07.12.2005 23:45 Uhr

Rätsel um Klose-Einsatz: Werder hofft

Bremen (dpa) - Der Mann mit der Maske soll es richten. Werder Bremen hofft im letzten Gruppenspiel der Fußball-Champions-League auf Stürmer Miroslav Klose, der nach seinem schweren Jochbeinbruch mit einem Gesichtsschutz aus Plastik auflaufen soll.

«Es spricht nichts dagegen, ihn 90 Minuten spielen zulassen, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich es mache», sagte Trainer Thomas Schaaf. Sicher nicht dabei ist hingegen Ivan Klasnic. Der zweite Topstürmer der Bremer ist laut Schaaf nach fünfwöchiger Pause «noch nicht so weit, dass er mitmachen kann».

Schaaf wollte sich auch bei Klose noch nicht festlegen. «Ich will noch mit meinem Co-Trainer und mit dem Spieler sprechen», kündigte Schaaf an. Der Coach und der Spieler erwägen, das hohe Risiko einzugehen, weil schon ein Unentschieden im Heimspiel gegen Panathinaikos Athen das internationale Aus bedeutet. Nur bei einem Sieg spielt Werder nach der Winterpause im UEFA-Cup oder sogar - wenn Barcelona gleichzeitig bei Udinese Calcio gewinnt - weiter in der Champions League.

Um die brisante Konstellation weiß Klose natürlich. «Ich will unbedingt spielen», sagte der treffsicherste Stürmer der Bundesliga, schränkte aber ein: «Man darf nicht vergessen, dass die Verletzung erst 14 Tage her ist.» Er hatte sich die Verletzung (Jochbein-, Augenhöhlen- und Kieferbruch) bei der Partie in Barcelona bei einem Zweikampf mit dem mexikanischen Verteidiger Rafael Marquez zugezogen. «Wenn jetzt das Spiel wäre, würde ich nicht auflaufen», hatte Klose nach dem Training am Montag gesagt - und die endgültige Entscheidung auf den Spieltag verschoben.

«Miro muss sich selber entscheiden», sagte Manager Klaus Allofs, betonte jedoch auch: «Wenn man wegen der Maske den Bruchteil einer Sekunde zögert, hat es keinen Sinn.» Kloses Einsatz ist auch deshalb so wichtig, weil mit Klasnic der zweite Bremer Torgarant nach seiner Blinddarm-Operation noch nicht wieder fit ist. Er hatte zwar wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen und sich für eine Einwechselung angeboten, wurde von Schaaf aber nicht für den Kader nominiert.

Bleibt Klose zunächst auf der Bank, könnte neben dem ebenfalls angeschlagenen Nelson Valdez wieder der 19-jährige Aaron Hunt stürmen. Offen ist zudem die Besetzung der Abwehr, da der Brasilianer Naldo an der Schulter verletzt war und der Finne Petri Pasanen nach der monatelangen Pause wegen eines Schädeltraumas am Samstag gegen Duisburg lediglich einen Kurzeinsatz absolviert hat.

Das Risiko, angeschlagene Spieler wie Klose & Co. einzusetzen, ist hoch, denn auch die Gäste aus Athen stehen unter enormen Druck. «Da wird es richtig zur Sache gehen. In dieser Partie müssen wir auf alles eingestellt sein, versteckte Fouls, Zeitspiel, einfach alles, was dazugehört», sagte Allofs. «Wenn die Athener nicht hochmotiviert sind, wer dann sonst? Sie haben ja die gleiche Ausgangslage wie wir.»

Trotz der vielen angeschlagenen Spieler und der 1:2-Niederlage im Hinspiel in Athen strotzen die Bremer vor Optimismus. «Das ist kein Gegner, bei dem man ehrfürchtig dasteht», sagte Allofs. «Ich bin trotz unserer personellen Situation entspannt. Wenn wir das nicht packen, dann haben wir es in diesem Jahr auch nicht verdient.»

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