21.06.2004 23:45 Uhr

Thierry Henry zerstört Schweizer Hoffnungen

Die französische Nationalmannschaft hat am gestrigen Abend durch einen 3:1 Sieg gegen die Schweiz das Viertelfinale der Europameisterschaft erreicht. Es war jedoch alles andere als der erwartete Spaziergang für den amtierenden Europameister und Weltmeister von 1998.

Zidane mal wieder zur Stelle

Obwohl die Franzosen im Offensivspiel fast nichts zustande brachten, gingen sie in der 20. Minute in Führung. Nach einer Ecke von Pires verschätzte sich der ehemalige Gladbacher Keeper Jörg Stiel und Zizou konnte unbehindert in das Tor der Schweizer einköpfen.

Verdienter Ausgleich der Eidgenossen

Die Schweizer spielten jedoch forsch gegen den ehemaligen Weltmeister und hatten nach einer schönen Kombination die erste Chance durch Hakan Yakin. Nach einer Viertelstunde war es dann wiederum der Regisseur der Eidgenossen, der einen Freistoss aus 20 Metern fast im Tor der Franzosen versenkte. Die Eidgenossen ließen sich aber durch den Gegentreffer nicht aus dem Konzept bringen. In der 26. Minute schloß Vonlanthen eine schöne Kombination von Cabanas, Gybax und Yakin ab und ließ dem Torwart der „Bleus“ bei dem Schuss in das linke untere Eck keine Abwehrchance.

18jähriges Sturmtalent der Schweizer

Der Schweizer Trainer wählte für das Endspiel der Gruppe eine Aufstellung, die gegenüber dem England-Spiel auf fünf Positionen verändert war und stark auf Jugend und Tempo setzte. Nach dem Ausfall des gesperrten Alexander Frei nominierte Kuhn den 18-jährigen Johann Vonlanthen als einzige Sturmspitze - somit war kein Platz für Stephane Chapuisat. Johann Vonlanthen spielt beim PSV Eindhoven, und wollte ursprünglich für Kolumbien, das Heimatland seiner Mutter spielen – jetzt ist er der jüngste EM-Torschütze aller Zeiten, da der Engländer Rooney drei Monate älter ist.

Henry Matchwinner der Angsthasenfussballer

Zurück zum Spiel: Nach dem Gegentreffer zum 1:1 wirkten die Franzosen wie geschockt, die Schweizer bestimmten über weite Strecken die Partie. Leider war der agile Stürmer Vonlanthen zu sehr auf sich alleine gestellt, so dass die Schweizer nicht mehr zu vielen Torchancen kamen. Der 2. Abschnitt ähnelte einem Nichtangriffspakt zwischen beiden Mannschaften. Die Schweizer standen defensiv sehr ordentlich und ließen keine großen Chancen der Franzosen zu. Das sollte sich erst in der 76. Minute ändern: Silvestre schlug einen Freistoß auf den eingewechselten Saha, der per Kopf zu Henry verlängerte. Der Stürmer von Arsenal London vollstreckte in gewohnter Weise aus kurzer Distanz zum 2:1. Endlich zeigten die Franzosen ihre spielerische Klasse und Superstar Thierry Henry schlug noch mal eiskalt zu. In der 84. Minute schnappte er sich an der Mittellinie den Ball, ließ zwei Schweizer alt aussehen und schoss aus 13 Metern den Ball links unten in den Kasten von Stiel.

Nun geht es gegen König Otto

Frankreich sicherte sich durch den Sieg den ersten Platz in Gruppe B. Frankreich muss im Viertelfinale gegen die Griechen von Otto Rehhagel antreten. "Wir haben unsere Aufgabe erfüllt", sagte Zidane, der zum Spieler des Spieles gewählt wurde. "Nun versuchen wir, uns in den nächsten drei oder vier Tagen zu erholen und uns auf das Viertelfinale vorzubereiten. Wir können unser Spiel immer verbessern, aber heute Abend haben wir unser Ziel erreicht. Ich freue mich, dass Thierry Henry endlich wieder angefangen hat zu treffen."
Die Schweizer können hoch erhobenen Hauptes nach Hause fahren, sie kämpften unermüdlich, zeigten ihre mit Abstand beste Turnierleistung und verhinderten eine erwartete hohe Niederlage.

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