Nach der dramatischen Nacht von Lissabon huldigt die internationale Presse Real Madrid und dem zehnten Coup der Königlichen. Doch auch Atlético erntet Lob - und Mitgefühl. weltfussball wirft einen Blick auf die europäischen Schlagzeilen.

Spanien:

"La Decima" musste besonders sein und das war es. Es konnte nicht nur ein weiterer Pokal sein, ein Sieg wie jeder andere oder eine ähnliche Freude. (AS)

Real Madrids Legende wächst. Der Europapokal war derart konsequent mit seiner Geschichte, dass er Real Madrid, seinen König aller Könige, zum zehnten Mal gekrönt hat und Atlético mit so viel Grausamkeit wie vor vier Jahrzehnten bestraft hat. (El País)

LA DECIMA! Ein von der Vorsehung bestimmter Kopfball von Sergio Ramos in der 93. Minute zerstört Atleti und öffnet Real die Pforten zum Himmel. (Marca)

Die Hexen von Heysel treten in Lissabon wieder auf. Wie 1974 gegen Bayern München lässt das Pech Atlético nach einem grausamen Schluss ohne Titel dastehen. (La Vanguardia)

Helden in Lissabon. Sie alle sind Männer, Fußballspieler. Aber eine immaterielle Qualität unterscheiden die einen von den anderen, wenn sie diese beinahe sakramentale Handlung durchführen und das Trikot von Real Madrid überziehen. Sergio Ramos ist heute derjenige, der diesen "ewigen Madridismo" am besten repräsentiert, der immer noch atmet, wenn die anderen schon gestorben sind. La Décima ist sein Seelenfrieden. (El Mundo)

England:

Real Madrid besiegelt "La Decima" als Atletico die Puste ausgeht. (The Guardian)

Der Prinz von Wales ist der König von Europa. Bale gewinnt den Europapokal und Ronaldo schießt mit seinem späten Strafstoß Real zur "Decima". (Daily Mail)

Real Madrid und Carlo Ancelotti verewigen sich mit dem Champions-League-Sieg in den Geschichtsbüchern. (Daily Mirror)

Italien:

Carlo Ancelotti hat auf den Trümmern einer zerworfenen Mannschaft Wiederaufbauarbeit geleistet und dem Team Vertrauen und Zuversicht zurückgegeben. Jetzt ist die Barca-Ära zu Ende, eine neue Epoche beginnt in Europa unter Ancelottis Zeichen. (Gazzetta dello Sport)

Der Stierkampf in Lissabon ist ein legendäres Spiel. Real hatte die Partie faktisch schon verloren. Doch mit einer Aufholjagd, die unvergessen bleiben wird, verwirklicht Real Madrid den Traum. (Corriere dello Sport)

Real verdankt diesen Titel der hartnäckigen Geduld Ancelottis, der eine Mannschaft neu geformt und aus jedem Spieler das Beste herausgeholt hat. (La Repubblica)

La Décima sollte es sein und La Décima ist es geworden. In der unglaublichsten Art und Weise mit dem Tor in der dritten Minute der Nachspielzeit. Und auch in der grausamsten Art und Weise für Atletico, dass die Hände schon am Pokal hatte. (Corriere della Sera)

Atletico kann das Stadion mit Stolz verlassen. (Tuttosport)

Deutschland:

Atlético musste vierzig Jahre auf die zweite Chance warten – und büßte sie am Ende wieder in letzter Minute ein. 93 Minuten hatte der Riegel gehalten, zu kurz. (faz.net)

Cristiano Ronaldo offenbarte ausgerechnet in Portugal wieder einmal, was sie ihm in seiner Heimat oft vorwerfen: dass er große Spiele nicht entscheidet. Sein Jubel à la Balotelli nach dem Elfmetertor ist vor diesem Hintergrund fast als Ablenkung von gezeigter Schwäche zu interpretieren. (kicker.de)

Atlético hatte eineinhalb Hände am Pokal (süddeutsche.de)

Reals historische Auferstehung (spiegel online)
 

Frankreich:

Real Madrid nun die Besten der Besten. (Le Figaro)

Eine verrückte Nacht in Madrid. (L'Equipe)

Niederlande:

12 Jahre nach dem wunderschönen Tor von Zinedine Zidane gegen Bayer Leverkusen ist La Décima eine Tatsache für die Königlichen. Es war ein Finale wie so viele: Unglaublich spannend, aber sicher nicht das schönste Spiel. (Voetbal International)

Dank des 100-Millionen-Mannes erhielten die 'Königlichen' am Ende im Beisein des Königs von Spanien den zehnten Europa Cup I. (De Telegraaf)

Portugal:

Real schlägt Atletico und krönt sich zum Champion Europas. (A Bola)

Österreich:

Triumph der Könige über die Arbeiter (Kurier)

In Verlängerung königlich (KronenZeitung)

wfb