14.02.2023 22:58 Uhr

Coman sei Dank! FC Bayern siegt im Gigantenduell

Jubel in Rot-Weiß: Der FC Bayern siegte am Ende hauchdünn bei Paris Saint-Germain
Jubel in Rot-Weiß: Der FC Bayern siegte am Ende hauchdünn bei Paris Saint-Germain

Der FC Bayern hat nach einem 1:0 bei Paris St. Germain gute Chancen auf das Viertelfinale in der Königsklasse.

Kingsley Coman saß nach seinem goldenen Treffer schon in der Kabine, als sich seine Kollegen nach ihrem geglückten Rendezvous am Valentinstag in der Kurve von den Fans feiern ließen. Wie schon im Finale der Königsklasse 2020 war der Franzose erneut der umjubelte Held beim FC Bayern gegen seinen Ex-Klub Paris St. Germain.

Die Münchner dürfen dank des Treffers von Coman nach einem verdienten 1:0 (0:0) im Achtelfinal-Kracher der Champions League beim kriselnden PSG weiter vom heiß begehrten Henkelpott träumen.

"Wir haben das im Großen und Ganzen gut gemacht. Wir hatten in der zweiten Hälfte noch einige Chancen, haben aber auch viel wegverteidigt. Bei Paris kam nach den Wechseln etwas Schwung rein. Das zweite Spiel wird kein Spaziergang sein", sagte Torwart Yann Sommer bei "Amazon Prime Video".

Die Münchner verschafften sich durch den Sieg im Duell mit den PSG-Superstars Lionel Messi, Kylian Mbappé und Neymar eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 8. März in der Allianz Arena. Aber Vorsicht: Vor zwei Jahren hatte Paris das Auswärtsspiel 3:2 gewonnen und war weitergekommen.

Nagelsmann erleichtert: "Erster Schritt ist geschafft"

Coman gelang das Tor des Tages in der 53. Minute. "Hier ist meine Heimat, ich bin in Paris geboren. Ich wollte nicht jubeln, aber ich bin sehr froh über das Spiel", sagte Coman hinterher. Er sei in der zweiten Halbzeit wegen Wadenproblemen ausgewechselt worden, ein Einsatz im Rückspiel am 8. März in München sei aber nicht in Gefahr.

Trainer Nagelsmann meinte: "Der erste Schritt ist geschafft, den zweiten wollen wir nun folgen lassen." Torhüter Yann Sommer warnte nach seinem ersten Königsklassenspiel für die Bayern aber: "Das zweite Spiel in München wird kein Spaziergang sein, auf keinen Fall."

Das Starensemble aus Paris konnte dagegen die riesigen Erwartungen vor 44.000 Zuschauern im Prinzenpark lange Zeit nicht erfüllen, erst nach der Einwechslung von Mbappé (57.) hatten die Bayern einige kritische Momente zu überstehen. In der Nachspielzeit sah Benjamin Pavard zudem die Gelb-Rote Karte (90.+1, wiederholtes Foulspiel) und fehlt damit im Rückspiel.

Der Druck auf PSG wird immer größer. Aber auch die Bayern, die weitere Tore nach der Führung verpassten, würde ein erneut frühes Aus in der Königsklasse in den Grundfesten erschüttern.

Mbappé kommt nur als Joker von der Bank

Bei PSG saß Wunderstürmer Mbappé zunächst als Joker auf der Bank und vergab gegen einen starken Sommer den Ausgleich (73.). Lange war fraglich, ob der 24-Jährige wegen einer Oberschenkelverletzung überhaupt dabei sein kann.

Dagegen startete der zuletzt ebenfalls verletzte Messi an der Seite von Neymar. Außerdem setzte Trainer Christophe Galtier überraschend auf Warren Zaire-Emery im Mittelfeld, mit 16 Jahren und 343 Tagen der bislang jüngste Startspieler in einem K.o.-Spiel der Königsklasse.

Nagelsmann, der im feinen Mantel an der Seitenlinie stand, bot gegen die "Wahnsinnsspieler von PSG" (Sportvorstand Hasan Salihamidzic) eine Dreierkette auf. Der in der Liga gelbgesperrte Joshua Kimmich kehrte zurück. Thomas Müller blieb bis zur 76. Minute nur ein Bankplatz, Nagelsmann sprach von einer "ganz engen Entscheidung".

Wie wichtig das Duell für die Bayern ist, hatte Vorstandschef Oliver Kahn zuvor verdeutlicht. Der Rekordmeister werde "daran gemessen, dass wir in der Champions League ganz vorne mitspielen", betonte er. Erst recht nach dem Viertelfinal-Aus gegen Außenseiter Villarreal im vergangenen Jahr. "Wir alle müssen liefern und wollen beweisen, dass wir zu Europas Benchmark gehören", meinte Nagelsmann bei Prime Video vor dem Anpfiff.

Doch auch für PSG, das trotz der Milliarden aus Katar bisher vergebens auf den großen Wurf wartet, ging es laut Verteidiger Sergio Ramos darum, "eine Botschaft in die Welt zu senden". Die Choreografie der PSG-Fans war entsprechend martialisch: Sie zeigte eine riesige PSG-Faust, die das Bayern-Wappen mit einem großen "Bämm" zerschmettert.

Kimmich mit viel Platz im Zentrum

Zunächst waren es aber die Bayern, die das Spiel bestimmten. Das lag auch an Messi und Neymar, die erwartungsgemäß nach hinten wenig bis nichts machten. Die Münchner, insbesondere Kimmich, hatten so im Zentrum viel Platz.

Doch daraus ergab sich lange keine Torgefahr, weil die Franzosen die Räume um den Strafraum gut verdichteten und den Bayern Tempo wie Ideen fehlten. Die beste Möglichkeit vor der Pause vereitelte Gianluigi Donnarumma bei einem Schuss von Kimmich (43.).

Nach dem Wechsel traf Coman nach Flanke des eingewechselten Alphonso Davies unter gütiger Mithilfe von Torwart Gianluigi Donnarumma. Statt zu jubeln, hob der Münchner entschuldigend die Hände.

PSG brachte nun den angeschlagenen Mbappé, doch Choupo-Moting (62. und 63.) sowie Pavard hätten fast das 2:0 erzielt. Diesmal war Donnarumma auf dem Posten.

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