28.04.2021 13:08 Uhr

Timo Werners nächster Horror-Abend

Nächste Enttäuschung für Timo Werner in der Champions League
Nächste Enttäuschung für Timo Werner in der Champions League

Thomas Tuchel und der FC Chelsea haben gute Chancen auf das Champions-League-Endspiel. Doch Timo Werner hätte das Tor im Halbfinal-Hinspiel bei Real Madrid schon wesentlich weiter aufstoßen können.

Timo Werner trottete im Starkregen von Madrid ernüchtert vom Platz. Das Pech, das scheinbar fest an ihm klebt, ließ sich aber nicht wegwaschen.

Weit hätte das Sorgenkind des FC Chelsea das Tor zum Champions-League-Endspiel öffnen können. Doch auch weil Werner früh eine Monsterchance vergab, blieb den Blues im Halbfinal-Hinspiel bei Real Madrid nur ein gefährliches 1:1 (1:1).

Wieder einmal musste Coach Thomas Tuchel Werner danach öffentlich verteidigen. "Heute waren wir in dem Moment traurig und sauer, er ist sauer und vielleicht enttäuscht", sagte Tuchel nach der Partie: "Mittwoch hat er einen freien Tag und am Tag danach muss er das Kinn wieder hochnehmen." Davor hatte Werner in der 10. Minute Real-Torhüter Thibaut Courtois aus fünf Metern freistehend angeschossen.

Halt Thomas Tuchel weiter an Timo Werner fest?

Mit Interesse wird beobachtet werden, ob Werner auch beim Rückspiel am kommenden Mittwoch (21:00 Uhr) von Beginn an aufläuft. Die Ausgangslage dafür ist zwar nicht übel, aber auch durchaus heikel.

Bis zum Finale am 29. Mai in Istanbul wird es noch ein harter Weg. "Nichts ist sicher. Selbst wenn wir hier gewonnen hätten, wäre alles möglich", so Tuchel. Auch Nationalverteidiger Antonio Rüdiger gab sich zurückhaltend.

"Wir haben noch 90 Minuten vor uns, vielleicht auch länger", sagte er bei Sky: "Unser Schicksal liegt in unserer Hand - und das ist gut." Klar ist, dass Chelsea dort mehr Präzision in seinen Offensivaktionen braucht.

Nicht nur Werner verpasste im ersten Durchgang das überlegene Chelsea klarer in Front zu bringen. Das wichtige Auswärtstor des Ex-Dortmunders Christian Pulisic (14.), das zügig von Karim Benzema (29.) egalisiert worden war, war insgesamt zu wenig.

"Jeder sieht Timo Werner nicht als geborenen Vollstrecker"

Werner stach zunächst durch seinen sträflichen Fehlschuss heraus, aber auch danach gelang ihm nicht viel mehr. Nach 66 Minuten musste er für Landsmann Kai Havertz raus. Die Geduld verliert Tuchel mit seinem Stürmer aber nicht. "Als Stürmer ist es leicht: Du triffst im nächsten Spiel und niemand spricht mehr darüber", sagte er.

Sich darauf zu verlassen, dass dieses Szenario eintrifft, wäre wagemutig. Schon am Samstag in der Liga bei West Ham United hatten sich die zwei Gesichter des Timo Werner gezeigt. Er schoss nach langer Durststrecke das 1:0-Siegtor, setzte aber auch einen Hochkaräter daneben. Das Internet ist dank einer zwischenzeitlich 1000 Minuten langen Torflaute voll von Highlight-Clips, die seine Fehlschüsse zeigen.

Und das, obwohl er seit seinem 53-Millionen-Euro-Wechsel von RB Leipzig im Sommer mit elf Toren und zwölf Vorlagen Chelseas Topscorer ist. Bei vielen Fans und Experten hat sich ein grundsätzliches Misstrauen ihm gegenüber eingestellt.

"Jeder sieht Timo Werner nicht als geborenen Vollstrecker", sagte Englands früherer Nationalspieler Steve McManaman nach dem Real-Spiel bei BT Sport: "Und das wurde heute schon wieder zu einem gewissen Grad bewiesen. Man hat das Gefühl, dass er nicht genug Tore schießen wird."

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