06.02.2010 20:45 Uhr

Bewährungsprobe für den Aufsteiger FC St.Gallen

In der Ostschweiz ist man vor dem Rückrundenstart gegen den FC Sion zufrieden bis optimistisch gestimmt: Der FC St. Gallen hat die Hinrunde auf dem achten Rang abgeschlossen. 6 Siegen stehen 5 Unentschieden und 7 Niederlagen gegenüber und die durchschnittlich 15'401 Zuschauer, welche die AFG-Arena besuchten, waren meistens zufrieden. Vor kurzem konnte sogar der 10'000ste Saisonkarteninhaber beglückwünscht werden.

Nun steht jedoch die Bewährungsprobe in der Rückrunde an, welche eine grosse Herausforderung darstellt für Uli Forte und sein Team. Der Trainer will mit dem fanatischen Publikum im Rücken mehr als „nur“ den Ligaerhalt schaffen: „Wir wollen uns nach vorne entwickeln, nicht nur nach hinten schauen. Angesichts der aktuellen Tabellenkonstellation (3 Pkt. hinter Platz 4) könnten sich durchaus Chancen nach vorne ergeben.“

Im geschlossenen Mittelfeld liegt der FC Sion aktuell auf Rang 6, mit einem Vorsprung von 3 Punkten auf den FCSG. Die Walliser zeigten immer wieder gute Spiele in der Hinrunde, waren aber insgesamt zu unkonstant in der ersten Saisonhälfte, Siege und Niederlagen wechselten sich in regelmässigen Abständen ab. Zurzeit scheint die Truppe von Didier Tholot gut in Form zu sein: Von den fünf Testspielen konnte der FC Sion deren vier gewinnen – gegen die Challenge League-Klubs Nyon, Lugano, Lausanne und Yverdon. Das einzige Spiel gegen den (Noch-)ASL Klub Aarau ging 2:2-Unentschieden aus.


Verheissungsvolle Neuverpflichtungen auf beiden Seiten


Wie gewohnt hat Präsident Christian Constantin für den FC Sion auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Drei neue Spieler wurden an Land gezogen und unter Vertrag genommen: Die südamerikanischen Verteidiger José Adailton (Br/26) und Guillermo Imhoff (Arg/27), sowie der Stürmer Aleksandar Prijovic (19). Der Interessanteste dieses Trios ist zweifelsohne Adailton, der ehemalige Captain der brasilianischen U20-Weltmeistermannschaft, welcher zuletzt in seiner Heimat beim Pelé-Klub FC Santos verteidigte.

Die St.Galler haben in der Winterpause auf der Goalieposition mit Germano Vailati (29) einen gewichtigen Transfer tätigen können. Im Februar 2008, nach dem Heimspiel gegen St. Gallen, war der Ex-Sittener bei Christian Constantin unten durch und im Nachwuchsteam gelandet, bevor er im vergangenen Winter für ein halbes Jahr an den Ligue-2-Club Metz ausgeliehen wurde. „Constantin hat mir nie erklärt, warum ich nicht mehr spiele“, erinnert sich der Tessiner. An Motivation sollte es ihm zum Rückrundenstart also bestimmt nicht mangeln. Nun soll also Germano Vailati, der unter Köbi Kuhn zum Kreis der Nationalspieler gehörte, der neue Stammgoalie werden. Die bisherige Nummer 1 Daniel Lopar muss mit Reto Bolli um die Rolle als Ersatzgoalie kämpfen. „Es war ein schwerer, knapper Entscheid. Germano hat in den letzten Wochen sehr gut trainiert, sich mit seinen Leistungen aufgedrängt und wir haben uns daher für ihn als neuen Stammgoalie entschieden“, erläutert Uli Forte.

Mit Daniel Imhof kehrt ein wichtiger Mann für die Defensive nach fünf Jahren beim Bundesligisten Bochum zurück nach St. Gallen, wo er 2000 in der Meistermannschaft stand. Der 32-Jährige Kanada-Schweizer kam in den Testspielen stets im defensiven Mittelfeld zum Einsatz und wird voraussichtlich zusammen mit Moreno Costanzo das St.Galler Mittelfeldzentrum bilden. „Mit seiner Erfahrung kann er uns sicherlich helfen. Ich erwarte einen kanadischen Puncher, der uns als wichtiger Aggressivleader auf dem Feld unterstützen wird“ so die kämpferische Einschätzung von Uli Forte.


Sion siegte im letzten Vergleich


Im letzten Meisterschaftsspiel der Hinrunde konnte sich der FC Sion im Heimspiel gegen den FC St. Gallen mit 2:1 durchsetzen nach Toren von Obradovic (Ex-SG) und Emile Mpenza, dem gefährlichsten Torjäger der Walliser mit 8 Toren in der Hinrunde. Der Anschlusstreffer gelang Lukas Schenkel kurz vor Schluss.

Man darf gespannt sein, wem der bessere Start in die zweite Saisonhälfte gelingt. Die Rasenheizung in der AFG-Arena wird hoffentlich dafür sorgen, dass der Rasen schneefrei sein wird.

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