03.02.2014 11:51 Uhr

Trainer hoffen auf Ausbau der Infrastruktur

Der Winter naht! Ried rüstete sich im vergangenen Sommer für die kalte Jahreszeit
Der Winter naht! Ried rüstete sich im vergangenen Sommer für die kalte Jahreszeit

Die SV Ried hat es vorgezeigt. Der Bundesligist schaffte es als kleiner Verein, sich nicht nur aus sportlicher Sicht im Oberhaus zu etablieren, sondern auch die entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Zu Saisonbeginn wurde als jüngstes Highlight das Rasenheizungsprojekt abgeschlossen. Die Bundesliga-Trainer würden eine solche Einrichtung gerne in jedem Bundesligastadion sehen.

"Für mich ich es der falsche Weg, dass man immer sagt, jetzt spielt man einmal oben und dann investiert man in die Infrastruktur. Es gehört zuerst die Infrastruktur geschaffen und dann der Rest erledigt", sprach Ried-Coach Michael Angerschmid Klartext. Er hofft dabei in Zukunft auf ein Umdenken bei den Klubs. "Dass es nicht einfach ist, weiß ich auch, aber es geht darum, dass man sagt, wenn ich da dabei sein will, dann muss ich halt das nötige Geld investieren", ergänzte der Oberösterreicher.

Rieds Trainer würde sich daher über eine Rasenheizungspflicht freuen. Diesbezüglich wurde im Jänner in einer Bundesliga-Aufsichtsratssitzung ein erster Schritt gemacht, in der nächsten Hauptversammlung soll der verpflichtende Einsatz von Rasenheizungen ab 2016/17 beschlossen werden. Das wäre auch nach dem Geschmack von Roger Schmidt. "Es kann nur eine Lösung geben, es sollte jeder Klub eine Rasenheizung haben", sagte Salzburgs Trainer. Dieser Meinung sind auch Rapids Zoran Barisic, Austrias Nenad Bjelica und Sturms Darko Milanič.

Hütter: "Rasenheizung nicht nur im Stadion"

Von den aktuellen Topteams fehlt nur dem Aufsteiger Grödig eine Rasenheizung. "Dass wir infrastrukturell in Österreich nicht bundesligatauglich sind, wissen wir auch. Man muss halt auch immer schauen, wie man es bewerkstelligen kann", sagte Adi Hütter. Der Coach des Aufsteigers ist ein klarer Befürworter von Rasenheizungen. "Es geht nicht nur ums Stadion, es sollte eigentlich jeder Verein auch am Trainingsplatz eine Rasenheizung haben", ging der Vorarlberger noch einen Schritt weiter.

Neben Grödig besitzen auch der WAC, Wiener Neustadt und Admira Wacker Mödling noch kein beheizbares Grün. "Ich glaube, dass es notwendig wäre, dass alle Klubs eine Rasenheizung haben, egal wie arm oder reich. Ich glaube, dass da mit Förderungen oder Konzepten das Infrastrukturpaket einfach einen besseren Standard haben muss in Österreich", meinte Admiras Walter Knaller.

Auch Wiener Neustadts Heimo Pfeifenberger würde sich über verbesserte Rahmenbedingungen freuen. "Es ist sicher nicht ohne für kleine Vereine, aber ich finde es dringend notwendig. Es muss natürlich auch die nötige Unterstützung da sein, es dient ja unserem Fußball", sagte der Salzburger. Dietmar Kühbauer muss auch ohne Rasenheizung auskommen. "Es wäre von der Professionalität her auf jeden Fall besser, aber man muss auch einen Klub verstehen, der kleiner ist und erst wachsen muss", meinte der WAC-Coach. Der Burgenländer gab auch zu Bedenken, dass eine Rasenheizung kein Allheilmittel sei. "Ich habe schon Klubs erlebt, die trotz Rasenheizungen nicht spielen haben können."

Fehler in der Vergangenheit

Das war etwa in der Vergangenheit bei Wacker Innsbruck der Fall. Tirols Neo-Trainer Michael Streiter ist der Meinung, dass bei der EURO 2008 eine große Chance vergeben wurde. "Da wäre mehr möglich gewesen, dass die UEFA Mittel zur Verfügung stellt, damit man Plätze bekommt, die beheizt sind. Da wurde nicht über den Tellerrand hinausgeschaut, was aber für die Bundesliga wichtig gewesen wäre", kritisierte der Tiroler. Trotzdem müsse man jetzt in die Richtung gehen, dass man nur mit einer Rasenheizung in die höchste Liga kommen könne.

Das Problem des Zuschauerrückgangs werden aber Rasenheizungen nicht lösen, ändert sich dadurch am Wetter im von Dezember bis März ja nichts. "Es gehört einfach einmal überdacht, ob man die Liga nicht aufstockt auf 16 Vereine, dann könnte man ein bisschen später anfangen und früher aufhören", könnte sich Angerschmid eine 16er-Liga mit 30 Runden vorstellen. Das wäre auch nach dem Geschmack von Schmidt. "Es wäre sicher wünschenswert, wenn man in einer Saison nur zweimal gegen jede Mannschaft spielt", sagte der Salzburg-Coach.

Die infrastrukturellen Voraussetzungen dafür sind momentan allerdings noch nicht gegeben, wenn man sich mögliche nachrückende Klubs anschaut. Der Meinung sind auch die Trainer der beiden Wiener Großklubs. "Bei 16 Vereinen würden wir noch ein größeres Problem haben. Ich glaube, dass wäre der falsche Weg", sagte Bjelica, für den die Zehnerliga perfekt ist.

>> Wintervorbereitung 2014: Alle Daten und Termine

apa

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