16.05.2009 18:30 Uhr

Last-Minute-Borussia will nächsten Coup

Borussia Mönchengladbach schockt derzeit die Konkurrenten im Abstiegskampf mit einem bärenstarken Nervenkostüm und unbändigen Kampfeswillen, der auch über die 90. Minute hinaus geht. Mit zwei Last-Minute-Siegen gegen Schalke und Cottbus ist die Mannschaft von Hans Meyer ganz dicht dran, am Klassenerhalt. Um den kämpft Bayer Levekusen zwar nicht mehr, die Leistungen in den letzten Spielen könnten das aber den unerfahrenen Fußballbeobachter vermuten lassen. In den letzten 19 Spielen gelangen Bayer nur vier Siege. Im Ausweichstadion in Düsseldorf konnte bis jetzt noch gar kein Dreier gefeiert werden. Kein Wunder also, dass Trainer und Spieler in der Kritik stehen.


Heimspiel wird zum Auswärtsspiel

Nun ist es also soweit. Zum letzten Mal müssen die Profis der Werkself ihr Heimspiel in der Düsseldorfer LTU-Arena ausrichten. Allerdings wäre die Bezeichnung "Heimspiel" diesmal etwas übertrieben. Denn der Großteil der Fans wird wohl den Gladbachern die Daumen drücken. Aufgrund der Nähe dürften sich nämlich zahlreiche Gladbach-Anhänger auf den Weg nach Düsseldorf machen. "Das können wir nun mal nicht ändern und wussten wir eigentlich schon mit der Bekanntgabe des Spielplans", so Trainer Bruno Labbadia, der aber auf einen positiven Nebeneffekt hofft: "Ich hoffe, es hilft unserer Motivation, denn wenn ein großer Teil gegen mich ist, ist das für mich immer Motivation." Ein Sieg wäre für Bayer enorm wichtig. Nicht um der Punkte Willen, sondern vielmehr um das Umfeld ein wenig zu beruhigen. Zwar hat die Geschäftsführung sich bis jetzt zu Labbadia bekannt, aber wir wissen ja alle, was Fußball für ein schnelllebiges Geschäft ist. Für die neue Saison jedenfalls soll der junge Kader mit Erfahrung verstärkt werden. Ein Schritt in diese Richtung wurde bereits mit der Verpflichtung von Sami Hyypiä getan. Unter welchem Trainer der Finne dann trainieren darf, entscheidet sich vielleicht nach diesem Spiel.


Keine Planspiele in Gladbach

Ohne Zweifel, die beiden Siege gegen Schalke und Cottbus haben für eine entspannte Stimmung in Gladbach gesorgt. Einen Mitkonkurrenten hinter sich gelassen und in zwei Spielen kein Gegentor kassiert. Mit solchen Leistungen steigt man nicht ab. In solchen Phasen wird dann immer gerne der Rechenschieber aus der Schublade geholt, um zu überprüfen, was denn alles passieren müsste, um den Klassenerhalt nicht erst am letzten Spieltag in der Tasche zu haben. Die Rechnung ist ganz einfach. Die Borussia ist gerettet, wenn sie gegen Leverkusen mindestens einen Punkt holt und die Konkurrenten Bielefeld (gegen Dortmund) und Cottbus (gegen Stuttgart) in ihren Spielen leer ausgehen. Der frühzeitige Klassenerhalt liegt also durchaus im Bereich des Möglichen. Bei den Gladbachern selbst, will man aber von solchen Planspielen nichts wissen. "Lasst uns nicht auf die anderen schauen. Wir gewinnen gegen Leverkusen, dann ist das Thema durch", verkündet Oliver Neuville die Meinung der Mannschaft zu diesem Thema. Bei dieser Variante könnte auch der Rechenschieber in der Schublade bleiben.

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