16.02.2023 23:04 Uhr

Hradecky schimpft nach Pleite und Massenrangelei

Bayer Leverkusen hat einen Sieg noch aus der Hand gegeben
Bayer Leverkusen hat einen Sieg noch aus der Hand gegeben

Das dürfte ein Gift-und-Galle-Rückspiel an der Côte d’Azur werden. Nach 100 intensiven Minuten beim 2:3 von Bayer Leverkusen gegen die AS Monaco sorgte erst eine Massenrangelei auf dem Weg in die Kabine für wilde Emotionen, dann goss so mancher Akteur mit seiner Äußerung Öl ins Feuer.

"Heutzutage kann sich keiner mehr verhalten", schimpfte Leverkusens Kapitän Lukas Hradecky. "Das ist die neue Generation. Jeder denkt, er hat einen größeren Schwanz als der andere. Einfach alles Kinder." Eines sei aber klar, so der 33-Jährige: "Nach diesen Ereignissen sind wir im Rückspiel topmotiviert." Auch Robert Andrich bestätigte: "Wir sind heißer denn je fürs Rückspiel." Das findet am kommenden Donnerstag in Monaco statt. 

Was genau nach Schlusspfiff passiert ist, wollte niemand verraten. Und im Endeffekt wollte auch kaum jemand dabei gewesen sein, obwohl fast alle involviert waren. "Ich hatte gar keine Kraft für die Scheiße an der Seitenlinie", sagte Andrich.

"Ich weiß gar nicht, was der Auslöser war. Aber ich war auch nicht drin in den Tumulten", sagte Monacos vom FC Bayern ausgeliehener Torhüter Alexander Nübel. Und Leverkusens Trainer Xabi Alonso fragte gar: "War da ein Problem? Ich war schon in der Kabine. Aber das ist Fußball, das kann passieren."

Hradecky schenkt frühes Gegentor her

Ein kurioses Eigentor-Geschenk von Lukas Hradecky (9.) sowie die Treffer von Krepin Diatta (74.) und Axel Disasi (90.+2) entschieden eine temporeiche Begegnung und dämpften an Altweiber die Leverkusener Karnevalsstimmung mächtig.

Moussa Diaby (48.) und Florian Wirtz (59.) mit einem Traum-Solo hatten die Partie zwischenzeitlich gedreht. Mut für das zweite Duell stiftete immerhin das Comeback des tschechischen Stürmers Patrik Schick.

Schick stand nach überstandenen Leistenproblemen und Krankheit wie angekündigt erstmals seit dem 1. November wieder im Bayer-Kader und kam in der 88. Minute aufs Feld. Bei Monaco, mit einem Ligasieg gegen Paris St. Germain angereist, startete Bayern-Leihgabe Alexander Nübel zwischen den Pfosten. Der Ex-Leverkusener Kevin Volland und der in Köln geborene Ismail Jakobs saßen zunächst auf der Bank.

Leverkusen dreht in Halbzeit zwei auf - und verliert trotzdem

Die Gesänge in der in bunte Farben getauchten Leverkusener Nordkurve verstummten schlagartig, als Hradeckys Missgeschick geschah: Der 33-Jährige ließ sich nach einem Rückpass von Jonathan Tah vor der eigenen Torlinie ohne Not auf einen Zweikampf mit Breel Embolo ein. Der Ex-Gladbacher war von hinten hart, aber nicht unfair angerauscht - letztlich beförderte Hradecky den Ball selbst ins Tor.

Die Rheinländer agierten in der Folge engagiert, aber zunächst auch glücklos. Das größte Raunen ging im ersten Abschnitt durch die BayArena, als Robert Andrich knapp rechts vorbei zielte (45.+2). Monaco spezialisierte sich dagegen früh aufs Umschaltspiel: Embolo hätte bereits erhöhen können (21.), beim abgefälschten Schlenzer des Senegalesen Diatta (43.) reagierte Hradecky glänzend.

Dann jedoch kam Leverkusen mit deutlich mehr Tempo und Zielstrebigkeit aus der Kabine. Diaby belohnte dies prompt - und Wirtz zauberte: Vor den Augen von Bundestrainer Hansi Flick dribbelte der Nationalspieler aus rund 30 Metern Torentfernung los, ließ mehrere Gegenspieler stehen und schloss gezielt ab. Monaco kam jedoch zurück. Kurz vor dem Ende traf Leverkusens Adam Hlozek (87.) den Pfosten - dann schockte Disasi die Gastgeber.

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