03.06.2021 12:24 Uhr

Mit Rückkehrer Benzema: Frankreich nähert sich EM-Form

Karim Benzema läuft wieder für Frankreich auf
Karim Benzema läuft wieder für Frankreich auf

Bei seinem Comeback für Frankreich zielte Karim Benzema noch zu ungenau. Doch als Team zeigte sich der Weltmeister und Deutschlands EM-Auftaktgegner beim ersten Test bereits in Form.

Karim Benzema rang leicht um Atem, auf der Stirn stand Frankreichs Star-Rückkehrer der Schweiß. Wie ein Wilder hatte der Torjäger in seinem ersten Länderspiel seit über fünfeinhalb Jahren geackert, doch selbst vom Elfmeterpunkt wollte der Ball nicht reingehen. Problematisch war das kaum, Benzema bewegte sich gut und die Tore beim 3:0 (1:0)-Testsieg gegen Wales schossen dann eben Antoine Griezmann und Kylian Mbappé.

Gefahr ging aber auch von Benzema immer aus, was EM-Auftaktgegner Deutschland (15. Juni in München) aufhorchen lassen sollte. Schon am Mittwoch nach dem Test in Nizza deutete der Angreifer von Real Madrid an, was er noch vorhat. "Ich war stolz und froh, wieder das Trikot zu tragen. Ich wollte spielen und zeigen, was ich auf dem Feld leisten kann", sagte Benzema: "Ich habe Selbstvertrauen getankt, das verspricht Gutes für die Zukunft."

Rückkehr sechs Jahre nach dem Sextape-Skandal

Spielerisch war er einer der auffälligsten Franzosen und stets in den Halbräumen anspielbereit. Nur vor dem Tor scheiterte er entweder am walisischen Torwart Danny Ward, der in der 27. Minute gar einen Handelfmeter Benzemas entschärfte, oder er traf Aluminium. Von Nationaltrainer Didier Deschamps gab es trotzdem Lob. "Er hat eine tolle Dinge angestellt", sagte er und fügte an: "Natürlich ist es das Ziel eines Stürmers Tore zu schießen, aber es sollte heute nicht sein."

Der 33-Jährige war seit einem Erpressungs-Skandal um ein Sextape im Oktober 2015 nicht mehr Teil der Équipe tricolore gewesen - und dann von Deschamps völlig überraschend für den EM-Kader nominiert worden. Er fügte sich blendend ein und kümmerte sich mehr um den Erfolg der Mannschaft als um die eigenen vergebenen Chancen. "Die Hauptsache ist, Chancen herauszuspielen, zu gewinnen und beim nächsten Mal ein paar mehr Tore zu schießen", sagte er beim TV-Sender TF1.

Frankreichs Generalprobe gegen Bulgarien

Denn gerade in der ersten Hälfte tat sich Frankreich schwer, von Ballzauber war wenig zu sehen, denn Wales stand lange sicher. "Wir mussten viel arbeiten, aber die französische Mannschaft hat das Spiel bestimmt", urteilte Deschamps. Griezmann gab zu: "Wir waren etwas müde, das hat man in der ersten Halbzeit gemerkt. Wir hatten Probleme ins Spiel zu finden." Dies sei in der Vorbereitung aber normal, so der Profi des FC Barcelona.

Das Ergebnis gegen den EM-Halbfinalisten von 2016 sprach dennoch und sich. Und zwischen den Toren von Mbappé (34.) und Ousmane Dembélé (79.) blitzte gar ein Moment der Genialität auf, als Mbappé Griezmann (47.) per Hacke fand und jener wunderschön zum 2:0 ins Eck schlenzte. Davon soll es bald schon mehr geben.

Am Dienstag (21:10 Uhr) bittet Bulgarien zur Generalprobe, dann wartet Deutschland. Bis dahin, so kündigte Griezmann an, werde Frankreichs Sturm-Trio an der Feinabstimmung feilen. "Ich muss die Videos schauen, um die Bewegungen von Karim und Kylian zu sehen und am System zu arbeiten." In den Ohren des DFB-Teams dürfte das wie eine Drohung klingen.

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