18.04.2009 18:30 Uhr

Derby der Gebeutelten

Am 1.11.2008 kam es zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und dem Karlsruher SC zum ersten Derby der Bundesligageschichte. Unterschiedlicher als damals hätten die Voraussetzungen gar nicht sein können. Hoffenheim befand sich in einem fast ein halbes Jahr andauernden Rausch, der den spielstarken Aufsteiger am Ende bis zur Herbstmeisterschaft katapultierte. Für den KSC dagegen ging es zur selben Zeit im freien Fall nach unten. Die Badener reisten mit vier Niederlagen im Gepäck zum Auswärtsspiel in Mannheim. Das Ergebnis war standesgemäß: Hoffenheim siegte klar und deutlich 4:1. Das nun anstehende Rückspiel der beiden Mannschaften hat mit dieser Partie nicht mehr allzu viel gemein, was in erster Linie an den Gästen liegt.


Hoffenheim bringt sich um den Lohn


Dass es für den Aufsteiger aus dem Kraichgau nicht ewig so weiter gehen konnte wie in der Hinrunde, war selbst den größten Optimisten im Umfeld der Hoffenheimer klar. Dass die 1899er allerdings so abstürzen würden, hätten wohl die Wenigsten gedacht. Ralf Rangnicks Mannschaft wurde zwar durch viel Verletzungspech gebeutelt. Eine hinreichende Erklärung für die Punkteausbeute nach der Winterpause ist das freilich nicht. Ein Sieg - im ersten Spiel gegen Cottbus - sechs Unentschieden und drei Niederlagen stehen auf dem Konto Hoffenheims. Bezeichnend für die Misere ist das letzte Spiel gegen Abstiegskandidat Bochum: Hoffenheim ging als klarer Favorit ins Spiel, wollte endlich das Ruder herumreißen. Der sonst so vorsichtige Trainer Ralf Rangnick nannte sogar erstmals das internationale Geschäft als Saisonziel und nahm so die Mannschaft in die Pflicht.

Das Ergebnis ist bekannt: Hoffenheim verlor auf heimischem Platz 0:3. Dazu sah Timo Hildebrands Vertreter Haas im Kasten der Kraichgauer Rot wegen einer Notbremse, so dass Rangnick nun mit dem dritten Keeper Özcan vorlieb nehmen muss. Den hatte er allerdings vor gut einem halben Jahr wegen zu schlechter Leistungen ausgebootet. Noch schlimmer aber trifft den Coach die erneute Entgleisung seines derzeit eigentlich einzig konstant gut spielenden Regisseurs Carlos Eduardo. Fünf Spiele bekam der Wiederholungstäter vom Sportgericht aufgebrummt, ohne Chance auf Revision. Wie enttäuscht Rangnick über Eduardo ist, zeigt seine Aussage, er habe oft genug mit dem Brasilianer geredet, ein weiteres Gespräch sei sinnlos. Die Leichtigkeit und die mannschaftliche Geschlossenheit, welche Hoffenheim so auszeichneten, sind nun anscheinend endgültig weg. Vielleicht kommt da der Tabellenletzte als Aufbaugegner gerade recht...


Der KSC plant für Liga zwei


Was früh begann, dauert immer noch an: Karlsruhe setzt seinen Absturz Richtung zweite Liga beinahe Woche für Woche mit beeindruckender Konsequenz fort. Seit sage und schreibe acht Spielen haben die Badener nicht nur satte zwei Punkte geholt, sondern auch ganze null Tore erzielt. Harmloser geht es nicht mehr. Spätestens nach dem erbarmungswürdigen 0:0 im letzten Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach sind daher die Planungen für die kommende Zweitligasaison endgültig angelaufen. Was bleibt den Verantwortlichen auch anderes übrig, bei mittlerweile schon sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer?

Ein wenig Hoffnung hat man allerdings noch im Badischen, und ein Großteil davon konzentriert sich auf den anstehenden Spieltag: Cottbus muss auf Schalke ran, Bielefeld hat die Bayern vor der Brust und Gladbach muss zum Abstiegskampf nach Frankfurt. Alles Spiele, die für die Karlsruher laufen könnten. Dennoch muss der KSC natürlich seine Hausaufgaben machen und irgendwie gegen Hoffenheim gewinnen. Die Chancen stehen aufgrund der Personallage der Gäste gar nicht so schlecht, manch ein KSC-Anhänger sieht gar ein Duell auf Augenhöhe. Das einzige Problem ist: Der KSC muss das Tor treffen, weiß aber gar nicht mehr, wie das geht. Doch jede Serie reißt bekanntlich irgendwann - und wenn es noch was werden soll mit dem Klassenerhalt, dann sollte dies am besten jetzt geschehen. - Joshka -

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