16.05.2009 18:30 Uhr

Alles ist noch möglich

Die Angst geht um in Bielefeld. Nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen 1899 Hoffenheim ist nach fünf Jahren Bundesligazugehörigkeit der Abstieg in die 2. Liga wieder ein Stück näher gerückt. Nur der späte Siegtreffer der Gladbacher in Cottbus verhindete ein Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz. So ist zwei Spieltage vor Schluss noch alles möglich: Abstieg, Verbleib in Liga Eins oder die Relegationsspiele als letzer Rettungsanker. Ob die Mannschaft dem Druck gewachsen ist, scheint nach dem letzten, verlorenen Heimspiel mehr als fraglich. Kämpferisch ist dem Team von Michael Frontzeck nichts vorzuwerfen, allerdings versagten den Offensivkräften vor dem gegnerischen Tor gleich reihenweise die Nerven.


"Nicht in die Hosen machen"


Den Tag nach dem Hoffenheim-Spiel nutzte Michael Frontzeck, um seine niedergeschlagene Mannschaft aufzurichten und ihnen wieder Optimismus vor dem schweren Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund einzuimpfen. "Ich fahre doch nicht nach Dortmund, um mir in die Hose zu machen", gab sich Frontzeck vor dem Ausflug ins Revier kämpferisch. Der Arminen-Coach weiter: "Die Tabellensituation gibt es nicht her, in irgendeiner Form den Kopf hängen zu lassen". Schöne Worte, aber entscheidend wird sein, ob ihm seine Spieler darin folgen können.

Arminias Präsident Hans-Herrmann Schwick hatte direkt nach der Hoffenheim-Pleite den Glauben an eine direkte Rettung verloren: "Jetzt geht es wohl um den Relegationsplatz, das ist unser Rettungsanker. Aber auf diese Einnahmen würden wir gerne verzichten". Verständlich, nach acht Spielen ohne dreifachen Punktgewinn. Mut dürfen die Ostwestfalen allerdings daraus schöpfen, dass es den direkten Konkurrenten aus Bochum und Cottbus derzeit kaum besse ergeht. Alle drei Teams erlitten in der Woche ganz bittere Niederlagen, ein "Lucky Punch" an den beiden letzten Spieltagen könnte schon reiche, um die Klasse zu halten. Allerdings hat Michael Frontzeck mit einigen Personalproblemen zu kämpfen. Mijatovic ist nach seiner Gelb-Roten Karte gesperrt. Sicher fehlen werden Bollmann (Innenbandverletzung im Knie) und Marx (Faserriss im Oberschenkel). Markus Schuler und Oliver Kirch sind zwar angeschlagen, dürften aber bis zum Samstag wieder einsatzbereit sein.


Zurück in der Realität


Bei Borussia Dortmund sind die Fans durch die 0:0-Niederlage beim VfL Wolfsburg nach einer wochenlangen Reise auf Wolke 7 wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Einen Ausrutscher darf sich das Team von Jürgen Klopp nicht mehr erlauben, soll am Ende dieser tollen Saison als Belohnung ein Platz in der neugeschaffenen Europa League herausspringen. Einen Spieltag lang durften sie auf Platz 5 stehend schon einmal den Duft der europäischen Fußballwelt schnuppern. Mittlerweile beträgt der Rückstand auf den Hamburger SV wieder drei Punkte, allerdings spricht die Tordifferenz eindeutig für den BVB. Ein Sieg gegen die akut abstiegsgefährdeten Arminen vor eigenem Publikum ist deshalb Pflicht. Derweil versucht Jürgen Klopp den Pessimismus im Dortmunder Umfeld mit allen Mitteln zu bekämfen: "Die Saison ist noch nicht gelaufen", ist sich der BVB-Coach sicher. Und auch seine Spieler glauben noch an das große Ziel und geben sich, wie Florian Kringe, kämpferisch: "Wir haben uns geschworen, diesen Rückschlag schnell wegzustecken." Für die Partie gegen Bielefeld gibt es allerdings noch einige personelle Unwägbarkeiten. Kleine Fragezeichen stehen noch hinter den Einsätzen von Sebastian Kehl, Tamas Hajnal, Alexander Frei und Santana, die alle angeschlagen sind. Klopp geht jedoch davon aus, dass alle Vier am Samstag spielen können.

Auf die leichte Schulter sollten die Borussen ihren Gegner am Samstag nicht nehmen. Arminia Bielefeld ist so etwas wie der Angstgegner der Dortmunder. Von den letzten sechs Heimspielen des BVB gegen Bielefeld konnten die Schwarz-Gelben nur zwei gewinnen (>> zum direkten Vergleich Borussia Dortmund - Arminia Bielefeld). Im Hinspiel gab es ein 0:0 auf der Alm zwischen den beiden Mannschaften, die am häufigsten in der Liga Unentschieden spielen (Bielefeld 15 mal, Dortmund 13 mal). Am Samstag wäre dieses Ergebnis für beide Mannschaften zu wenig.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten