19.06.2016 08:39 Uhr

Coach über CR7: "Will dazu nichts sagen"

Sprachlos: Cristiano Ronaldo
Sprachlos: Cristiano Ronaldo

Die "etwas glücklicheren" Österreicher singen Lobeshymnen auf Keeper Robert Almer, Portugal hadert hingegen mit der Chancenverwertung und Cristiano Ronaldo will zu allem nicht sagen.

Marcel Koller (ÖFB-Teamchef): "Ich hoffe nicht, dass mich das Spiel noch älter gemacht hat. Die Mannschaft hat gefightet, hat alles rausgehauen, zum Glück konnten wir einen Punkt mitnehmen. Almer gehört sehr viel von dem Punkt, aber die Spieler vor ihnen haben auch sehr diszipliniert gespielt, alles umgesetzt. Man hat gesehen, dass Portugal Weltklasse ist, mit viel Bewegung und guter Technik. Wir haben den Ball zu schnell verloren, da hätte ich mir mehr Ruhe gewünscht. Wenn du unter Druck bist, machst du Fehler, aber es war viel besser. Wir haben nicht immer direkt gespielt, mehr Kontakte gehabt, mehr Ruhe drinnen gehabt. Die Neuen haben sich sehr gut eingefügt und mit viel Laufarbeit, Engagement dazu beigetragen, dass wir diesen Punkt geholt haben. Jetzt haben wir noch ein Endspiel gegen Island. Erste Priorität ist jetzt die Regeneration. Wir sind ja am Anschlag und müssen das so schnell wie möglich in Griff bekommen. Man muss jetzt nicht die Psyche aufbauen, alle werden sicher heiß sein.

Zum Elfmeter: "Hinteregger hat mir gesagt, Ronaldo hätte zuerst gehalten. Der macht es dann natürlich clever."

Über David Alaba: "Er hat gut gespielt. Es war auch für ihn schwierig, weil wir defensiv gestanden sind. Wenn er mit dem Rücken zum Tor steht, ist es ein bisschen schwieriger für ihn."

David Alaba (Österreich-Mittelfeldspieler): "Es waren sehr weite Wege für uns, speziell im Mittelfeld, da wir tief gestanden sind und viel verschieben mussten. Aber ich denke, wir haben die Taktik, die der Trainer vorgegeben hat, sehr gut umsetzten können. Am Ende haben wir auch Glück gehabt. Wir wollten das Spiel heute auf keinen Fall verlieren. Vielleicht waren wir ein bisschen zufriedener mit dem Punkt als die Portugiesen, weil wir noch im Rennen sind. Jetzt haben wir das Finale gegen Island. Ich denke, es war ein gutes Spiel von beiden Seiten. Am Ende sehen wir vielleicht glücklicher aus mit dem Elfmeter. Es ist kein Geheimnis, wir wollen weiterkommen. Das ist unser großes Ziel und dafür werden wir alles tun."

Robert Almer (Tormann Österreich): "Wir haben heute hineingehauen, was wir gegen Ungarn haben vermissen lassen. Es war extrem intensiv, wir haben mit allem gekämpft, was wir gehabt haben. Somit kann der Traum weiterleben. Wir haben die Taktik komplett umgestellt, haben versucht, tief zu stehen und keine Räume zuzulassen. In der zweiten Hälfte ist uns nach vorne auch ein bisschen die Luft ausgegangen. Der Punkt ist enorm wichtig."

Stefan Ilsanker (Mittelfeldspieler Österreich): "Es war extrem intensiv. Wir haben diesmal unser Glück im Konterspiel gesucht, das ist uns teilweise gut gelungen. Wir wollten ihnen das Kombinationsspiel nehmen. Im letzten Drittel haben sie kaum Aktionen gehabt, das haben wir sehr gut gemacht. Mit unseren Chancen hätten wir aber besser umgehen sollen. Wenn der Gegner einen Elfer hat und nicht reinhaut, ist das natürlich ein glücklicher Sieg. Aber wir haben ihn uns hart erarbeitet. Die Fans haben uns super unterstützt. So viele Verrückte, die uns angefeuert haben."

Christian Fuchs (Österreich-Kapitän): "Es war mehr oder weniger das Glück des Tüchtigen. Wir haben eine kompakte, geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt, haben sehr gut verteidigt. Auch Marko Arnautovic hat richtig gut gearbeitet, Kompliment an ihn. Dann kommt ein bisschen auch das Glück dazu. Portugal ist eine Weltklassemannschaft. Der Elfmeter war das größte Glück, das wir hatten. Aber mit etwas mehr Präzision nach vorne können wir vielleicht auch das Tor machen. Wir haben einen Punkt geholt gegen Portugal, den klaren Gruppenfavoriten. Wir haben es jetzt selbst in der Hand."

Sebastian Prödl (Österreich-Verteidiger): "Wir haben es gut hinbekommen, glaube ich. Beim Elfmeter haben wir Glück gehabt, sonst auch bei ein, zwei Situationen. Aber vom Einsatz war es ein absolut verdienter Punkt. Unser Ziel war es, 90 Minuten kompakt zu stehen und Nadelstiche zu setzen. Wir haben gegen Ungarn viele unnötige Ballverluste gehabt, die zu Kontern geführt haben. Unser Plan ist zu hundert Prozent aufgegangen. Der Punkt bringt uns ins Finale gegen Island. Wir haben die Chance, wir haben es in der eigenen Hand."

Martin Harnik (Österreich-Stürmer): "Es war schon eine kämpferische Leistung, wir haben unglaublich diszipliniert gespielt. Die Portugiesen ganz auszuschalten, war nicht möglich. Wir haben uns den Punkt erkämpft heute. Die Idee (Harnik als Stürmer aufzustellen, Anm.) ist relativ schnell entstanden, schon am zweiten Tag nach dem Ungarn-Spiel. Es hat auch Sinn gemacht. Wir haben Portugal hoch erwartet, da war klar, dass wir mit Schnelligkeit mehr zum Erfolg kommen als mit körperlicher Robustheit, so wie es bei Marc (Janko, Anm.) der Fall gewesen wäre. Ich habe mich gut gefühlt, habe bei zwei Möglichkeiten etwas Pech gehabt. In der ersten Partie gegen Ungarn waren wir unglaublich nervös, unglaublich hektisch - auch ich. Heute haben wir es ganz anders gemacht."

Fernando Santos (Portugal): "Wir können das Resultat nicht ignorieren, es war nicht gerechtfertigt. Aber wir dürfen nicht in Selbstmitleid versinken. Am 22. Juni steht ein Finale an. Das erste Finale dieser EM. Es ist unfair, das stimmt, aber es ist sinnlos, darüber zu diskutieren. Ich habe erwartet, dass Österreich ein bisschen mehr attackieren würde. Sie hatten sehr schnelle Konter. Dann haben wir begonnen, das Spiel zu kontrollieren, und Österreich hat versucht, seine Spielzüge vom Tormann oder aus der Innenverteidigung heraus zu starten."

Zu Cristiano Ronaldo: "Ich möchte dazu nichts sagen."

João Moutinho (Portugal-Mittelfeldspieler): "Wir waren das bessere Team auf dem Feld, konnten die Überlegenheit aber nicht in Tore ummünzen. Wir wollten gewinnen. Wir hatten in beiden Spielen genügend Chancen, aber haben nicht getroffen. Wir glauben immer noch unsere Möglichkeiten."

Nani (Stürmer Portugal): "Es ist schwierig darüber zu sprechen. Wir wollten gewinnen und haben eigentlich alles richtig gemacht, nur der Ball ist nicht hineingegangen. Es muss sich nichts ändern, nur die Bälle müssen reingehen."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten