10.03.2016 20:29 Uhr

Starker BVB entzaubert Tottenham

Marco Reus traf gegen die Spurs doppelt
Marco Reus traf gegen die Spurs doppelt

Angeführt von Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang hat Borussia Dortmund einen großen Schritt in Richtung Europa-League-Viertelfinale gemacht und einen hochverdienten Sieg gegen enttäuschende Spurs gefeiert.

Das bärenstarke Offensiv-Duo führte den stets dominanten BVB im Achtelfinal-Hinspiel gegen eine bessere B-Elf von Tottenham Hotspur mit seinen Toren zu einem hoch verdienten 3:0. Die Ausgangsposition der Westfalen für das Rückspiel in der kommenden Woche an der White Hart Lane in London ist glänzend.

Aubameyang erzielte zunächst per Kopf sein achtes Tor im laufenden Wettbewerb (30.), dazu das 33. im 42. Pflichtspiel der Saison - eine Torquote von 0,78. Reus, der zuletzt in mehreren Spielen uninspiriert gewirkt hatte, legte mit einem Doppelschlag (61. und 70.) nach und steht ebenfalls bei acht Europa-League-Treffern. Dem Ziel, als fünfter Verein auch den dritten Europapokal zu gewinnen, brachte er den BVB damit einen weiteren Schritt näher.

Spurs passiv und lustlos

Ein großer Europapokal-Abend wurde es vor 65.848 Zuschauern nicht, weil die Gegenwehr fehlte: Tottenham spielte in ungewohnter Formation extrem passiv und lustlos.

Die erste Überraschung an einem kalten Donnerstagabend gab es schon eine gute Stunde vor dem Anpfiff - Ilkay Gündogan war nicht im BVB-Kader aufgeführt. Dies stand zumindest offiziell ausdrücklich nicht im Zusammenhang mit dem Werben von Manchester City um den deutschen Nationalspieler. Gündoğans Onkel und Berater Ilhan war unter der Woche in Amsterdam mit City-Sportdirektor Txiki Begiristain und dem künftigen Trainer Pep Guardiola abgelichtet worden. "Es ist sehr schade, dass Ilkay nicht spielen kann", sagte BVB-Trainer Thomas Tuchel, Gündoğan habe einen Schlag auf den Fuß erhalten.

Sein Fehlen war bitter, allerdings verzichtete Spurs-Teammanager Mauricio Pochettino sogar freiwillig auf seinen Star-Torjäger Harry Kane und drei weitere Leistungsträger. Der BVB nutzte die zwangsläufig entstehenden Umstellungsprobleme in seinem 13. Europapokalspiel der Saison zu einer frühen Offensive, Gündogan-Ersatz Gonzalo Castro, Erik Durm und Aubameyang verfehlten jedoch noch knapp ihr Ziel (6./7./11.). Aubameyang erzielte zudem ein Abseitstor (14.). Meist wählte der BVB erfolgreich den Weg flach durch die Mitte.

Castro scheitert am Pfosten

Ausgerechnet, als der Schwung der Gastgeber erheblich nachgelassen hatte, knackte Aubameyang die Spurs-Abwehr mit seinem Kopfball ins rechte untere Eck. Erstmalig hatte der BVB sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt, Schmelzer gab die präzise Flanke.

Die Spurs, Tabellenzweiter der Premier League, waren auch danach mit dem Druck überfordert, sie wurden in die Rolle des Beobachters gedrängt. Mit einer Doppelchance hätten Aubameyang und Castro (51.) kurz nach der Pause das 2:0 erzielen können, der Pfosten verhinderte dies noch, bis Reus traf. Besonders die Anspiele des glänzenden Henrikh Mkhitaryan in die Tiefe stellten Tottenham, mit dem früheren Kölner Kevin Wimmer in der Innenverteidigung angetreten, immer wieder vor Probleme.

Tuchel "sehr zufrieden"

Von einem Schreckgespenst des BVB war lange überhaupt nichts zu sehen. Heung-Min Son, für Bayer Leverkusen und den Hamburger SV einst Serientorschütze gegen die Borussia, war abgemeldet. Ohnehin stand die Defensive wieder sehr sicher, sie wurde allerdings auch extrem selten geprüft. Dementsprechend konnte sich die Offensive austoben.

"Ich bin sehr zufrieden, wie mutig wir verteidigt haben. Wir haben immer mehr Sicherheit im Passspiel gehabt. Nach der Pause waren wir komplett dominant und haben Tottenham in die eigene Hälfte gedrängt. Mit dieser Entschlossenheit haben wir diesem Spiel unseren Stempel aufgedrückt", lobte Thomas Tuchel nach dem Abpfiff.

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