Dass die Londoner heute als großer Favorit aufs Weiterkommen in die Viertelfinalauseinandersetzung mit Villarreal gehen, haben sie nicht zuletzt einem Geistesblitz ihres Sturmtanks Emmanuel Adebayor zu verdanken. Über weite Strecken des Hinspiels wurde der Favorit von der Insel von den kanariengelben Spielers Villarreals regelrecht vorgeführt.Den Spaniern fehlte lediglich ein zweites Tor. Dann schlug Adebayor zu, es war bereits sein viertes Treffer im vierten CL-Einsatz. Das 1:1-Hinspielergebnis (>>hier gehts zum Hinspiel-Liveticker) stieß das Tor zum Halbfinale für Arsenal weit auf. Aber das Team von Arsene Wenger sollte durch die starke Vorstellung des Gegners vor allem in der ersten Halbzeit gewarnt sein.

Seit 23 CL-Spielen zuhause unbesiegt

Ansonsten spricht aber alles für Arsenal: Seit unglaublichen 23 Spielen sind die Gunners in der Champions-League vor eigenem Publikum unbesiegt. Die letzte Mannschaft, die im damaligen Highbury gewinnen konnte, kam ebenfalls aus London. Vor mehr als fünf Jahren, am 6. April 2004, beendete der Stadtrivale Chelsea FC mit einem 2:1-Sieg die Halbfinalträume der Gunners. Aber zurück zur erfolgreicheren Gegenwart: Die letzten vier Heimspiele blieb Arsenal sogar ohne jeden Gegentreffer.
Auf ein 0:0 will Arsene Wenger allerdings nicht spekulieren: "Wir wollen die Entscheidung suchen. Ich glaube nicht, dass wir eine Mannschaft sind, die auf 0:0 spielen kann", erklärte der Franzose und gab seinen Spielern damit die Marschrichtung vor. Gänzlich ohne Sorgen geht Arsenal allerdings nicht in das Rückspiel. Keeper Manuel Almunia und Innenverteidiger William Gallas fehlen aufgrund von Verletzungen, die sie sich im Hinspiel zugezogen haben. Da auch Gallas-Vertreter Johan Djourou mit Knieproblemen ausfällt, muss Wenger in der Abwehr improvisieren. Im Tor wird der Pole Lukasz Fabianski Almunia vertreten.

Auch Villarreal mit Verletzungssorgen

Schwerer als beim englischen Gegner dürften die Personalprobleme bei Villarreal ins Gewicht fallen. Schon vor dem Hinspiel hatte sich Mittelfeldspieler Cazorla einen Wadenbeinbruch zugezogen. Jetzt hat sich auch der überragende Spieler des Hinspiels, der Europameister Marcos Senna, mit Oberschenkelproblemen abgemeldet. Darüber hinaus sind Cani und Mati Fernandez angeschlagen, so dass über deren Einsatz erst kurz vor dem Anpfiff entschieden werden kann.
Mit einer breiten Brust kommen die Spanier nicht auf die Insel. Drei der letzten vier Ligaspiele gingen verloren, am Wochenende gab es ein 0:2 zu Hause gegen Málaga. Aber Villarreals Coach Manuel Pellegrini lässt sich nicht entmutigen: "Wir haben bereits im Achtelfinale bei Panathinaikos Athen bewiesen, dass wir uns auswärts für die nächste Runde qualifizieren können." Aufgrund der Ausgangslage klingt der trotzige Optimismus des Trainers eher wie das berühmte Pfeifen im Walde, aber es wäre nicht das erste Mal, dass das "gelbe U-Boot" in der Champions-League zu überraschen wüsste.

Positive Erinnerungen an Wolfgang Stark

Wolfgang Stark (>> zum Schiedsrichter-Profil von Wolfgang Stark) wird heute abend die deutsche Fahne im Emirates hochhalten. Der Fifa-Schiedrichter darf erstmals in einem Viertelfinale der Champions-League ran. Beide Mannschaften haben gute Erfahrungen mit dem Unparteiischen gemacht. Arsenal traf in der Champions-League schon zweimal auf Stark - beide Spiele wurden gewonnen. Besonders positiv dürfte die Erinnerung an den 25. November 2003 sein. Damals schlug man in einem Spiel unter der Pfeife des Deutschen Inter Mailand auswärts mit 5:1! Villarreal durfte im Uefa-Cup Bekanntschaft mit Wolfgang Stark machen. Im März 2005 pfiff er den 2:0-Sieg der Spanier über Steaua Bukarest.