04.07.2021 12:55 Uhr

BVB-Ikone sieht "Defizite" im DFB-Team

BVB-Ikone Jürgen Kohler kritisiert die deutsche Nationalmannschaft
BVB-Ikone Jürgen Kohler kritisiert die deutsche Nationalmannschaft

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihre Ziele bei der Europameisterschaft klar verpasst. Über die Ursachen des vorzeitigen Scheiterns wird seit dem Aus im Achtelfinale angeregt diskutiert. BVB-"Fußballgott" Jürgen Kohler hat eine simple wie einleuchtende Erklärung: Es fehlt schlicht an Qualität.

In Kohlers Augen lagen die offenkundigen Problem der deutschen Mannschaft in der Defensive nicht etwa an der Umstellung von einer Vierer- auf die Dreierkette, wie er im "Sport1-Doppelpass" erklärte: "Wir reden sehr häufig über die Systeme. Manchmal können die relevant sein, aber sie sind es nicht immer."

Laut Kohler lagen die Ursachen viel tiefer, denn Nationalspieler "müssen eine besondere Qualität und Qualifikation haben". Bei der deutschen Mannschaft habe man jedoch gemerkt, "dass im Defensivverhalten ein paar Defizite dabei sind".

Der ehemalige BVB-Profi bestreitet nicht, dass es das DFB-Team nicht versucht habe. Entscheidend sei am Ende des Tages aber die Frage: "Haben wir diese Qualität auf den einzelnen Positionen?"

Die Antwort liefert der 55-Jährige direkt mit: "Bei dieser Mannschaft haben vielleicht 20 Prozent auf einem besonderen Level gespielt. In der Endsumme reicht es dann nicht, um einen Titel zu holen oder um einen mitzuspielen."

Auch Effenberg kritisiert das DFB-Team

Ganz ähnlich sieht das übrigens auch Stefan Effenberg. Der "Tiger" beklagt vor allem die fehlenden Alternativen auf der Bank. "Du kannst von der Bank nicht viel bringen, das ein Gamechanger wäre. Dieser Kader hat nicht mehr hergegeben", kritisierte der ehemalige Mittelfeldspieler die Tiefe des deutschen Aufgebots. 

Für Kohler war eine große Schwachstelle der deutschen Auswahl das mannschaftstaktische Verhalten in der Rückwärtsbewegung: "Wenn man alle Tore sieht, die wir in dieser Europameisterschaft bekommen haben, hat man immer wieder Spieler komplett alleine stehen sehen."

Dieses Weiterschieben der Verantwortung dürfe jedoch nicht passieren. Stattdessen müssten die Profis mit der Einstellung verteidigen: "Ich gehe da hin, bekämpfe den. Wenn er den reinschießt, ist es mein Fehler.'"

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