11.10.2013 22:58 Uhr

Ibrahimović zerschmettert den WM-Traum

David Alaba direkt nach dem Aus in der WM-Qualifikation gegen Schweden
David Alaba direkt nach dem Aus in der WM-Qualifikation gegen Schweden

Österreichs Traum von der WM ist wieder einmal geplatzt. Die österreichische Nationalmannschaft musste sich am Freitag im Schlüsselspiel der Gruppe C in Schweden 1:2 (1:0) geschlagen geben und verpasste damit die Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien. Ein spätes Tor von Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic in der 86. Minute machte alle rot-weiß-roten Hoffnungen auf das Ticket für die Endrunde in Brasilien zunichte.

Die Österreicher waren vor der Pause überlegen und gingen durch Martin Harnik auch verdient in Führung (29.). Nach der Pause drehten die Hausherren aber vor 50.000 Zuschauern auf und kamen durch Martin Olsson zum Ausgleich (56.) und durch Ibrahimović sogar noch zum Sieg. Marko Arnautović sah in der 90. Minute wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Deutschland steht nach einem 3:0-Heimerfolg gegen Irland als Gruppensieger und WM-Fixstarter fest, die Schweden dürfen als Zweiter noch im Play-off antreten. Für Österreich ist das abschließende Auswärtsmatch am Dienstag gegen die Färöer nicht mehr das erhoffte Finale, sondern nur noch ein Freundschaftsspiel.

Offene Partie

Beide Teams gingen mit offenem Visier in die richtungsweisende Partie, das Auftaktgeplänkel entfiel an diesem Abend. Die Österreicher deuteten mit einem abgeblockten Schuss von Marc Janko (3.), einem Kopfball von Harnik (5.) und einem Weitschuss von Marko Arnautovic (18.) ihre Gefährlichkeit an. Aufseiten der Schweden zwangen Alexander Kacaniklic (3., 6.) und Johan Elmander (21.) ÖFB-Goalie Robert Almer zum Eingreifen.

Das von Teamchef Marcel Koller gewählte 4-1-4-1-System brachte den Österreichern vor allem dank eines starken "Sechsers" Aleksandar Dragović klare Vorteile im Mittelfeld. Die Gäste waren deutlich häufiger am Ball und zeigten den gepflegteren Spielaufbau. Lediglich durch den einen oder anderen Schlampigkeitsfehler im Spielaufbau brachte man sich in Bedrängnis und ermöglichte den Schweden Konterchancen. Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimović war bei Dragović und Co. meist gut aufgehoben, war jedoch bei hohen Bällen eine "Bank" und strahlte in Strafraumnähe stets Gefährlichkeit aus.

Nach einer einstudierten Freistoßvariante gelang den Österreichern dann verdient das 1:0. Über die Stationen David Alaba, Arnautovic und Janko landete der Ball bei Harnik, der aus halbrechter Position trocken und flach ins linke Eck einschob (29.) und über seinen zehnten Treffer im Teamtrikot jubelte. Quasi im direkten Gegenzug knallte Elmander einen Weitschuss an die rechte Stange (30.). Danach hatten es die Schweden aber ihrem Goalie Andreas Isaksson zu verdanken, dass die Österreicher nicht noch Treffer Nummer zwei nachlegten. Isaksson rettete gegen den durchbrechenden Alaba (35.) und bei einem Fernschuss von Dragović (41.). Ein Kopfball von Janko ging über das schwedische Gehäuse (41.).

Einbruch nach dem Seitenwechsel

Nach der Pause hätten sich wohl auch die mehr als 2.000 mitgereisten Österreich-Fans eine komfortablere Führung gewünscht, denn Schweden legte ein bis zwei Gänge zu. Olsson knallte zunächst einen Weitschuss knapp am Kreuzeck vorbei (49.), wenig später erzielte der Verteidiger dann aber das 1:1. Nach Vorlage von Ibrahimovic setzte der Norwich-Legionär einen Hechtkopfball ins ÖFB-Tor (56.). Plötzlich drohte die Partie komplett zu kippen, doch Almer rettete gegen Ibrahimović (59.) und Anders Svensson (67.). Eine Freistoß-"Granate" von Ibrahimović streifte knapp übers Tor (64.).

Damit schienen die Österreicher die heikelste Phase der Partie überstanden zu haben. Doch im Finish hatte dann Ibrahimović noch seinen großen Auftritt. Nach schönem Pass des eingewechselten Kim Källström enteilte "Ibra" der ÖFB-Defensive und schoss eiskalt ins rechte Eck zum 2:1 ein. In der 90. Minute legte sich dann Arnautović mit Källström an, Källström ging theatralisch zu Boden und Arnautović flog wegen einer Tätlichkeit mit Rot vom Rasen (90.). Mit der letzten Aktion des Spiels hätte Alaba beinahe noch den Ausgleich erzielt, ein Freistoß des Bayern-München-Stars verfehlte aber hauchdünn das rechte Eck (94.). Österreich ist damit nach 2002, 2006, 2010 und 2014 zum vierten Mal in Serie nur WM-Zuschauer.

>> Ergebnisse und Tabelle WM-Qualifikation

apa

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