16.02.2005 21:15 Uhr

Erste große UEFA-Cup-Hürde für Schalke

Donezk (dpa) - Trotz einiger Personalsorgen und Unwägbarkeiten will der FC Schalke 04 seine gute Form bestätigen und die erste große internationale Prüfung der Saison bestehen.

Das UEFA-Cup-Hinspiel beim ukrainischen Meister Schachtjor Donezk wird für den Tabellen-Zweiten der Fußball-Bundesliga zur besonderen Bewährungsprobe. «Vor allem in den Heimspielen der Champions League ist Donezk stark aufgetreten. Im Mittelfeld und Sturm sind sie gut besetzt», sagte Trainer Ralf Rangnick. «Aber das interessiert mich gar nicht so. Wir wollen unser Spiel aufziehen.»

Vor der Partie im rund 20 000 Fans fassenden Schachtjor-Stadion beklagt Rangnick einige Ausfälle. So konnte der Revierclub in Münster/Osnabrück mit nur 18 Spielern ins Flugzeug steigen. Nach gut dreistündigem Flug landete der Tross bei 2 Grad in der Schnee bedeckten ostukrainischen Industriestadt. Nicht mit dabei waren die Brasilianer Marcelo Bordon und Lincoln. Der kleine Spielmacher hatte sich beim 3:0 gegen Wolfsburg am Samstag eine Adduktorenzerrung zugezogen. «Da auch Varela und Azaouagh verletzt sind, haben wir im Moment keinen echten «10er». Umso mehr kommt es darauf an, dass wir als Team überzeugen. Wir müssen kompakt stehen und unsere Konter nutzen», betonte Rangnick. Für Lincoln dürfte Christian Poulsen in die etwas defensiver ausgerichtete Elf rutschen.

Ob der von einem Infekt genesene Mladen Krstajic wieder in die Innenverteidigung rückt, entscheidet sich kurzfristig. Doch einmütig sprachen die Verantwortlichen den gegen Wolfsburg fehlerfrei agierenden «Reservisten» Tomasz Waldoch und Dario Rodriguez ihr Vertrauen aus. «Beide sind vielmalige Nationalspieler, sehr erfahrene Leute. Da sehe ich überhaupt kein Problem», sagte Andreas Müller. Der Teammanager betonte aber auch: «Jetzt muss die Elf zeigen, wo sie auch international auf hohem Niveau mithalten kann.»

Per Video studierten die Schalker Profis vor dem Abschlusstraining Stärken und Schwächen des derzeitigen Tabellenführers der ukrainischen Liga. In der noch bis Mitte März dauernden Winterpause durfte sich der rumänische Trainer Mircea Lucescu, der im Mai 2004 den erfolglosen Bernd Schuster abgelöst hatte, über weitere hochkarätige Neuzugänge freuen, darunter drei Südamerikaner. Allein der Brasilianer Elano kostete sieben Millionen Euro Ablöse.

Finanziert wird die bunt gemischte Truppe von Schachtjor (deutsch: Bergarbeiter) Donezk vom Milliardär Rinat Achmetow. Der Clubpräsident und Stahlmagnat gilt als reichster Mann der Ukraine und unterstützte im Wahlkampf den unlängst abgelösten Regierungschef Viktor Janukowitsch. Achmetow will dem großen Konkurrenten Dynamo Kiew dauerhaft den Rang ablaufen. In der Vorrunde der Champions League musste Donezk zwar dem FC Barcelona und dem AC Mailand den Vortritt lassen, feierte aber Heimsiege gegen die Katalanen (2:0) und Celtic Glasgow (3:0).

Schalke-Stürmer Ebbe Sand hält es für einen kleinen Vorteil, dass Schachtjor seit dem 10. Dezember 2004 kein Pflichtspiel mehr bestritten hat. «Das müssen wir ausnutzen und hier ein gutes Ergebnis holen», sagte Sand, und Gerald Asamoah wies auf die Bedeutung der Auswärtstreffer auf dem Weg ins Achtelfinale hin: «Wir wollen hier ein Tor machen. Dann können wir zu Hause alles klar machen.»

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Schachtjor Donezk: Lastuvka - Sma, Lewandowski, Hübschmann, Rat - Timoschtschuk - Vukic, Matuzalem, Duljaj - Aghahowa, Brandao

FC Schalke 04: Rost - Oude Kamphuis, Waldoch, Rodriguez, Pander - Poulsen - Asamoah, Vermant, Kobiaschwili - Sand, Ailton

Schiedsrichter: Berntsen (Norwegen)

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