15.06.2021 12:45 Uhr

Arnie-Entschuldigung in Kabine, UEFA untersucht

Marko Arnautović und Ezgjan Alioski hatten nach dem Spiel einiges zu besprechen
Marko Arnautović und Ezgjan Alioski hatten nach dem Spiel einiges zu besprechen

Marko Arnautović und Ezgjan Alioski haben ihre Streitigkeiten bei Österreichs 3:1-Sieg gegen Nordmazedonien gleich nach dem Spiel geklärt. Die UEFA lässt die Wortmeldungen und Gesten des ÖFB-Stars inzwischen von einem Ethik- und Disziplinarermittler untersuchen.

Österreichs Stürmerstar Marko Arnautović hat sich laut Angaben seines nordmazedonischen Kontrahenten Ezgjan Alioski für seinen umstrittenen Torjubel im EM-Auftaktspiel am Sonntag in Bukarest (3:1) unmittelbar nach dem Spiel bei ihm entschuldigt. Arnautović sei dafür nach der Partie in die Kabine des nordmazedonischen Teams gekommen, berichteten mehrere nordmazedonische Medien am Dienstag unter Berufung auf Alioski.

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"Arnautović und ich haben nach dem Spiel gesprochen und die Situation geklärt. Er hat sich entschuldigt. Er ist in den Umkleideraum gekommen und hat mir die Hand gereicht. Das war wirklich fair von ihm", zitierte das Internetportal "Derbi" aus einem Interview von Alioski im albanischen TV-Sender "Digialb". Laut Angaben des Nordmazedoniers sei das Gespräch auf Deutsch gelaufen. Was Arnautović beim Torjubel in seine Richtung geschrien hatte, habe er wegen der Lautstärke der Fans in diesem Moment nicht verstanden.

Ein Sprecher des nordmazedonischen Fußball-Verbandes konnte den Canossagang von Arnautović in die Umkleidekabine am Dienstag gegenüber der APA nicht bestätigen. Allerdings berichteten auch andere nordmazedonische Medien darüber. "Nach dem Spiel haben wir gesprochen und uns beruhigt. Arnautović ist als Freund gekommen, wir haben Deutsch geredet und uns am Ende verstanden", wurde Alioski von den Onlineportalen "24fudbal" und "MKD" zitiert.

UEFA setzt Ethik- und Disziplinarermittler ein

Alioski ist in der Schweiz aufgewachsen. Der Leeds-United-Legionär gehört der albanischen Minderheit Nordmazedoniens an. Arnautović, der serbische Wurzeln hat, hatte nach seinem Tor zum 3:1-Endstand deftige Worte und eine Handgeste an seinen Gegenspieler gerichtet. Der Nordmazedonische Fußball-Verband schrieb am Montag auf Facebook von einem "nationalistischen Ausbruch" und forderte laut eigenen Angaben in einem Brief an die UEFA die "härtestes Strafe" für den 32-Jährigen.

Die UEFA bestätigte am Dienstag, die Wortmeldungen und Gesten Arnautović' untersuchen zu lassen. Ein Ethik- und Disziplinarermittler soll diese in Übereinstimmung mit den UEFA-Disziplinarregeln durchführen. Martyn Ziegler, Sportchef der englischen "The Times", schieb auf Twitter, Arnautović könnte für den Rest des Turniers gesperrt werden, sollten ihm rassistische Äußerungen nachgewiesen werden.

Eine Entscheidung in der Causa dürfte wohl am Mittwoch fallen.

apa, red

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