22.12.2013 10:37 Uhr

Vrabec will St. Pauli erstligareif machen

St. Paulis neuer Trainer Roland Vrabec will mit den Hamburgern in die erste Bundesliga
St. Paulis neuer Trainer Roland Vrabec will mit den Hamburgern in die erste Bundesliga

Seinem rasanten Aufstieg zum Cheftrainer will Roland Vrabec beim FC St. Pauli auf Sicht auch die Rückkehr des Kiez-Klubs in die Bundesliga folgen lassen.

Zwar warnte der mit den Hamburgern in die Zweitligaspitze vorgerückte Erfolgscoach vor "dem Durchdrehen", doch völlig kalt lässt ihn das Thema Eliteliga nun auch wieder nicht. "Solange wir nicht clever genug agieren und konstant punkten, müssen wir über den Aufstieg nicht reden. Ziel ist, oben dranzubleiben. Sollte sich am Ende die Chance bieten, wollen wir sie auch ergreifen", verkündete der Frontzeck-Nachfolger erstmals vom Chefsessel aus. St. Pauli ist Tabellenfünfter mit lediglich einem Punkt Rückstand auf den Zweiten.

Kurz vorher hatte Sportdirektor Rachid Azzouzi mit warmen Worten die allseits erwartete Beförderung des 39-Jährigen bekanntgegeben, der einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 erhält. "Wir haben nach der positiven Entwicklung zuvor nun noch mal einen großen Schritt nach vorn gemacht. Nicht nur die Ergebnisse, auch die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, war überzeugend. Roland hat unser absolutes Vertrauen", betonte der Sportchef vor dem Gang in die Winterpause.

"Das ist eines der besten Weihnachtsgeschenke, das ich bisher bekommen habe, auch wenn ich mich natürlich über kleine Geschenke, etwa aus der Familie, freue", erklärte der sichtlich gerührte Vrabec. Erst in ein paar Tagen werde er "realisieren, was für ein großer Schritt und welch große Möglichkeit das hier für mich ist".

Steiler Aufstieg

In jedem Fall hat Vrabec bei den Hanseaten einen steilen Aufstieg hinter sich. Im Sommer als Assistent von Michael Frontzeck angetreten, übernahm der einst von Jürgen Klopp zu Mainz 05 geholte und später beim Deutschen Fußball-Bund (U 19) beschäftigte Jugend-Coach nach Frontzecks Beurlaubung am 6. November den Job auf Bewährung. Nach zwölf Punkten aus sechs Partien, dem Sprung in die Spitzengruppe und einer erkennbar attraktiveren Spielweise war die für den klammen Verein auch kostengünstigste Lösung logisch.

"Es stand ziemlich früh fest, dass wir mit ihm weitermachen. Denn wir sind von seinen Qualitäten überzeugt", lobte Azzouzi. Vrabec hat im gemeinsamen Lehrgang mit Ex-Nationalspielern wie Christian Ziege und Markus Babbel 2010 seinen Fußballlehrer mit der Note 1,7 gebaut. Nun soll er die unveränderte Zielvorgabe umsetzen und den FC St. Pauli in der Spitzengruppe etablieren. Ob dafür personell nachgebessert wird, ließ Azzouzi offen: "Wir haben eine Truppe mit Potenzial und machen nur etwas, wenn es Sinn macht."

Team vor Rückschlägen nicht gefeit

Ob mit oder ohne Verstärkung - Vrabec weiß, dass das im Sommer verjüngte und noch im Umbruch steckende Team vor Rückschlägen nicht gefeit ist. Das zeigte am Freitag auch das 0:2 gegen den starken Karlsruher SC, als St. Pauli nach überlegenem Spiel und guten Torchancen durch zwei clevere Konter des effizienteren Aufsteigers mattgesetzt wurde. "Da haben wir uns dämlich angestellt", befand Vrabec verärgert über den verpassten Aufstiegsrang.

Andererseits war dieser Umstand ihm auch recht, denn er nimmt seinem Team den Druck. "Würden wir als Zweiter überwintern, hätte uns die ganze Zeit das Gerede vom Aufstieg verfolgt."

dpa

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