29.06.2008 23:45 Uhr

Titeltraum geplatzt: Deutschland verpasst EM-Sieg

Wien (dpa) - Der Traum ist geplatzt - Fußball-Deutschland muss weiter auf den heiß ersehnten vierten EM-Titel warten. Zwölf Jahre nach dem letzten Triumph unterlag die deutsche Nationalmannschaft im Finale in Wien Spanien mit 0:1 (0:1).

Nach einer Stunde Schlafwagenfußball und großen Defensivproblemen kam die Steigerung der DFB-Elf zu spät, um die dritte Endspiel-Niederlage bei einer Europameisterschaft nach 1976 und 1992 noch verhindern zu können. Den Treffer für die spielstarken Iberer, die zum 22. Mal in Serie ungeschlagen blieben und ihren zweiten EM-Titel nach 1964 eroberten, erzielte der überragende Fernando Torres bereits in der 33. Minute. Vor 51 428 Zuschauern im Ernst Happel-Stadion verhinderte vor allem Torhüter Jens Lehmann mit seinen Paraden eine höhere Niederlage für die deutsche Mannschaft.

Während Joachim Löw unter den Augen seines Vorgängers Jürgen Klinsmann die vorläufige Krönung seiner Karriere als Bundestrainer versagt blieb, sicherte sich sein Gegenüber Luis Aragones einen Eintrag in den Geschichtsbüchern. Mit 69 Jahren und 338 Tagen ist er der älteste Trainer, der je eine Mannschaft zum EM-Titel geführt hat. Als Europameister ist Spanien zudem für den Confed-Cup 2009 in Südafrika qualifiziert.

Die Vorstellung der deutschen Mannschaft im Finale war wie ein Spiegelbild der eher durchwachsenen Leistungen im Turnier. Von Löws Offensivphilosophie war eine Stunde lang nicht viel zu sehen. Das Team konzentrierte sich lange Zeit vor allem darauf, das Spiel der Spanier zu verhindern. Doch die Abwehr, schon im gesamten EURO- Verlauf Problemzone des Spiels, erwies sich gegen die flinken Angreifer der Iberer erst recht als Achillesferse. Im Spiel nach vorne wirkten die Aktionen lange Zeit statisch und ohne Durchschlagskraft. Erst ab der 60. Minute begann die DFB-Elf, sich energischer gegen die drohende Niederlage zu stemmen.

Das Rätselraten um Michael Ballacks Wade hatte die Nation 24 Stunden lang in Atem gehalten. Erst 75 Minuten vor Spielbeginn stand fest, dass der Kapitän, der wegen muskulärer Probleme zwei Tage mit dem Training hatte aussetzen müssen, auflaufen würde. Mit seiner Leistung ließ der 31-Jährige keine Zweifel an seiner körperlichen Verfassung aufkommen, doch erst in der Schlussphase gelang es ihm mit seiner kämpferischen Art, das Team noch einmal mitzureißen. Am Ende stand Ballack, der das WM-Finale 2002 wegen einer Gelb-Sperre verpasst hatte, wieder mit leeren Händen da.

Christoph Metzelder und Per Mertesacker in der Innenverteidigung waren nur selten in der Lage, mit dem flinken Torres Schritt zu halten. Auf der rechten Außenbahn kam Arne Friedrich überhaupt nicht zurecht. Auch Torsten Frings, knapp zwei Wochen nach seinem Rippenanbruch aus dem Österreich-Spiel erstmals wieder in der Startelf, konnte nicht alle Löcher stopfen. So bekam Lehmann in seinem möglicherweise letzten Länderspiel mehr zu tun als ihm lieb war. Der 38-Jährige, ältester Spieler in einem EM-Finale, verhinderte in der 67. Minute gegen den Kopfball von Ramos das 0:2.

Nachdem Tribünengast Klinsmann seinem Nachfolger Löw mit hochgerecktem Daumen noch einmal Glück gewünscht hatte, begann der 20. Vergleich gegen die Iberer mit deutscher Dominanz und einer unverhofften Torchance. In der 3. Minute spritzte Klose in einen Querpass von Sergio Ramos, wurde aber von Carlos Puyol im Strafraum abgedrängt. Doch schon bald ging die Souveränität verloren. Nach einer knappen Viertelstunde stand Lehmann erstmals im Brennpunkt und verhinderte mit schneller Reaktion ein Eigentor von Metzelder. Der Wahl-Spanier hatte einen Schuss von Andres Iniesta Richtung eigenes Gehäuse abgefälscht.

Der Weltranglisten-Vierte wurde nun immer sicherer in seinem gefürchteten Kurzpassspiel. Als Mertesacker trotz seiner Größenvorteile Torres nicht am Kopfball hindern konnte, verhinderte nur der Pfosten den drohenden Rückstand für die Löw-Elf (23.). Den Nachschuss setzte Joan Capdevila knapp daneben. Die präzisen Pässe in der Spitze brachten Metzelder und Co. immer häufiger in Verlegenheit. Vor allem wenn der schnelle Torres angespielt wurde, wirkten die Abwehrspieler unbeweglich. Als sich Philipp Lahm auf Lehmann verließ, schaltete der von Xavi herrlich freigespielte Torres am schnellsten und hob den Ball über den deutschen Keeper hinweg. Nach einer sehenswerten Ballstafette verpasste David Silva zwei Minuten später sogar die mögliche Vorentscheidung.

Mit Marcell Jansen für den am Fuß verletzten Lahm, aber weiterhin ohne echten Tordrang startete die DFB-Auswahl in die zweiten 45 Minuten. Erst als Löw mit Kevin Kuranyi für Thomas Hitzlsperger einen zweiten Stürmer in die Partie brachte, wurden die Offensivaktionen zielstrebiger und zwingender. Mit einem 18 Meter-Schuss setzte Ballack (60.) ein Achtungszeichen, doch zum ersehnten Ausgleich reichte es gegen die auf Konter lauernden Iberer auch nicht mehr, als mit Mario Gomez in der Schlussphase noch ein frischer Angreifer kam.

Wien (dpa) - Der Traum ist geplatzt - Fußball-Deutschland muss weiter auf den heiß ersehnten vierten EM-Titel warten. Zwölf Jahre nach dem letzten Triumph unterlag die deutsche Nationalmannschaft im Finale in Wien Spanien mit 0:1 (0:1).

Nach einer Stunde Schlafwagenfußball und großen Defensivproblemen kam die Steigerung der DFB-Elf zu spät, um die dritte Endspiel-Niederlage bei einer Europameisterschaft nach 1976 und 1992 noch verhindern zu können. Den Treffer für die spielstarken Iberer, die zum 22. Mal in Serie ungeschlagen blieben und ihren zweiten EM-Titel nach 1964 eroberten, erzielte der überragende Fernando Torres bereits in der 33. Minute. Vor 51 428 Zuschauern im Ernst Happel-Stadion verhinderte vor allem Torhüter Jens Lehmann mit seinen Paraden eine höhere Niederlage für die deutsche Mannschaft.

Während Joachim Löw unter den Augen seines Vorgängers Jürgen Klinsmann die vorläufige Krönung seiner Karriere als Bundestrainer versagt blieb, sicherte sich sein Gegenüber Luis Aragones einen Eintrag in den Geschichtsbüchern. Mit 69 Jahren und 338 Tagen ist er der älteste Trainer, der je eine Mannschaft zum EM-Titel geführt hat. Als Europameister ist Spanien zudem für den Confed-Cup 2009 in Südafrika qualifiziert.

Die Vorstellung der deutschen Mannschaft im Finale war wie ein Spiegelbild der eher durchwachsenen Leistungen im Turnier. Von Löws Offensivphilosophie war eine Stunde lang nicht viel zu sehen. Das Team konzentrierte sich lange Zeit vor allem darauf, das Spiel der Spanier zu verhindern. Doch die Abwehr, schon im gesamten EURO- Verlauf Problemzone des Spiels, erwies sich gegen die flinken Angreifer der Iberer erst recht als Achillesferse. Im Spiel nach vorne wirkten die Aktionen lange Zeit statisch und ohne Durchschlagskraft. Erst ab der 60. Minute begann die DFB-Elf, sich energischer gegen die drohende Niederlage zu stemmen.

Das Rätselraten um Michael Ballacks Wade hatte die Nation 24 Stunden lang in Atem gehalten. Erst 75 Minuten vor Spielbeginn stand fest, dass der Kapitän, der wegen muskulärer Probleme zwei Tage mit dem Training hatte aussetzen müssen, auflaufen würde. Mit seiner Leistung ließ der 31-Jährige keine Zweifel an seiner körperlichen Verfassung aufkommen, doch erst in der Schlussphase gelang es ihm mit seiner kämpferischen Art, das Team noch einmal mitzureißen. Am Ende stand Ballack, der das WM-Finale 2002 wegen einer Gelb-Sperre verpasst hatte, wieder mit leeren Händen da.

Christoph Metzelder und Per Mertesacker in der Innenverteidigung waren nur selten in der Lage, mit dem flinken Torres Schritt zu halten. Auf der rechten Außenbahn kam Arne Friedrich überhaupt nicht zurecht. Auch Torsten Frings, knapp zwei Wochen nach seinem Rippenanbruch aus dem Österreich-Spiel erstmals wieder in der Startelf, konnte nicht alle Löcher stopfen. So bekam Lehmann in seinem möglicherweise letzten Länderspiel mehr zu tun als ihm lieb war. Der 38-Jährige, ältester Spieler in einem EM-Finale, verhinderte in der 67. Minute gegen den Kopfball von Ramos das 0:2.

Nachdem Tribünengast Klinsmann seinem Nachfolger Löw mit hochgerecktem Daumen noch einmal Glück gewünscht hatte, begann der 20. Vergleich gegen die Iberer mit deutscher Dominanz und einer unverhofften Torchance. In der 3. Minute spritzte Klose in einen Querpass von Sergio Ramos, wurde aber von Carlos Puyol im Strafraum abgedrängt. Doch schon bald ging die Souveränität verloren. Nach einer knappen Viertelstunde stand Lehmann erstmals im Brennpunkt und verhinderte mit schneller Reaktion ein Eigentor von Metzelder. Der Wahl-Spanier hatte einen Schuss von Andres Iniesta Richtung eigenes Gehäuse abgefälscht.

Der Weltranglisten-Vierte wurde nun immer sicherer in seinem gefürchteten Kurzpassspiel. Als Mertesacker trotz seiner Größenvorteile Torres nicht am Kopfball hindern konnte, verhinderte nur der Pfosten den drohenden Rückstand für die Löw-Elf (23.). Den Nachschuss setzte Joan Capdevila knapp daneben. Die präzisen Pässe in der Spitze brachten Metzelder und Co. immer häufiger in Verlegenheit. Vor allem wenn der schnelle Torres angespielt wurde, wirkten die Abwehrspieler unbeweglich. Als sich Philipp Lahm auf Lehmann verließ, schaltete der von Xavi herrlich freigespielte Torres am schnellsten und hob den Ball über den deutschen Keeper hinweg. Nach einer sehenswerten Ballstafette verpasste David Silva zwei Minuten später sogar die mögliche Vorentscheidung.

Mit Marcell Jansen für den am Fuß verletzten Lahm, aber weiterhin ohne echten Tordrang startete die DFB-Auswahl in die zweiten 45 Minuten. Erst als Löw mit Kevin Kuranyi für Thomas Hitzlsperger einen zweiten Stürmer in die Partie brachte, wurden die Offensivaktionen zielstrebiger und zwingender. Mit einem 18 Meter-Schuss setzte Ballack (60.) ein Achtungszeichen, doch zum ersehnten Ausgleich reichte es gegen die auf Konter lauernden Iberer auch nicht mehr, als mit Mario Gomez in der Schlussphase noch ein frischer Angreifer kam.

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