Es ist so weit: Ein echter Klassiker des Ostfußballs steht auf dem Programm. Wenn aber am Freitag die Eisernen von Union Berlin auf Hansa Rostock treffen, wird es dennoch eine Premiere sein. Denn nach dem letzen Aufeinandertreffen der beiden Clubs in einem Pflichtspiel im Frühjahr 1989 folgten zwei Jahrzehnte des sportlichen Klassenunterschiedes, bevor man nun zum allerersten Mal in der zweiten Bundesliga aufeinander trifft.

Die Voraussetzungen vor dem Duell im ausverkauften Schmuckkästchen Alte Försterei sind allerdings nicht gerade so, wie man sie erwarten könnte. Nicht das seit der Wiedervereinigung immer höherklassig spielende Rostock grüßt von der Tabellenspitze, sondern der Club aus Köpenick. Die Berliner fertigten in ihrem ersten Zweitligaspiel seit fünf Jahren Oberhausen auf deren Platz ab und legten gleich noch einen Sieg gegen Mitaufsteiger Düsseldorf nach. Dabei musste Keeper Glinker noch nicht einmal hinter sich greifen.

Geht es nach dem Gast, soll sich das nun ändern. Hansa Rostock startete mit einer Niederlage in Bielefeld, die böse Erinnerungen an den Fehlstart der letzten Saison und den damit verbundenen sportlichen Absturz weckte. Diesmal aber zog sich die Hansa-Kogge am eigenen Fahnenmast aus dem Wasser, besiegte selbstbewusste Löwen in einem richtigen Kampfspiel und kann nun mit einem Sieg in BErlin endgültig zurück in die Spur kommen. Dazu bedarf es allerdings besonders im spielerischen Bereich einer klaren Steigerung, denn da scheinen die Hauptstädter schon zwei Schritte weiter zu sein!