24.06.2004 23:45 Uhr

Portugal und England eröffnen heute das Viertelfinale

Heute Abend beginnt die Finalrunde der EM 2004 mit dem Hammer England gegen Portugal. In Lissabon kämpfen die beiden Teams um 20:45 Uhr um den Einzug in das Halbfinale, das Portugal heute zum dritten Mal nach 1984 und 2000 erreichen kann. Die „Three Lions“ dagegen wollen die zufrieden stellenden Vorstellungen der Gruppenphase heute gegen den Gastgeber bestätigen und die Runde der letzten vier erreichen. Dabei haben sie sogar noch eine Rechnung mit dem heutigen Gegner zu begleichen. Bei der EM vor vier Jahren in Holland und Belgien verloren sie das erste Spiel gegen die Portugiesen nach einer 2:0 Führung noch mit 2:3.

Portugal seit 17 Jahren in Lissabon unbesiegt

Während England den „Geist von Wembley“ beschwört, setzen die Portugiesen auf eine eindrucksvolle Bilanz ihres Nationalteams in Lissabon. Die letzte Niederlage in der Hauptstadt liegt ganze 17 Jahre zurück – Spieler wie Wayne Rooney kämpften damals noch mit den ersten Zähnen statt mit gegnerischen Verteidigern. 1987 verlor Portugal daheim mit 0:1 gegen Italien, seither gab es keine Niederlage mehr im Stadio da Luz. England hält mit großen Worten dagegen: David Beckham lässt sich kaum beeindrucken und rechnet fest mit einem Weiterkommen. „Wir kommen immer besser in Fahrt. Portugal ist ein Klasseteam, aber ich fürchte, dass sie verlieren.“ Für ihn ist es auch ein Duell mit Real-Mannschaftskollege Luis Figo; der und Beckham selber sind absolute Schlüsselspieler der Mannschaften und werden heute Abend höchstwahrscheinlich spielentscheidende Impulse für ihr jeweiliges Team geben. Englands Trainer Eriksson tönte sogar, er könne „den Geist der Wembley-Mannschaft von 1966 feststellen“. Seine Mannschaft sei „zu allem fähig. Sogar zum Titelgewinn“. Die Portugiesen werden dies sicher zu verhindern wissen. Der Gewinn der EM-Trophäe im eigenen Land ist für viele Fans nach dem zittrigen Weiterkommen in der Gruppe nun so nah wie lange nicht.

Wenig Wechselspiele

Verzichten muss Trainer Scolari jedoch auf den gelbgesperrten Torjäger Pauleta, der bisher eine recht blasse EM spielte. Nuno Gomes, der die deutsche Nationalmannschaft vor vier Jahren mit drei Toren aus der EM-Endrunde „prügelte“, soll als einzige echte Spitze vor dem gegnerischen Tor agieren. Bei England gibt es vor dem Spiel quasi keine Diskussionen über mögliche Wechsel innerhalb des Teams. Vorne soll Jungstar Rooney für Furore sorgen, hinten sollen Ashley Cole und Gary Neville sicherstellen, dass Cristiano Ronaldo & Co. heute ohne Torerfolg bleiben.

Ronaldo gegen Rooney

Das Duell der beiden Mannschaften ist auch ein Aufeinandertreffen der beiden Youngster Ronaldo von Manchester United und Wayne Rooney vom FC Everton. Beide sind trotz ihres jungen Alters (19 beziehungsweise 18) schon Hoffungsträger der heimischen Fußballfans. Vor allem Rooney hat bisher durch sein unbeschwertes Auftreten und durch seine vier EM-Tore auf sich aufmerksam gemacht. Im Lager des Gastgebers wird ihm zwar der nötige Respekt entgegengebracht, doch das Wort Angst nimmt dort keiner in den Mund.

England übt für den Ernstfall

Im Hinblick auf mehrere verlorene Elfmeterschießen in der Vergangenheit (siehe EM-Halbfinale 1996 gegen Deutschland etc.), hat Trainer Eriksson im Vorbereitungstrainingslager und im normalen Training immer wieder Strafstöße üben lassen. Es soll also nichts dem Zufall überlassen werden, falls nach einer möglichen Verlängerung kein Sieger feststehen sollte. Insgesamt darf man also gespannt sein, welcher Titelfavorit heute den Nachhauseweg antreten muss. Für Portugal allgemein wäre ein Weiterkommen natürlich - auch bezüglich der Euphorie im eigenen Land - sehr positiv zu sehen. Beide Teams kämpfen darum, die Begeisterung der eigenen Fans auf den grünen Rasen zu übertragen und in die Runde der letzten vier einzuziehen.

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