20.11.2013 16:36 Uhr

Kollers Rückblick mutiert zum Ausblick

ÖFB Teamchef Marcel Koller hat schon die kommende EM-Qualifikation im Fokus.
ÖFB Teamchef Marcel Koller hat schon die kommende EM-Qualifikation im Fokus.

Gut gelaunt betrat ÖFB-Teamchef Marcel Koller am Mittwoch das Podium zur Abschlusspressekonferenz. Die Nachbetrachtung vom vortägigen 1:0-Sieg gegen die USA und vom Länderspieljahr 2013 stand auf dem Programm. Doch der Fokus richtete sich schnell nicht so sehr auf die Vergangenheit, sondern auf die Zukunft des ÖFB-Teams.

"Weihnachten ist einfacher mit einem Sieg zu feiern", freute sich Koller über den Sieg im ersten Länderspiel nach seiner medial turbulenten Vertragsverlängerung. "Wenn die Zeitspanne bis zum nächsten Länderspiel lange ist, ist das Ganze mit einem Sieg einfach angenehmer." Denn erst im März 2014 kann der Teamchef seine Mannschaft wieder um sich versammeln.

Deswegen nützte Koller die Gelegenheit neue Spieler und Varianten auszuprobieren. "Während der Qualifikation können wir Spieler nicht testen, wir müssen sie jetzt dazunehmen. Die Alten, die ja nicht alt sind, können durch Verletzungen immer ausfallen." Auch wenn das nächste Pflichtspiel in der EM-Qualifikation für Frankreich 2016 erst im nächsten September ansteht, so bleiben Koller nicht allzu viele Termine. Zur Vorbereitung stehen insgesamt nur vier Testspiele an, inklusive dem bereits absolvierten gegen die USA.
>> Koller: "Haben uns weiterentwickelt"

"Deutschland muss es nicht sein"

Für die Länderspieltermine im Mai und Juni, will der Teamchef die Auslosungen zur WM am 06. Dezember und vor allem die Auslosung zur EM-Qualifikation am 23. Februar abwarten. Der sonst genügsame Koller hat dabei nur einen Wunsch: "Deutschland muss es nicht sein." Die DFB-Elf war schon Österreichs Gegner in der EM-Endrunde 2008 sowie den letzten beiden Qualifikationen. Aus wirtschaftlichen Gründen wird zumindest ein Testspiel zu Hause ausgetragen, Koller wünscht sich aber auch ein Auswärtsspiel.

So wie in den letzten beiden Jahren wird der ÖFB versuchen, gegen höher eingeschätzte Nationen zu spielen. Für den Länderspieltermin im Juni kann sich der Teamchef aber einen leichteren Gegner vorstellen. "Leichter bedeutet nicht, dass es auch einfach wird. Es ist wichtig, jedes Mal ans Limit zu gehen. Da kannst du nur profitieren", ist Koller überzeugt. Gegen wen getestet wird, ist noch unklar, fest steht nur, dass das Länderspieljahr im März in Klagenfurt begonnen wird. Gemunkelt wird über einen Gegner aus Südamerika, die endgültige Unterschrift fehlt noch.
>> ÖFB-Jahr 2014 beginnt in Klagenfurt

ÖFB beim Jahresabschluss meist sieglos

Ans Limit zu gehen gelang dem ÖFB-Team in den letzten Jahren nur selten beim Jahresausklang im November. Erstmals seit 2006 konnte Österreich das letzte Länderspiel im Jahr gewinnen. Drei Tore von René Aufhauser und ein Treffer von Ferdinand Feldhofer besiegelten damals gegen Trinidad & Tobago einen 4:1-Heimsieg vor mageren 13.000 Zuseher im Ernst-Happel-Stadion. Drei Akteure von damals - Andreas Ivanschitz, Christoph Leitgeb und György Garics – durften auch beim gestrigen Sieg gegen die USA mitwirken.

2007 reichte es zum Jahresabschluss gegen Tunesien noch zu einem torlosen Remis. Keinen einzigen Testspielsieg gelang der ÖFB-Elf 2009 unter Didi Constantini. Nach den Niederlagen gegen Schweden und Kamerun (jeweils 0:2) war im November Spanien eine Nummer zu groß. Trotz dem Führungstreffer durch Jakob Jantscher ging die Partie mit 1:5 verloren. 2010 war es dann Griechenland, welches dem ÖFB mit einem 2:1-Sieg den Jahresabschluss vermieste.

Und auch bei Kollers Debüt im November 2011 verlor Österreich trotz guter Leistung gegen den EM-Ausrichter Ukraine mit 1:2. 2012 setzte es gegen eine topmotivierte Elf der Elfenbeinküste auf der Linzer Gugl eine 0:3-Niederlage. Den "Elefanten" gelang damit die Revanche für die Niederlage 2007 in Innsbruck. Vor fast 30.000 Zusehern im ausgebauten Tivoli-Stadion gewann Österreich mit 3:2.

Clemens Schotola

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten