Zwei Spieltage vor der Sommerpause herrscht absolute Hochspannung in der Zweiten Liga. Sowohl in Sachen Aufstieg als auch im Abstiegskampf sind noch viele Konstellationen denkbar. Mit Hansa Rostock und dem 1. FC Nürnberg treffen am Sonntag zwei Mannschaften aufeinander, die mitten drin sind im Geschehen. Vergangene Saison waren beide Clubs noch in der Bundesliga vertreten. Doch nach dem Abstieg trennten sich die Wege: Der Club hatte anfänglich große Probleme, steigerte sich dann aber und steht nun kurz davor, den Wiederaufstieg klar zu machen.

Rostock dagegen setzte schon in der ersten Liga zum freien Fall an, den man an der Ostsee auch in Liga zwei nicht bremsen konnte. Das Resultat: Hansa steckt mitten drin im Abstiegssumpf. Einen Punkt Vorsprung hat Rostock auf den Relegationsplatz. Wenn man gegen den Club gewinnt und Koblenz oder Osnabrück nicht siegen, ist Hansa aber schon am Sonntag gerettet. Doch ein Dreier dürfte schwer fallen gegen die Franken. Denn der FCN hat drei Zähler Vorsprung auf Fürth und muss im Gegensatz zu Hansa gar nicht erst auf die Konkurrenz schauen. Ein eigener Sieg an der Ostsee würde reichen, zumindest den Relegationsplatz zu sichern.

Rostock unter Zugzwang

Betrachtet man die hanseatische Bilanz der letzten Wochen unter dem alten neuen Trainer Zachhuber und wirft dann einen Blick auf die Tabelle, so erkennt man den krassen gegensatz zwischen Rostocker Gemütslage und der tatsächlichen Situation. Die Hans-Kogge schippert nämlich seit neun Spielen ohne eine einzige Niederlage durch die zweite Liga. Keine Bilanz eines Abstiegskandidaten! Doch den Abstiegssumpf konnte sie dabei nicht trocken legen. Besonders die letzten beiden Spiele trafen die Männer von der Ostsee tief ins Mark. Denn nach dem überzeugenden 5:1 gegen Kaiserslautern wähnte man sich schon aus dem Gröbsten raus, brauchte eigentlich nur noch einen Sieg.

Doch dann das: Rostock lieferte sich ein packendes Duell mit 1860 München, führte bis in die Nachspielzeit - und kassierte noch den Ausgleich. Drei Tore auswärts reichten nicht zum Sieg. Einige Tage später hatte die Kogge dann gegen Augsburg erst gewaltig Schieflage. Die Gäste nutzten aber riesige Chancen nicht und Hans übernahm das Ruder. Diesmal führte man sogar mit zwei Toren Vorsprung. Doch wieder reichte es nicht, wieder stands am Ende 3:3. Und so ist Hansa plötzlich wieder mittendrin im Abstiegskampf! Am letzten Spieltag reist die Mannschaft von Andreas Zachhuber zwar zum längst abgestiegenen SV Wehen. Doch auf einen Sieg dort darf man sich nicht verlassen. Rostock muss gegen den Club punkten!

Nürnberg träumt von Liga eins

Noch nie in dieser Saison war der Gast aus Nürnberg dem Aufstieg so nahe wie vor dem vorletzten Spieltag. Eigentlich läuft alles nach Plan im Frankenland: Nürnberg rettete am vergangenen Sonntag einen Punkt im fränkischen Derby und legte dann wie erwartet gegen den VfL Osnabrück nach. Zur gleichen Zeit trotzte der soeben Meister gewordene SC Freiburg den Fürthern ein Unentschieden ab, was für den Club eine komfortable Ausgangssituation ergibt. Der FCN hat nicht nur drei Punkte Vorsprung auf den Nachbarn, er hat auch ein um sieben Tore besseres Torverhältnis. Ein Sieg aus den letzten zwei Spielen dürfte den Franken da schon reichen zum sicheren Relagationsplatz.

Aber der Club will mehr, er will direkt nach oben. Dazu allerdings braucht es sicherlich zwei Siege und ein wenig Hilfe - ausgerechnet von Greuther Fürth. Der Nürnberger Lieblingsfeind tritt nämlich am Sonntag gegen Mainz an, die beiden Hauptkonkurrenten des FCN werden sich somit gegenseitig die Punkte wegnehmen. Ein großes Problem hat der Club allerdings: Nicht nur, dass die Franken seit Wochen zwar meist gewinnen, aber spielerisch nicht mehr überzeugen. Nun verletzte sich auch der nach Andreas Wolf letzte verbliebene Innenverteidiger Dominic Maroh schwer an der Schulter, womit Nürnberg nun ohne einen einzigen Innenverteidiger auskommen muss. Doch es hilft alles nichts: Der Club muss seine Hausaufgaben machen und in Rostock siegen. - Joshka -