09.05.2009 18:30 Uhr

Hertha und der Simunic´sche Quotient

Es geht auf die Zielgerade im Meisterschaftskampf. In dem befindet sich Hertha BSC spätestens, seit Josip Simunic nach dem Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach am 22. Spieltag den Fans die Schale versprochen hatte. Er stellte dazu eine Rechnung auf, nach der acht Siege aus den verbleidenden zwölf Spielen nötig seien, um am Ende auf Platz 1 zu stehen. Seitdem hat die Hertha allerdings nur vier Siege aus acht Partien geholt, müsste also demnach die letzten vier Begegnungen gewinnen, um Wolfsburg noch von der Spitze zu verdrängen. Eine schwierige, aber dank des machbaren Restprogramms nicht unlösbare Aufgabe. Ein Rechenkünstler muss man aber nicht sein, um zu wissen, dass beide Mannschaften am Samstag gewinnen müssen. Die Hertha, um im Meisterschaftsrennen zu bleiben, der VfL, um sich die Abstiegsränge vom Leibe zu halten.


Voronin kehrt zurück


Trainer Lucien Favre kann dabei wieder auf seinen torgefährlichsten Mann bauen. Nach der unnötigen Roten Karte in Hannover strotzt der Ukrainer vor Tatendrang: „Ich habe einiges wiedergutzumachen.“ Er könnte dabei durchaus, wie zuletzt öffentlich gefordert, zusammen mit Marko Pantelic stürmen. Der zuletzt starke Raffael würde auf die linke Außenbahn ausweichen, da Cicero in der Mitte den gelbgesperrten Gojko Kacar ersetzen muss. Fehlen wird weiterhin auch der Kapitän der Berliner. Arne Friedrich wurde vor einem Monat am Innenmeniskus operiert und befindet sich noch im Aufbautraining, er fehlt seiner Mannschaft noch bis einschließlich der Partie in Köln am Dienstag.
So wird Josip Simunic also weiterhin ohne seinen etatmäßigen Abwehrkollegen um die Meisterschaft kämpfen müssen, dafür aber mit 70000 Fans im Rücken. Die Berliner glauben an den Titel und werden in den letzten beiden Heimspielen für eine wahrlich meisterhafte Kulisse sorgen. Ob unter dem Strich der Rechnung dann letztendlich die 1 in der Tabelle steht, wird man sehen.


Der VfL unter Druck und ohne Sestak


Von den Problemen seines Landsmannes Favre kann Marcel Koller nur träumen. Der Schweizer Fußballlehrer muss auf mehrere Leistungsträger verzichten, jüngste Negativmeldung ist der Ausfall von Stanislav Sestak, der seit Wochen nur mit Schmerzmitteln spielen kann. Fraglich ist der Einsatz von Phillipp Bönig und Mimoun Azaouagh, die Kniebeschwerden bzw. Adduktorenprobleme plagen. Dazu kommen die Langzeitverletzten Christian Fuchs, Shinji Ono und Oliver Schröder. Zumindest Diego Klimowicz hat wieder mit dem Lauftraining begonnen und könnte schon im nächsten Spiel gegen den HSV wieder zum Einsatz kommen.
Doch nicht nur die personelle Lage trägt dazu bei, dass in Bochum zur Zeit alles andere als eitel Sonnenschein herrscht. Nach drei Niederlagen in Folge forderten zuletzt beim 0:2 gegen Hannover die eigenen Fans die Auswechslung von Marcel Maltritz. Doch Mannschaft und Trainer stärkten ihrem Kapitän den Rücken und so wird er auch in Berlin auflaufen. Um wieder Ruhe in die Mannschaft zu bekommen und die gesamte Konzentration auf das Spiel in der Hauptstadt zu lenken, trainierte Koller am Mittwoch und Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die Abreise erfolgte bereits zwei Tage vor dem Spiel. „Auch wenn die Personaldecke dünn ist, werden wir sicher die eine oder andere Überraschung für Hertha parat haben“, lässt sich der Coach die Zuversicht nicht nehmen.

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