04.11.2013 14:17 Uhr

Energie Cottbus sucht nach Lösungen

Energie Cottbus um Trainer Rudi Bommer (2.v.l.) steckt in der Krise
Energie Cottbus um Trainer Rudi Bommer (2.v.l.) steckt in der Krise

Der einstige Erstligist FC Energie Cottbus steht vor einem neuen Versuch, zumindest die Tuchfühlung zum großen Fußball nicht ganz zu verlieren. Auch Rudi Bommer scheint an dieser Mission gescheitert zu sein.

Jetzt will der Verein erst einmal alles unternehmen, um die 2. Bundesliga zu sichern. Zwar soll der 56-jährige Bommer am Montag noch das Training des Lausitzer Zweitligaklubs leiten. Alle Zeichen stehen aber nach vier Spielen ohne Sieg und ohne Tor sowie dem Sturz auf einen Abstiegsplatz deutlich auf Trennung.

"Wir sind alle ziemlich deprimiert und am Boden", sagte Präsident Ulrich Lepsch unter dem Eindruck der jüngsten 0:1-Heimpleite gegen den VfL Bochum im rbb-Sportplatz. Für Montagabend ist ein Gespräch der Vereinsspitze mit Chefcoach Bommer angesetzt.

Suche nach Lösungen

Die Suche nach neuen Lösungen läuft bei Energie auf Hochtouren. Nach übereinstimmenden Medienberichten hat der mächtige Clubchef Lepsch am Wochenende am Rande des Bundesligaspiels Hertha kontra Schalke Stephan Schmidt getroffen. Der 37-Jährige Berliner, der zuletzt als Trainer beim SC Paderborn gearbeitet hatte, gilt als ein Kandidat für eine Neubesetzung des Chefcoach-Postens in Cottbus.

Lepsch kündigte an, mit allen Beteiligten zu sprechen und dann Schlüsse zu ziehen. "Diskussionen von außen haben uns noch nie großartig berührt", betonte der Präsident. Nach dem Spiel gegen St. Pauli am kommenden Montag wären durch die Länderspielpause zwei Wochen Zeit für Maßnahmen in Verein und Team ohne Wettkampfdruck. Zuletzt hatte Energie von neun Spielen nur eins gewinnen können. "Es läuft aktuell tatsächlich vieles schief", hatte Bommer eingeräumt, aber auch betont, "dass die Jungs unbedingt wollten".

Bommer bisher nicht mit den gewünschten Ergebnissen

Im Januar 2011 hatte Bommer den FC Energie mit 23 Punkten als Tabellen-Zehnten übernommen, am Saisonende entging der Klub als 14. mit 35 Zählern nur knapp dem Abstieg. In der folgenden Spielzeit hielt das Bommer-Team lange Zeit Anschluss zu den Spitzenrängen, rutschte mit acht sieglosen Spielen dann aber ins Mittelfeld ab. Und in der laufenden Saison begann schon nach Runde vier der Niedergang, obwohl dem aktuellen Kader eine gute Rolle zugetraut wurde.

Auf einen schwachen Schnitt von 1,17 Punkten brachte es Bommer in bisher 65 Spielen mit Energie. Sein Vorgänger Claus-Dieter Wollitz hatte noch 1,49 Punkte pro Partie geschafft. Zu wenig, um noch einmal an der Tür zur Bundesliga zu klopfen. Sechs überraschende Jahre in der Beletage des deutschen Fußball (2000-03 und 2006-09) wirken als Sehnsucht nach, auch wenn der FC Energie nun schon längere Zeit sportlich und wirtschaftlich weit von Erstklassigkeit entfernt ist.

Da es in Cottbus derzeit nach den am Ende gescheiterten Versuchen mit Steffen Heidrich, Michael Feichtenbeiner und Christian Beeck keinen Manager oder Sportlichen Leiter gibt, hatte Bommer diese Aufgaben mit übernommen. Und in der Trainerfrage hat ohnehin Präsident Lepsch das letzte Wort.

dpa

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