17.03.2014 10:44 Uhr

Schalke will bei Real Respekt zurückgewinnen

Kevin-Prince Boateng will mit dem FC Schalke 04 in Madrid alles geben. Foto: Rene Ruprecht
Kevin-Prince Boateng will mit dem FC Schalke 04 in Madrid alles geben. Foto: Rene Ruprecht

Die "Mission Impossible" wird zu einer "Frage der Ehre": Diese beiden berühmten Filmtitel scheinen wie geschaffen zur Beschreibung der Situation, in der sich der FC Schalke 04 vor dem Achtelfinal-Rückspiel bei Real Madrid befindet.

Nach der 1:6-Demontage im Hinspiel besteht für den Revierclub im Bernabeu-Stadion keine Chance mehr auf die nächste Runde, aber eine ähnlich marode Vorstellung wie vor drei Wochen kann sich der Bundesligist auf großer internationaler Bühne schon aus Prestigegründen nicht erlauben.

"Wir wollen uns noch einmal voll reinhängen, auch wenn wir wissen, dass ein Weiterkommen nahezu unmöglich ist", betont Kevin-Prince Boateng vor dem Duell mit Spaniens Rekordmeister am Dienstag. Und so reiste das Team von Jens Keller am Montagmorgen mit Flug "DE 9224" nicht nach Madrid, "um Sightseeing zu betreiben", wie es Boateng formulierte. "Wir wollen uns hier gut präsentieren."

Verein wieder in positives Licht rücken

Alle haben geschworen, sich mit Anstand aus der Königsklasse zu verabschieden, in der man bis zum Debakel gegen Cristiano Ronaldo und Co. durchaus konkurrenzfähig gewesen war. "Leider hat das 1:6 unsere bis dahin gute Saison in den Hintergrund treten lassen", meinte Kapitän Benedikt Höwedes nachdenklich. Umso wichtiger sei es, "dass der letzte Eindruck in diesem Wettbewerb wieder positiver ausfällt für uns und den Verein".

Für ein Gute-Laune-Treffen frei von jeglichem Druck spricht die gute Form beider Kontrahenten. Die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti ist seit 30 Pflichtspielen (25 Siege) ungeschlagen und festigte am Wochenende mit dem 1:0 beim Bernd-Schuster-Club FC Malaga seine Tabellenführung in der Primera Division. Weil am nächsten Wochenende der "Clásico" gegen den FC Barcelona ansteht, gilt die Partie gegen Schalke bei den Madrilenen eher als lästige Pflichtübung. Nicht zuletzt deshalb verlor Ancelotti bis Montagmittag kein Wort über Schalke, sagte lediglich: "Wir sind für den Clásico gerüstet."

Kritische Personalsituation bei Schalke

Real ist ganz auf Barça fokussiert, für den Bundesliga-Dritten hat das Heimspiel am Samstag gegen Eintracht Braunschweig Priorität. Daher muss Trainer Jens Keller bei der Auswahl seiner Akteure für das Real-Spiel Vorsicht walten lassen. "Uns stehen zwei englische Wochen bevor. In unserer aktuellen Personalsituation ist das schwierig. Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir das lösen", sagte Manager Horst Heldt.

Man habe die "Verpflichtung und Verantwortung", sich in Madrid gut zu präsentieren. Laut Heldt muss man in der spanischen Hauptstadt personell "einen guten Mix finden". So denkt Trainer Keller darüber nach, Adam Szalai statt Klaas-Jan Huntelaar in die Starformation zu beordern: "Meine größte Sorge ist, dass sich ein Spieler am Dienstag verletzt." Definitiv nicht dabei ist Jefferson Farfán, der wegen eines Kniereizung ausfällt.

Keller hofft, "dass Real den ein oder anderen Spieler schont". Sollte das königliche Starensemble in einer B-Variante auflaufen und die Partie nicht so ernst nehmen, steigen die Chancen des Revierclubs auf ein respektables Ergebnis. "Das wird ein super Spiel, Madrid ist weltklasse", sagte Huntelaar. Der Niederländer glaubt zwar auch nicht an ein Wunder von Bernabeu, aber an eine Rehabilitierung: "Vielleicht gewinnen wir oder spielen unentschieden."

dpa/wfb

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