Frankreich » Ligue 1 2013/2014 » 22. Spieltag » Liveticker: AS Monaco - Olympique Marseille 2:0

Fazit
Der AS Monaco siegt am Ende vollkommen ungefährdet mit 2:0 gegen den Süd-Rivalen von Olympique Marseille und rückt damit bis auf drei Punkte an den Spitzenreiter PSG heran. Die Monegassen nahmen nach holpriger Anfangsphase das Spiel in die Hand und erzielten verdientermaßen ihre Tore kurz vor der Pause und nach einer Stunde. OM kam erst in der letzten Viertelstunde ein weing in Fahrt, hatte dies aber wohl lediglich den scheifenden Zügeln der Männer von der Côte d'Azur zu verdanken. Somit krebst der Traditionsverein weiterhin am Niemandsland der Tabelle herum und wird im Sommer wohl einen erneuten Umbruch durchführen. Monaco hingegen zeigt, dass mit ihnen auch ohne Falcao zu rechnen sein wird und PSG den Titel noch längst nicht verteidigt hat.

Drei Minuten gibt es oben drauf - das Ding ist gegessen, und auch ein Anschlusstreffer käme noch ziemlich überraschend.

Endlich traut sich OM mal einen Schuss aus der Ferne zu! Dimitri Payet zieht über links nach innen und versucht es aus 20 Metern einfach mit links. Subašić schaut nur zu, wie die Kugel knapp am linken Lattenkreuz vorbeirauscht. Guter Versuch vom Eingewechselten.

OM schafft es nun gehäuft, seine einzige Spitze Gignac einzusetzen, doch das ist nicht zwingend genug, um die Monegassen heute ernsthaft zu gefährden.

Viele Wechsel nun - für Monaco verstreicht damit die Zeit, während sie OM wegläuft. Aber haben die Marseillaise heute wirklich mit einem Punkt gerechnet? Sie machen nicht den Eindruck.

Nun beschwehrt sich Gignac beim Schiedsrichter! Nach einer schönen Einzelaktion dringt der bullige Nationalstürmer in den Sechzehner ein und wird dort von Fabinho am Torschuss behindert, doch auch dieser leichte Schubser ist nicht elfmeterwürdig. Gignac kassiert nach heftigem Beschweren zusätzlich Gelb.

Gefährlicher Freistoß nun an der rechten Strafraumkante, Abidal stoppt den aufgrückten Abdallah regelwidrig...

Olympique ist nun zumindest bemühter und versucht Monaco in die eigene Hälfte zu drängen. Es wirkt aber momentan eher wie das Hoffen auf ein Zufallsprodukt als wie eine Struktur.

Gelbe Karte für Mario Lemina (Olympique Marseille)

Monaco kontrolliert die Begegnung, ohne sich klare Chancen herauszuspielen. Sie haben es dank ihrer Führung auch nicht nötig - von OM muss mehr kommen.

Eine Freistoßhereingabe von James Rodríguez von links wird unerwarteterweise immer länger und länger, fliegt dann aber doch gut einen Meter neben den Kasten Mandandas.

Tooor für AS Monaco, 1:0 durch Valère Germain
Und doch ist da die verdiente Führung für den Gastgeber! Falcao-Ersatz Valère Germain bekommt die Kugel auf der linken Seite, setzt sich stark im Eins gegen Eins gegen zwei OM-Verteidiger durch, hat dann die Möglichkeit nach rechts abzuspielen, macht es aber alleine und überlistet Mandanda mit einem überlegten Flachschuss ins linke Eck.

Nun mal eine Flanke von Linksverteidiger Mendy aus dem Halbfeld, die auch einen ziemlich guten Drive hat und in der Mitte des Strafraums hinunter kommt, doch Gignac ist ein wenig zu spät gestartet und kann die Kugel deshalb nicht mehr erreichen.

Riviere rückt einmal über rechts auf und spielt den Ball an der Torauslinie zurück in die Mitte, wo James Rodríguez allerdings am Fünfmeterraum knapp verpasst. Das wäre eine hervoragende Einschussmöglichkeit gewesen. Erneut Glück für OM.

Raggi kurbelt das Spiel als Verteidiger immer wieder über rechts an. Erneut wird eine seiner Flanken gefährlich, denn sie fliegt etwa an der Torauslinie an Freund und Feind vorbei, bis sie am zweiten Pfosten von Riviere erreicht wird, doch zum widerholten Male ist Mandanda zur Stelle. Der Nationalkeeper erweist sich heute einmal mehr als Turm in der Schlacht.

Den muss Riviere machen! Der zweitbeste Torschütze der Monegassen ist aufmerksam und luchst dem erfahrenen Diawara das Leder ab, nachdem sich der bei einem Querpass verschätzt hatte. Alleine auf das Tor zu laufend versagen ihm aber die Nerven und sein Flachschuss rauscht links neben den Kasten vorbei.

Falcao wäre heute nicht nur als Torjäger vor dem Kasten, sondern auch als Führungsfigur und erfurchterregender Monolith auf dem Spielfeld Gold wert - an seine Abwesenheit in einem wichtigen Ligaspiel müssen sich die Monegassen erst noch gewöhnen. Germain und Riviere sind zwei junge Franzosen und von der Qualität her nicht im Ansatz mit einem Falcao gleichzusetzen.

Marseille ist nicht passiv. Sie gehen beim Tabellenzweiten früh gegen den Ball und versuchen, die starken Individuelisten des Gegners nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Momentan haben sie gar leichte Vorteile im Spielaufbau.

Erste dicke Chance gleich zu Beginn! Andrea Raggi bringt einen Ball von rechts halbhoch in den Strafraum, wo der neue Mann Valère Germain lauert und die Kugel direkt nimmt, doch Stéve Mandanda reagiert glänzend und lenkt sie reaktionsschnell über die Latte. Starke Szene von allen Beteiligten!

Die Aufstellungen beider Teams sind wie gewohnt unter dem Menüpunkt Spielschema einsehbar.

Auch die Statistik scheint für Marseille zu sprechen. Bislang gewann man im Füstentum häufiger (10x) als man verlor (9x). Desweiteren ist man seit dem Trainerwechsel Mitte Dezember von Elie Baup zu José Anigo auf drei ungeschlagene Ligapartien am Stück zurückblicken.

Andererseits könnte diese Woche für die Monegassen zumindest ein freudiges Ende nehmen. Nach dem überraschenden Patzer des Spitzenreiters aus der Hauptstadt gegen Guingamp (1:1) könnte man mit einem Dreier heute bis auf drei Punkte auf PSG aufschließen und hätte wieder alle Möglichkeiten im Hinblick auf die Meisterschaft - vorausgesetzt man fängst sich selbst wieder. Denn zuletzt gab es in der Liga nur einen Sieg aus den letzten drei Partien.

Johann Mai kommentiert heute für Euch die Begegnung.