19.02.2015 10:12 Uhr

Granit Xhaka: Auf dem Weg zum Leitwolf

Granit Xhaka (r.) war im rheinischen Derby stark
Granit Xhaka (r.) war im rheinischen Derby stark

Granit Xhaka ist gewarnt, das mit den Tattoos kann eine ziemlich knifflige Sache sein. Sein großer Bruder Taulant, Spieler beim FC Basel, musste das zuletzt erkennen: Den voreilig auf seinem Unterarm platzierten Namen seiner "großen Liebe" hat er nach der Trennung überstechen lassen.

Granit Xhaka, Defensivspieler bei Borussia Mönchengladbach, zieren einige Tattoos, und sie bedeuten ihm viel. Da ist der Sinn-Spruch mit den vier Assen auf seinem linken Unterarm, der Schriftzug "BOB 92" am Handgelenk, der ihn immer an seinen Kumpel Patrik erinnert. Demnächst könnte sich Xhaka eine 91 stechen lassen - die Minute seines Kopfball-Siegtores im Derby gegen den 1. FC Köln (1:0). Ein sicheres Ding: Es war ein Tor für die Ewigkeit.

"Das ist der Jubellauf meines Lebens gewesen", sagte Xhaka, nachdem er "wie Usain Bolt abgegangen" war (Teamkollege Ibrahima Traoré). "Ich denke, ich werde das für später einmal festhalten, mir ein Bild malen - oder es als riesiges Foto rahmen lassen", sagte er dem "Express". Selbstverständlich sei auch ein Tattoo eine Möglichkeit.

In die Herzen der Fans

Ein Tor im Derby gegen den verhassten Erzrivalen ist der schnellste Weg in die Herzen der Fans. Was "unbeschreiblich genial" war, wird Xhaka auf Jahre einen Platz sichern, wenn es um die emotionalsten Momente im Borussia-Park geht.

2012/13 war das nicht abzusehen gewesen. Granit Xhaka kam als Juwel aus Basel, er hatte 8,5 Millionen Euro gekostet, und anfangs schien es, als mindere sich sein Wert in Deutschland. Das Wort "Fehleinkauf" war zu hören, auch, weil Trainer Lucien Favre ihn erfolglos auf der Zehner-Position ausprobierte. "Die ersten anderthalb Jahre habe ich mich schwer getan", sagt er.

Feste Größe

Inzwischen ist der Schweizer Nationalspieler mit kosovo-albanischen Vorfahren eine feste Größe im defensiven Mittelfeld. Lauf- und kampfstark, taktisch gut ausgebildet, hart und dadurch gern am Rande eines Platzverweises. "Entweder ich sehe die Rote Karte, oder ich treffe", hat er vor dem Duell mit Köln gesagt - nur halb im Scherz.

Es wurde ein Tor, und nicht nur deshalb schwärmt Xhaka jetzt von Mönchengladbach. "Es ist meine zweite Heimat geworden, seit einem Jahr läuft alles bestens." Er hat auch den richtigen Umgang mit Favre gefunden, der ihn anfangs mit seiner Akribie nervte.

Favre lehrt die Bedeutung von Kleinigkeiten

"Oft sind das Übungen, die man aus der U14 oder U15 kennt, und man denkt: Mensch, ich bin ein erfahrener Profi, warum soll ich den Kinderkram üben?" Doch Favre habe ihn die Bedeutung von Kleinigkeiten gelehrt.

Eher die kleinen Dinge liebt Xhaka auch privat. Wenn Kollegen wie Max Kruse im tarnfarbenen Maserati umherdüsen, rollt er mit einem Smart zum Training. An die blöden Sprüche hat er sich gewöhnt.

Dafür hat er andere Ticks. "Ich brauche zwei Schränke für meine Schuhe, bin schlimmer als jede Frau", sagte er zu "ran".

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>> Zum Liveticker Sevilla - Mönchengladbach (ab 21:05 Uhr)

sid

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