28.11.2013 12:14 Uhr

Guardiola feiert seine Europa-Rekordler

Alles Paletti: Pep Guardiola ist mit der Leistung in Moskau zufrieden.
Alles Paletti: Pep Guardiola ist mit der Leistung in Moskau zufrieden.

In der Moskauer Nacht konnten die Bosse des FC Bayern einmal mehr voller Stolz auf ihre nun auch noch zu Europa-Rekordlern gekürten Dauersieger anstoßen.

Und Karl-Heinz Rummenigge brauchte in seiner kurzen Bankett-Rede nur an den Tenor früherer Ansprachen anzuknüpfen, schließlich endete in 2013 jede Auslandsreise des Triple-Siegers mit einem Erfolgserlebnis.

"Das war in diesem ereignisreichen Jahr wieder mal ein Rekord: Zehnmal hintereinander gewonnen - herzlichen Glückwunsch dazu", verkündete der Vorstandschef im Ballsaal des Teamhotels unweit des Roten Platzes. Und Rummenigge hob im Angesicht von Trainer Pep Guardiola mit besonderem Stolz hervor, wem der Titelverteidiger die Bestmarke der meisten Champions-League-Siege in Serie entreißen konnte: "Wir haben immerhin Barcelona überholt."

"Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft"

Der FC Barcelona, das ist gerade im ersten Jahr unter dem katalanischen Starcoach Guardiola nach wie vor die international bedeutendste Bezugsgröße des FC Bayern. Dabei ist Deutschlands Vorzeigeclub längst das Maß der Dinge in Europa. Fünf Spiele, fünf Siege, 15:2 Tore - so exzellent steht einen Spieltag vor Abschluss der Gruppenphase keiner der übrigen 31 Vereine in der Königsklasse da. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft", sagte Guardiola.

Was den Trainer beeindruckt, ist insbesondere die Mentalität seiner Profis (ungeachtet der schwelenden "Maulwurf"-Affäre). Ob's regnet, schneit oder die Sonne scheint, ob der Gegner einen großen oder kleinen Namen hat - Arjen Robben und Co. lassen sich nie hängen. "Diese Spieler haben Charakter", betonte Guardiola nach den 90 Arbeitsminuten im Chimki-Stadion, die bei minus sieben Grad und Schneefall selbst Vollblut-Fußballern wie Robben keine Freude bereiteten. "Normalerweise bin ich einer, der sagt, du musst Spaß haben auf dem Platz. Aber heute war das schwierig", gestand der Holländer: "Passen ging noch, aber dribbeln - naja."

Trio aus Dortmund schlägt auch in Moskau zu

Trotzdem gab es sehenswerte Aktionen und teilweise tolle Tore. Und die Torschützen waren exakt dieselben wie vier Tage zuvor beim 3:0 im Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund, nämlich Robben (17. Minute), Götze (56.) und Müller (65./Foulelfmeter). "Wir haben gut umgeschaltet vom Spiel in Dortmund", bemerkte Robben.

Ärgerlich war am Ende allein die Blessur von Kapitän Philipp Lahm, der mit einer Muskelverhärtung im Oberschenkel vom Platz musste (28.). Besonders erfreulich ist die Entwicklung von Mario Götze, der immer besser in Schwung kommt. "Ich hatte eine lange Reha hinter mir", erinnerte der Ex-Dortmunder an seinen schwierigen Start in München. "Jetzt bin ich gut drauf, fit und hoffe, dass ich mich weiter steigern kann", sagte der Nationalspieler.

Neuer bügelt Defensiv-Patzer aus

Der ebenfalls starke Torwart Manuel Neuer sorgte dafür, dass es bei einigen defensiven Nachlässigkeiten für den russischen Meister nur zum Handelfmetertor des Japaners Keisuke Honda langte (62.). Wie einst Titan Oliver Kahn treibt auch die aktuelle Münchner Nummer 1 das Team immer weiter an: "Wichtig ist, dass wir gegen ManCity und in der K.o.-Runde genau da weitermachen", erklärte Neuer.

Tatsächlich geht es für die Bayern auch am letzten Spieltag noch um etwas, was für Robben nach 15 Punkten aus fünf Spielen "komisch genug" ist. Der Gruppensieg ist noch nicht fix, allerdings könnten sich die Bayern am 10. Dezember gegen Manchester City (12 Punkte) angesichts des 3:1-Hinspielsieges in England sogar eine Niederlage mit einem Tor Unterschied oder sogar ein 0:2 leisten. Ziel in zwei Wochen aber wird der nächste Sieg sein, denn eine makellose Vorrunde mit sechs Siegen hat noch kein deutscher Verein geschafft, sondern nur fünf ausländische - einer davon ist der FC Barcelona.

dpa

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