21.01.2014 12:48 Uhr

Cottbus: "Co" Böhme als Antreiber

Jörg Böhme ist der Co-Trainer von Energie Cottbus
Jörg Böhme ist der Co-Trainer von Energie Cottbus

Das Gesicht kommt auch dem einen oder anderen neutralen Zaungast bei den Übungseinheiten des FC Energie bekannt vor. Beim Cottbuser Zweitligisten gibt ein Ex-Vizeweltmeister mit die Kommandos, das ist neu.

Jörg Böhme, als Spieler stets ein kantiger und direkter Typ, treibt seit Beginn dieses Jahres als Co-Trainer die Lausitzer Profis an. "Es ist schon ein riesengroßer Unterschied, ob du Spieler oder Trainer bist. Aber eins ist klar, ich will immer gewinnen, auch ein Trainingsspiel", sagte der Ex-Nationalspieler über seine neue Aufgabe.

Lautstark korrigiert der in Sachsen-Anhalt geborene Böhme bei den taktischen Einheiten mitten auf dem Platz die Spieler um Stürmer Boubacar Sanogo. Cheftrainer Schmidt steht ihm an der Seitenlinie in nichts nach. Beide kennen sich schon lange. "Sicher hätte ich nicht jedem zugesagt, die Chemie zwischen Stephan und mir stimmt, da passt kein Blatt Papier dazwischen", bemerkte Böhme in Belek.

"Wir arbeiten als Team sehr hart, die Spieler gehen bis an ihre physischen Grenzen", berichtete im Energie-Trainingscamp der Mann, der zehnmal das Adler-Trikot getragen hatte und unter Rudi Völler 2002 in Japan und Südkorea WM-Zweiter geworden war, auch wenn er in Asien nicht gespielt hatte. Auf seiner persönlichen Clubliste stehen unter anderen Carl Zeiss Jena, der 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach.

Böhme als "Respektsperson"

"Bei seiner Vita ist er für uns schon eine Respektsperson", sagte Energie-Profi Steffen Bohl. Böhmes Prominenz und Charisma sollen helfen, Zweitliga-Schlusslicht FC Energie trotz acht Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz noch aus der misslichen Situation zu befreien. "Wir müssen jetzt schon mal die Reset-Taste drücken", betonte Böhme.

Cottbus ist seine erste Trainerstation im Profifußball, nachdem er im Vorjahr den Fußball-Lehrer-Lehrgang des DFB erfolgreich absolviert hatte. Erste Erfahrungen durfte er schon als Co-Trainer der Talente von Arminia Bielefeld und beim Landesligisten SC Herford sammeln.

Qualität "wieder herauskitzeln"

An diesem Mittwoch begeht Böhme in der Türkei seinen 40. Geburtstag, für ihn selbst nur ein Randthema. "Wir sind hier zum Arbeiten und nicht zum Feiern. Außerdem ist im Hotel alles inklusive, da kann ich ja schlecht einen ausgeben", bemerkte der "Co", versprach aber: "Das werde ich, wenn wir zurück sind in Cottbus."

Jetzt geht es für den Trainer-Neuling um andere Dinge, um das Team. "Durch die Misserfolge der letzten Monate ist die Qualität vielleicht etwas verschüttet worden, die müssen wir wieder herauskitzeln. Es ist ungeheuer wichtig, den Spielern wieder Selbstvertrauen zu geben", unterstrich Böhme: "Das geht auch über viele Einzelgespräche." Energie soll für den Ex-Vizeweltmeister, der einen Vertrag bis 2015 besitzt, eine längerfristige Sache werden. Sein Frau will in der kommenden Woche in Cottbus eine Wohnung suchen.

dpa

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