Champions League 2011/2012 » Viertelfinale » Liveticker: SL Benfica - Chelsea FC 0:1

Fazit:
Ist das schon das Halbfinale für Chelsea? Natürlich noch nicht, aber die Tür ist ganz, ganz weit offen für die Blues, die mit einem glücklichen 1:0-Auswärtserfolg bei Benfica Lissabon die Heimreise antreten. Glücklich deshalb, weil sie erstens nicht viele Aktionen nach vorne eingeleitet hatten, Benfica dafür mehrere richtig gute Chancen vergeben hat und weil es einen klaren Handelfmeter für die Hausherren hätte geben müssen. Lissabon wollte mit dem Vorteil des Heimspiels heute vorlegen, scheiterte letztlich aber an der eigenen Chancenverwertung und steht nun nach 90 von 180 Minuten bereits mit dem Rücken zur Wand. Bleibt die Hoffnung, dass man in dieser Champions-League-Saison auswärts bislang einen Toreschnitt von 1,75 Treffern erzielen konnte und man auch an der Stamford Bridge in der Lage sein wird, ein Tor zu markieren. Das war es aus Lissabon. Schönen Abend und bis morgen, dann mit den Bayern.

Chelsea verteidigt mit Mann und Maus. Auch die hohen Bälle bringen nicht, da die Blues so gut wie jedes Kopfballduell gewinnen.

Zwei Minuten davon sind bereits vorbei, ohne nennenswerte Höhepunkt.

Die letzten Sekunden laufen und es deutet hier nicht mehr viel auf den Ausgleich hin.

...aber anstatt den Ausgleich zu erzielen laufen sie in einen Konter! Sturridge rennt die komplette rechte Seite im Alleingang ab und legt dann vor dem Strafraum quer rüber zu Mata. Das Schlitzohr hat gesehen, dass ihm Keeper Artur entgegen kommt und versucht den Lupfer aus dreizehn Metern - drüber.

Und wieder kommen alle Wechsel fast gleichzeitig. Der eben dazugestoßene Nolito hat auch gleich mal eine Möglichkeit. Von links kommend zirkelt er das Leder aus elf Metern Richtung Gäste-Tor, doch da fehlt vor allem Präzision.

Aber was ist das hier bitte für ein Ergebnis? Chelsea hat fast mehr mit sich selbst zu kämpfen, als mit dem Gegner, der eine Chance nach der anderen liegen lässt und plötzlich kommen die wie die Jungfrau zum Kind zur höchst glücklichen Führung.

Tooor für Chelsea FC, 0:1 durch Salomon Kalou
Das hat sich wahrlich nicht engedeutet. Fernando Torres wird auf der rechten Seite geschickt und enteilt seinen Verfolgern. Er zieht bis zum Fünfer in den Strafraum und spielt dann eigentlich einen Verlegenheitschip in die Mitte, doch Benficas Verteidiger sehen dann nicht gut aus und lassen Kalou im Rücken völlig alleine. Der hat dann aus drei Metern keine Probleme mehr einzuschieben.

Wechselfieber in Lissabon. Beide Trainer wollen nun mehr Akzente setzen. Für die Blues kommt nun die Klublegende Lampard aufs Feld, aber auch Benfica bringt zwei neue Leute.

Jardeeeel! Was für eine Chance! Erneut kommt eine Flanke von Gaitán punktgenau auf den Schädel. Diesmal steht Jardel am langen Pfosten mutterseelen allein und wuchtet das Leder mit dem Kopf Richtung Tor. Doch auch dieser Versuch kommt genau auf Čech. Die Führung liegt sprichwörtlich in der Luft.

Gefährlich! Witsel bekommt das Leder 23 Meter vor dem gegnerischen Tor und zieht sofort drauf. Die Kugel wird ganz unangenehm abgefälscht und senkt sich hinter Čech, doch auch knapp hinter dem Tor.

Pfosten! Urplötzlich die Blues mit der riesen Chance auf die Führung. Langes Teil in den Lauf von Mata, der den herauseilenend Schlussmann Artur umspielt. Dann wird der Winkel spitz, doch Mata bekommt das Leder herumgezogen. Fast zumindest, denn die Kugel klatscht an den Außenpfosten!

Wir haben die gefährlichste Szene der Gäste in diesem zweiten Abschnitt gesehen. Eine verunglückte Flanke aus dem rechten Halbfeld kommt genau auf Keeper Artur.

Nächste Chance für Javi García mit dem Kopf nach einer Gaitán-Flanke. Aber das können sie eigentlich gleich vergessen. Lissabon gelang in dieser Champions-League-Spielzeit noch nicht ein Kopfballtor.

Jetzt darf sich der ehemalige Benfica-Spieler David Luiz sogar beim Freistoß probieren. Seine Wahl aus 24 Metern fällt auf die Karte Gewalt. Mit Schmackes hämmert er das Teil direkt in die Mauer.

Das ist dann aber mal ein Auftakt in diesen zweiten Abschnitt mit "Hallo-Wach-Effekt". So kann es gerne weitergehen. Benfica bleibt am Drücker und drängt die Blues nun tief in die eigene Hälfte.

Es geht weiter. Beide Mannschaften verzichten im Moment noch auf einen Wechsel.

Halbzeitfazit:
Wir erleben im Viertelfinal-Hinspiel zwischen Benfica Lissabon und Chelsea eine bislang durchwachsene Vorstellung beider Teams. Die Londoner gefallen sich in der Rolle der verteidigenden Mannschaft ganz gut, die punktuelle Nadelstiche setzen möchte. Den Hausherren merkt man zumindest an, dass sie durchaus auf die Führung aus sind, ihnen jedoch die Mittel fehlen. Hin und wieder deutet Benfica an, wie schnell und gut kombiniert werden kann, doch das bringen sie viel zu selten. Hoffen wir, dass der gegenseitige Respekt im zweiten Durchgang abgelegt wird.

...schwache Hereingabe und danach ist Schluss.

...aber Schiri Tagliavento hat ein Foul erkannt. Terry hat sich mal wieder beim Luftkampf aufgestütz. Das wurde ihm heute bereits mehrfach abgepfiffen. Bleibt abzuwarten, ob er irgendwann daraus lernt.

Wieder die Blues! Kalou probiert es aus der zweiten Reihe mit einer Direktabnahme und die ist nicht von schlechten Eltern. Aus halblinker Position zwingt er Artur zur ersten richtigen Parade des Abends. Der Schlussmann kann das Leder gerade noch zur Ecke lenken, die dann allerdings verpufft.

Klasse Spielzug Benficas! Mit zwei, drei blitzschnellen Pässen überbrücken sie das Mittelfeld und bringen die Kugel auf die rechte Außenbahn. Dann die Flanke, mit dem Kopf abgelegt vor den Strafraum und von dort die Volleyabnahme durch Bruno César. Sah klasse aus, brachte aber auch nichts ein. Sie müssen noch zielstrebiger werden, Chelsea scheint verwundbar zu sein.

Noch ein Wort zum Innenverteidiger David Luiz. Der macht bislang einen nervösen Eindruck, ob es an seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte liegt. Im Januar 2011 wechselte dieser frü knapp 30 Millionen Euro an die Stamford Bridge.

Nächste gute Szene der Gastgeber! Gaitán, der hier immer wieder die Seiten wechselt, taucht diesmal auf der linken Flanke auf und bringt das Leder scharf an den Elferpunkt und genau auf den Kopf von Cardozo. Der bekommt nicht mehr genug Druck hinter den Ball und nickt drüber.

Nach fast einer halben Stunde können wir schon einmal konstatieren, dass sich beide Klubs hier auf Augenhöhe begegnen. Kein Team konnte sich bislang Feld- oder chancenvorteile erspielen.

Erste gute Chance! Ein langer Ball auf Óscar Cardozo eröffnet den Hausherren hier die erste Chance der Partie. Der Goalgetter vom Dienst nimmt das Leder mit der Brust runter und schließt sofort per Seitfallzieher ab. Alles flüssig in einer Bewegung, klasse Aktion. Allerdings verfehlt er aus sieben Metern halblinks das kurze Eck.

...Probleme bei Artur. Benficas Keeper mit einer sehr schwachen Faustabwehr genauf auf den Elfmeterpunkt. Glück für ihn, dass dort kein Londoner lauert.

Noch nicht viel los im Estadio da Luz. Die Anfangsphase hier kann man getrost vergessen. Chelsea will noch nicht und Benfica machts derzeit viel zu umständlich. Aber das kann ja alles noch werden.

Erstes Foul in der Partie nach acht Minuten. Raúl Meireles mit dem Bodycheck im Mittelfeld gegen Pablo Aimar. Mund abputzen, weiter gehts.

Die Gäste lassen es hier erst einmal gemütlich angehen, wohl in der Hoffnung, einer Anfangseuphorie bei den Hausherren entgegen wirken zu können.

Erster Freistoß für die Hausherren aus dem rechten Halbfeld nach einem Handspiel. Pablo Aimar an der Kugel...

Die Augen Europas werden beim Blick auf Benfica heute sicherlich wieder auf dem Paraguayer Óscar Cardozo liegen, der seit seinem Wechsel 2007 aus Argentinien jedes Jahr mit Abstand Benficas erfolgreichster Goalgetter ist. In der Liga und den europäischen Wettbewerben erzielte der Stürmer in diesem Zeitraum in 179 Spielen 110 Tore.

Besser läuft die Spielzeit derzeit für Benfica. In der Liga verpasste das Team um Coach Jorge Jesus zwar am vergangenen Wochenende den Sprung auf Platz eins, doch immerhin steht man schon ein mal in einem Pokalfinale. Durch einen 3:2-Erfolg über den FC Porto lösten die Hauptstädter vor gut einer Woche das Ticket für das Endspiel der "Taca de Liga".

In der Liga liegen die Blues derzeit auf dem fünften Rang, was mal passieren kann. Erschreckend ist allerdings der Abstand zur Spitze. 23 Punkte hinter Manchester United und 20 Punkte hinter Manchester City sprechen eine eindeutige Sprache. Da bringt auch eine weitere Trainerentlassung nicht mehr den gewünschten Erfolg.