17.12.2013 12:31 Uhr

Mehrere Clubs mit Keeper-Problemen: "Die ärmste Sau"

Für Raphael Wolf lief es nicht immer rund, dennoch bleibt er Werders Nummer eins
Für Raphael Wolf lief es nicht immer rund, dennoch bleibt er Werders Nummer eins

Die größte Schießbude der Bundesliga steht derzeit bei Werder Bremen, Aushilfskeeper Raphael Wolf hat dort wenigzu lachen: 4:4, 0:7, 2:3 lauteten die Ergebnisse der vergangenen drei Spiele.

"Der Torhüter ist die ärmste Sau", befand Geschäftsführer Thomas Eichin deutlich, nachdem sich Wolf zuletzt beim 2:3 in Berlin mal wieder die Bude vollhauen lassen musste.

14 Gegentore bekam der 25-Jährige eingeschenkt, seitdem der Ersatzmann des zuvor kritisierten Sebastian Mielitz im Werder-Tor steht. "Der Rapha tut mir wirklich leid", meinte Eichin dazu. Auch wenn die gesamte Defensivleistung Werders besorgniserregender ist als Wolfs Auftreten, ist das Torwartproblem in Bremen besonders deutlich.

Mielitz' Rückkehr 2014 wahrscheinlich

Trainer Robin Dutt nahm die eigentliche Nummer eins Mielitz nach schweren Patzern beim 2:3 gegen den FSV Mainz Ende November aus dem Team, um ihn zu schützen. Für 2014 setzt der Trainer auf einen gestärkten Mielitz. Angesichts der aktuellen Torflut an der Weser scheint Mielitz' Rückkehr im neuen Jahr durchaus wahrscheinlich.

Auch andere Clubs hadern mit den Keeper-Leistungen. In Deutschland, das sich gerne damit rühmt, besonders viele Torhüter internationaler Klasse hervorzubringen, gibt genau diese Position teilweise Anlass zur Sorge. So auch beim FC Schalke, wo der frühere Nationalkeeper Timo Hildebrand seinen Stammplatz an Ralf Fährmann verlor. Hildebrand hielt lange solide, aber eben nicht überragend und leistete sich unter anderem gegen Chelseas Samuel Eto'o in der Champions-League-Vorrunde einen besonders üblen Patzer.

Ein Neuer für Schalke?

"Man ist da sehr einsam, aber es passieren immer solche Fehler", sagte der 34-Jährige. Seine Perspektive auf Schalke dürfte sich inzwischen in Grenzen halten, zum Saisonende läuft der Vertrag aus. Dumm nur, dass Fährmann nach seiner Beförderung auch nicht gerade glänzt. "Wenn man als Torwart nicht regelmäßig spielt, braucht man immer eine gewisse Eingewöhnungszeit", meinte Manager Horst Heldt zu den holprigen Leistungen des 25-Jährigen. So richtig scheint Heldt indes nicht auf eine Stabilisierung Fährmanns zu setzen. Angeblich ist sich Schalke bereits mit Fortuna Düsseldorfs Stammkeeper Fabian Giefer über einen Wechsel spätestens zur neuen Saison einig.

Erstaunliche Parallelen zu Bremen gibt es bei 1899 Hoffenheim. Auch dort nahm der Trainer Markus Gisdol seine eigentliche Nummer eins Koen Casteels aus der Schusslinie und hoffte auf einen positiven Effekt. Auch dort stand der Ersatzmann Jens Grahl nach seinem Patzer beim 2:2 am Wochenende gegen Dortmund im Mittelpunkt. Auch dort wollen die Verantwortlichen bloß keine neue Torhüter-Diskussion. "Das wird nicht weiter thematisiert", bekräftigte Gisdol.

Drei Torhüter in Mainz und Augsburg

Beim FSV Mainz kamen in der Hinserie wie beim FC Augsburg gar schon drei Torhüter zum Einsatz. In Mainz hat der erst 20 Jahre alte Loris Karius den Oldies Heinz Müller (35) und Christian Wetklo (33) den Rang abgelaufen. Laut Medienberichten ist FSV-Coach Thomas Tuchel allerdings auch schon wieder auf Torhüter-Suche.

Die hat sich zumindest in Augsburg erst einmal erledigt. Verletzungen und Formschwankungen hatten zu Saisonbeginn ein Wechselspiel zwischen Routinier Alexander Manninger, Mohammed Amsif und Marwin Hitz zur Folge. Seit dem elften Spieltag setzt der FCA nun fest auf Hitz. "Marwin hat zuletzt sehr gut gespielt und bleibt drin", begründete Trainer Markus Weinzierl dies.

Auch bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig gab es zunächst keine klare Nummer eins. Trainer Torsten Lieberknecht hatte schon einen beständigen Wechsel zwischen Daniel Davari und Marjan Petkovic ausgerufen. Die ungewöhnliche Maßnahme erledigte sich nach einem Muskelbündelriss von Petkovic. Seit dem achten Spieltag spielt nur noch der iranische Nationalkeeper Davari.

sid

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