06.04.2016 07:18 Uhr

Brych im Zentrum der Kritik

Dr. Felix Brych nahm in dem hektischen Spiel eine Hauptrolle ein
Dr. Felix Brych nahm in dem hektischen Spiel eine Hauptrolle ein

Drei Tore, neun Gelbe Karten, ein Platzverweis, viele Diskussionen, ein Tritt: Das Champions-League-Viertelfinale zwischen dem FC Barcelona und Atlético Madrid bot weit mehr als nur Fußball. Zu einem unfreiwilligen Hauptdarsteller geriet Schiedsrichter Felix Brych.

"Ich weiß nicht, was ein Spieler von Barcelona machen muss, um vom Platz zu fliegen", wütete Atléticos Filipe Luís nach der 1:2-Niederlage seiner Mannschaft im Nou Camp. "Sie werden in Schutz genommen", legte der Außenverteidiger nach, "und das tut weh." Auslöser der Aufregung war unter anderem der Platzverweis gegen Fernando Torres, den der deutsche Schiedsrichter Felix Brych schon nach 35 Minuten mit einer Gelb-Roten Karte unter die Dusche schickte.

"Ich darf nicht sagen, was ich denke", kommentierte Atléticos Coach Diego Simeone den Auftritt von Brych kurz und knapp, ließ dabei aber wenig Interpretationsraum zu, wer für ihn die Hauptschuld an der Niederlage trug. Für den Argentinier gab es gleich zwei Vorfälle, die entweder einen Platzverweis, zumindest aber eine Verwarnung hätten nach sich ziehen müssen. Beide Male war Matchwinner Luis Suárez beteiligt. In der ersten Szene räumte der Uruguayer seinen Gegenspieler Filipe Luís mit einem beherzten Schubser aus dem Weg, in der zweiten Szene leistete er sich ein klares Nachtreten gegen Juanfran. Lediglich für die Aktion gegen Luís wurde der Stürmer verwarnt - zu wenig, befanden die Madrilenen.

Simeone "extrem stolz"

Für Barça-Coach Luis Enrique gab es dagegen keinen Grund für Diskussionen: "Ich habe die Fouls von Torres so gesehen, wie alle Barcelona-Fans. Für mich waren es zwei klare Gelbe Karten."

Wenigstens in einem Punkt herrschte nach den hitzigen 90 Minuten unter allen Beteiligten Einigkeit: Entschieden ist das Viertelfinale nach dem Hinspiel noch lange nicht. "Wir haben noch ein Rückspiel und werden alles geben, um unter die letzten Vier zu kommen", versprach Simeone. "Sie haben es mit einem Mann mehr gut gemacht und uns in der eigenen Hälfte eingeschnürt, trotzdem bin ich extrem stolz auf meine Spieler", lobte der Argentinier.

"Ich freue mich schon auf das Rückspiel, aber wir müssen jetzt zuerst an die Liga und Real Sociedad denken. Wir haben Atlético, einen extrem schweren Gegner, wieder geschlagen. Das gilt es zu würdigen", genoss Luis Enrique zunächst den Augenblick. "Es ist ein gutes Ergebnis, aber wir haben noch ein Spiel vor uns und das Rückspiel wird mindestens so schwer oder noch schwerer als dieses Spiel", warnte Barcelona-Spielmacher Andres Iniesta bereits vor dem zweiten Duell, das am 13. April im Vicente Calderón steigt.

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