensive der Roten um Adrián hat gerade entsprechend wenig vom Spiel.

Mutig: Spanien spielt hinten rum und Botia spielt einen hohen Ball zu De Gea, der auch noch von einem Gegner bedrängt wird. Der talentierte Schlussmann klärt aber souverän.

Nach einem Zusammenprall mit Thiago Alcántara bleibt der weißrussische Kapitän Sivakov liegen und hält sich das Knie. Eine Bahre wird gebracht, doch der Verletzte kann wieder auftreten. Er versucht, weiterzuspielen.

Das Team aus Weißrussland ist anders als die Spanier mit viel Glück ins Halbfinale eingezogen. In einer Konstellation mit drei punktgleichen Teams konnte Weißrussland den zweiten Platz vor Island und Gastgeber Dänemark einnehmen, weil man gegen Island 2:0 gewann und damit den direkten Vergleich aller drei Teams für sich entscheiden konnte.

Spanien konnte ohne Niederlage das Halbfinale erreichen und musste lediglich im letzten Gruppenspiel gegen England den ersten Punktverlust und das erste Gegentor hinnehmen. Dem Gruppensieg der Iberer hat die Punkteteilung anders als den Engländer, die sich damit nicht für das Semi-Finale qualifizieren konnten, nicht geschadet.