02.12.2020 22:58 Uhr

Verletzungssorgen trüben Zittersieg des BVB

Der BVB steht im Achtelfinale der CL-Saison 2020/21
Der BVB steht im Achtelfinale der CL-Saison 2020/21

Borussia Dortmund steht nach einem mühsamen 1:1 gegen Lazio Rom vorzeitig im Achtelfinale der Champions League. Ohne Erling Haaland war es ein schweres Stück Arbeit für den BVB.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verfolgte die letzten Minuten missmutig mit verschränkten Armen auf der Tribüne, Mats Hummels schleppte sich währenddessen von zwei Betreuern gestützt zur Bank von Borussia Dortmund. Der deutsche Fußball-Vizemeister hat nach einem mühsamen 1:1 (1:0) gegen Lazio Rom das Achtelfinale der Champions League erreicht - diesen Erfolg aber womöglich teuer erkauft.

Abwehrchef Hummels musste nach einem harten Zweikampf mit dem Ex-Dortmunder Ciro Immobile vom Feld, der Innenverteidiger konnte mit seinem linken Fuß kaum auftreten und in der Schlussphase nicht mehr helfen, das Unentschieden über die Zeit zu bringen.

BVB bangt um Mats Hummels

"Er hat große Schmerzen gehabt, aber er ist ein stark Junge. Ich hoffe, dass er nicht so doll umgeknickt ist und am Samstag wieder spielen kann", sagte Kapitän Marco Reus bei "Sky": "Wir hätten schon gerne gewonnen, standen in der zweiten Halbzeit aber zu tief und hatten wenig Druck nach vorne."

Hummels' Verletzung war der zweite Schock für den BVB an diesem Mittwoch. Auch der Ausfall von Sturm-Superstar Erling Haaland, der in diesem Jahr aufgrund eines Muskelfaserrisses nicht mehr spielen wird, wiegt schwer.

Da kam der tiefe Griff in die "Schatztruhe" Champions League gereade recht. Mit dem vorzeitigen Sprung ins Achtelfinale erspielte sich der BVB in der Königsklasse weitere fürstliche Einnahmen - die pandemiebedingten Verluste von mindestens 75 Millionen Euro werden deutlich abgefedert.

Am Morgen hatten beim BVB allerdings einige Verantwortliche ganz tief durchatmen müssen. "Das tut uns sehr weh", sagte Sportdirektor Michael Zorc über den unverzichtbaren Haaland: Das norwegische Torphänomen hatte allein in der Königsklasse viermal getroffen, sein Fehlen machte sich bemerkbar.

Das 1:0 durch Raphael Guerreiro (44.) hellte die Stimmung nur bedingt auf, dem früheren BVB-Torjäger Immobile gelang mit einem arg fragwürdigen Foulelfmeter der Ausgleich (67.).

Da sich auch Emre Can mit Muskelbeschwerden abgemeldet hatte, blieben von der Startelf des jüngsten 1:2 gegen den 1. FC Köln nur noch vier Spieler übrig. Reus bemühte sich redlich, aber meist vergeblich, im Sturm jene gewaltige Lücke zu füllen, die Haaland hinterließ.

BVB vergibt Doppelchance nach 30 Minuten

Der BVB beherrschte das Spiel mit sicheren, flüssigen Kombinationen, denen allerdings am Ende wenig überraschend der Abnehmer fehlte. Lazio zog sich bereitwillig zurück und machte bis zur ersten Chance durch Joaquin Correa (19.) wenig Anstalten, die Festigkeit der defensiven Dortmunder Dreierkette mit der zentralen Figur Mats Hummels zu überprüfen. Danach zeigten die Gäste ab und an aber zielstrebigen Konterfußball.

Auf der anderen Seite setzte Reus einen Abpraller aus kürzester Distanz neben das Tor, Sekunden später verzog Gio Reyna (30./31.).

Dass Reus im Abseits stehend zurückzog, ermöglichte Guerreiro kurz vor der Pause das 1:0. Reyna hätte eine Vorentscheidung erreichen können (49.). Es war kein großer Fußball, aber der BVB spielte konzentriert. Immobile, einst in Dortmund gescheitert und schon im Hinspiel (1:3) Lazio-Torschütze, hing zumeist in der Luft. Nach einer Stunde scheiterte er mit seiner ersten gefährlichen Aktion am aufmerksamen BVB-Torwart Roman Bürki.

Lazio war mit Blick auf die Live-Tabelle gezwungen, mehr zu riskieren. Da die Dortmunder im Ausspielen ihrer Gelegenheiten fahrlässig blieben, kamen die Römer durch Immobiles Elfmetertor zurück. Der eingewechselte Nico Schulz war ein wenig ungelenk in den Zweikampf mit Sergej Milinkovic-Savic gegangen, der allerdings schon vor dem Kontakt abhob. Kurz vor Schluss musste dann Hummels verletzt vom Feld.

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