24.02.2022 22:56 Uhr

Totalschaden im Trostpokal: BVB fliegt aus Europa League

Die Rangers stehen im Achtelfinale der Europa League - der BVB ist ausgeschieden
Die Rangers stehen im Achtelfinale der Europa League - der BVB ist ausgeschieden

Totalschaden im Trostpokal: Borussia Dortmund ist nach seinem Champions-League-Aus selbst eine Etage tiefer noch krachend gescheitert.

Im sagenhaft lauten Ibrox Stadium reichte dem engagierten, aber viel zu fehlerhaften BVB im Playoff der Europa League bei den Glasgow Rangers ein 2:2 (2:1) nicht, um das blamable 2:4 aus dem Hinspiel zu drehen. Es war der dritte Pokal-Knockout der Saison, das Image ist international beschädigt.

"Das ist eine Riesenenttäuschung", sagte Mats Hummels bei RTL, "wir sind in einer Champions-League-Gruppe ausgeschieden, in der wir nicht ausscheiden dürfen. Jetzt fliegen wir hier raus, wo wir weiterkommen müssen. Wir hatten sie in der ersten Halbzeit komplett im Sack, sie waren nervös. Aber dann kommen wir sehr schlecht aus der Pause, ich schlage am Ball vorbei, und dann kommt das Stadion zurück."


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Die Dortmunder traten mutig und offensiv auf, sie kauften den Rangers vor 50.000 Zuschauern zeitweise den Schneid ab und ließen sich von einem Rückstand nicht beirren. Nach James Taverniers Foulelfmeter (22.) schlugen Jude Bellingham (31.) und Donyell Malen (42.) zurück.

Am Ende fehlten jedoch Glück, Geschick und Klasse - Mats Hummels schlug vor Taverniers 2:2 (57.) fatal über den Ball. Die Schotten stehen im Achtelfinale, das am 10. und 17. März gespielt wird.

Bellingham mit großem Einsatz

Kontrolliert, aber doch energisch anzugreifen und dabei die Balance mit der Defensive hinzubekommen - dieses Meisterstück hatte Marco Rose seinem Team für das "Do-or-die-Spiel" (Marco Reus) aufgetragen. Die Abwesenheit des immer noch verletzten Ausnahmestürmers Erling Haaland verkomplizierte vieles zusätzlich. Sportdirektor Michael Zorc war expliziter zur Sache gegangen als sein Trainer: "Wenn sie Eier hat, dreht die Mannschaft das", sagte er im Stile Oliver Kahns.

Der BVB begann gut. Auf dem glitschigen Rasen, von Schnee, Hagel und Regen aufgeweicht, schob der bärenstarke Bellingham schon in der vierten Minute den Ball an den Pfosten. Nico Schulz, Ersatz für den ersten Linksverteidiger Raphael Guerreiro, hatte zuvor den Eckball herausgeholt. Schulz spielte neben der Dortmunder Not-Innenverteidigung Mats Hummels/Emre Can und Rückkehrer Thomas Meunier, der rechts begann.

In aufgepeitschter Atmosphäre in der Kultstätte Ibrox hielten die Rangers dagegen und waren aggressiver in den Zweikämpfen. Dem BVB gelang es zwar, die Gastgeber mit Schnelligkeit und einer Ecken-Serie zu beeindrucken. Aber dann verlor Schulz den Ball, Julian Brandt holte Ryan Kent von den Beinen - die Aufgabe entwickelte sich in Richtung unlösbar.

Zu viele Fehlpässe, BVB-Abwehr zu anfällig

Drei Minuten später vergab Brandt auch noch eine Großchance (25.). Alles schien gegen den BVB zu laufen, bis Connor Goldson mit einem schlimmen Zuspielfehler Bellingham den Ausgleich quasi schenkte. Hummels hatte danach Glück, dass er auf der Torlinie angeschossen wurde (35.).

Von der geforderten Kontrolle konnte angesichts der vielen Fehlpässe weiterhin keine Rede sein, aber nach Malens Treffer stimmte schon fast das Ergebnis. Die schockierten Rangers jedoch fingen sich nach der Halbzeit merklich: Alfredo Morales hatte schon das 2:2 auf dem Fuß (56.), bevor Hummels böse patzte. Der Rangers-Jubel ließ das gesamte Stadion erzittern.

Dass das schon stürmisch gefeierte 2:3 (68.) nach einem Foulspiel an Bellingham zurückgenommen wurde, ließ den Dortmundern eine Resthoffnung.

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