02.06.2016 13:41 Uhr

Polen bleiben nach Holland-Pleite ruhig

Robert Lewandowskis Polen müssen konzentriert arbeiten
Robert Lewandowskis Polen müssen konzentriert arbeiten

Die 1:2-Niederlage gegen die Niederlande hat gezeigt, dass die polnische Nationalmannschaft noch ein gutes Stück von der EM-Form entfernt ist. Doch das Team um Robert Lewandowski sieht keinen Grund zur Panik.

"Es ist besser jetzt zu verlieren, als im EM-Auftaktspiel", meinte Torwart Wojciech Szczęsny nach dem 1:2 (0:1) in Danzig.

Sein erstes Duell bestreitet der deutsche Gruppengegner bei der Endrunde in Frankreich am 12. Juni in Nizza gegen Turnierneuling Nordirland - und vor allem die Defensive gibt Anlass zur Sorge.

Fehlende Aggressivität, mangelnde Beweglichkeit, schwaches Stellungsspiel - die Deckung des Olympiasiegers von 1972 erwies sich ein ums andere Mal nicht in EM-Form. Führungsspieler Kamil Glik vom FC Turin und seine Nebenleute um den Dortmunder Łukasz Piszczek, der als reine Vorsichtsmaßnahme wegen Magenproblemen zur Halbzeit ausgewechselt wurde, müssen sich deutlich steigern.

"Die Partie war sehr aufschlussreich"

Nach der ersten Standortbestimmung vor 40.392 Zuschauern gab sich Nationaltrainer Adam Nawałka aber gelassen. "Die Partie war sehr aufschlussreich. Wir konnten einerseits sehen, wie weit wir sind. Andererseits hat man gemerkt, wie schwer die intensive Vorbereitung in Arłamów für die Spieler war", erklärte der 58-Jährige.

Auch die hochgelobte Offensive um Kapitän Lewandowski und seinen Nebenmann Arkadiusz Milik kam noch nicht wie gewohnt auf Touren. Der Amsterdamer Stürmer bereitete mit einer Ecke immerhin den vorübergehenden Ausgleich von Artur Jędrzejczyk (60. Minute) vor, für die spielerisch blendend aufgelegte Niederlande trafen Vincent Janssen (33.) und Georginio Wijnaldum (76.).

Weitere deutsche Gruppengegner im Soll

Die mangelnde Effektivität hing aber auch mit der fehlenden Kontrolle im Mittelfeld zusammen. "Wir waren nicht aggressiv genug, vor allem im Zentrum", bemängelte Nawałka. "Da müssen wir uns verbessern." Mit dem wegen einer Knieverletzung noch geschonten Grzegorz Krychowiak vom FC Sevilla sollte es im Mittelfeld aber wieder besser laufen. Nach dem Litauen-Test wird Nawałka auch seinen EM-Stammtorwart bekanntgeben. Gegen die nicht für die EM qualifizierten Niederländer durfte Szczęsny die komplette Spielzeit ran.

Der deutsche EM-Auftaktgegner Ukraine sieht sich indes im Soll. Ihren ersten Test gewannen die Osteuropäer gegen Rumänien mit 4:3, am Freitag soll gegen EM-Neuling Albanien weiteres Selbstvertrauen gesammelt werden. In Gruppe C ist die Ukraine dann am 12. Juni in Lille gegen den Weltmeister so richtig gefordert.

Als letzten Vorrundengegner erwartet Deutschland am 21. Juni in Paris Nordirland. Und der EM-Newcomer ist nach dem 3:0-Testspielsieg gegen Weißrussland und nunmehr elf ungeschlagenen Spielen voller Zuversicht für Frankreich. Für Trainer Michael O'Neill, der die Nordiren in der FIFA-Weltrangliste auf Rang 25 geführt hat, ist Geschlossenheit der entscheidende Faktor. "Disziplin wird für uns der Schlüssel sein, daran besteht kein Zweifel", betonte er.

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