18.09.2019 22:58 Uhr

Chancenwucher wird nicht bestraft: Bayern besiegt Belgrad

Kingsley Coman erzielte den Führungstreffer für den FC Bayern
Kingsley Coman erzielte den Führungstreffer für den FC Bayern

Angetrieben von Philippe Coutinho ist der FC Bayern München mit dem obligatorischen Auftaktsieg in die Champions League gestartet.

Ein halbes Jahr nach dem Achtelfinal-K.o. gegen den FC Liverpool gewann der deutsche Fußball-Rekordmeister standesgemäß gegen das offensiv weitgehend harmlose Team von Roter Stern Belgrad um Ex-Nationalspieler Marko Marin mit 3:0 (1:0). Die Tore erzielten Kingsley Coman mit einem feinen Flugkopfball (34. Minute), Robert Lewandowski (80.) und der eingewechselte Thomas Müller (90.+1).

Kritikpunkt war die mangelnde Chancenverwertung, auch der spielfreudige Coutinho versuchte es vor 70.000 Zuschauern wiederholt vergeblich, ein Abseitstor des Brasilianers zählte nicht. Das Starensemble von Trainer Niko Kovac setzte sich mit dem 16. Auftaktsieg nacheinander in der ausverkauften Arena gleich an die Spitze der Gruppe B. Nächster Gegner ist am 1. Oktober in London Tottenham Hotspur. Der letztmalige Finalist startete zwar nur mit einem 2:2 bei Olympiakos Piräus, dürfte aber dennoch ein anderer Prüfstein werden.

"Wir können sehr zufrieden sein. Wir haben drei Tore geschossen, das ist standesgemäß. Wir hätten noch mehr Tore machen können, vielleicht fehlte die letzte Konsequenz", sagte Kovac. Ähnlich sah es Lewandowski: "Wir haben zu wenige Tore geschossen und manchmal die falschen Entscheidungen getroffen. Aber auch solche Spiele sind brauchbar."

Coutinho beginnt für Müller - Perisic für Gnabry

Nach dem Unentschieden am vergangenen Samstag bei RB Leipzig (1:1) hatte Kovac seine erste Elf umgebaut - unter anderem begann Coutinho anstelle von Thomas Müller. Der Brasilianer war der auffälligste Münchner. Allerdings spielten er und seine Mitspieler oft auch zu schlampig, um die tief stehenden Serben in Verlegenheit zu bringen.

Zu oft ging es quer, zu selten in die Tiefe - all dies weckte Erinnerungen an die vergangene Saison, als dem Rekordmeister gegen defensivstarke Gegner oft wenig einfiel.

Trotz deutlicher Überlegenheit der Münchner deutete sich deshalb auch der Führungstreffer nicht unbedingt an - schön herausgespielt aber war er allemal: Der ansonsten unauffällige Ivan Perisic, der zuvor eine prima Gelegenheit im Strafraum verstolpert hatte, flankte von links butterweich an den Fünfmeterraum, wo Coman den Ball per Kopf ins Tor hechtete.

Ein Hackentreffer kurz darauf von Coutinho (40.), dem in der zweiten Halbzeit ein wenig die Kraft ausging, wurde wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt.

Marin bestraft den FC Bayern nicht

Gegen die offensiv eher harmlosen Gäste hätte von den Münchnern freilich mehr kommen müssen. Allzu selten durchbrachen sie das Bollwerk der Serben. Hinzu kam ein wenig Pech: einen Treffer von Lewandowski verhinderte Abwehrspieler Milos Degenek auf der Linie (58.), Perisic traf mit einem Lupfer nur die Latte (65.).

Auf der Gegenseite wäre dann beinahe das 1:1 passiert - ausgerechnet durch Marko Marin. Der Belgrader Kapitän schoss das Leder jedoch knapp am Gehäuse von Manuel Neuer vorbei (78.). 

Es passte zu diesem Spiel, dass Lewandowskis Treffer dank der unfreiwilligen Mithilfe von Belgrads Nemanja Milunovic fiel. Immerhin der raffinierte Freistoß zum 3:0 sorgte für einen späten Glanzpunkt.

 

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