11.04.2009 18:30 Uhr

Survival of the fittest

Acht Spieltage vor Toresschluss der diesjährigen Bundesliga-Saison befindet sich die Liga in der entscheidenden Phase. Jedes Spiel ist wichtig, jeder Punkt zählt. Manche Partie jedoch ist von solch übergeordneter Wichtigkeit, dass darin gefühlt über das Wohl und Wehe der beteiligten Vereine entschieden wird. Ein solches Spiel erwartet uns in der Lausitz: Der Tabellenvorletzte Energie Cottbus empfängt Arminia Bielefeld. Vier Punkte haben die Ostwestfalen Vorsprung vor Energie, nur einen einzigen allerdings auf den Relegationsplatz. Die Lage der Lausitzer ist jedoch deutlich prekärer. Denn Cottbus ist zum Siegen verdammt, will man nicht den Rückstand auf das rettende Ufer auf bis zu sieben Zähler anwachsen lassen.


Cottbus am Scheideweg


Wenn man von Energie Cottbus eines gewohnt ist, dann ist es der Abstiegskampf als Existenzprinzip des Vereins. Man sollte eigentlich annehmen, dass den Energie-Spielern dieses Prinzip längst in Fleisch und Blut übergegangen ist. Umso überraschender ist die Erkenntnis, die Coach Bojan Prasnikar nach dem 1:2 in Frankfurt der Öffentlichkeit mitteilte: "Viele Spieler brechen nach einem Rückschlag zusammen." Beim Blick auf die aktuelle Tabelle ist dies nicht gerade das beste Zeugnis, das der Trainer seiner Mannschaft ausstellen kann. Cottbus holte aus den letzten fünf Spielen nicht einen einzigen Punkt, verlor unter anderem gegen die direkten Konkurrenten Frankfurt und Bochum sowie zu Hause gegen Köln.

Nach diesen fünf Pleiten in Folge ist das zarte Pflänzchen Hoffnung, das noch nach dem Überraschungscoup gegen Bremen blühte, schnell wieder verdörrt. Und auch die nahe Zukunft gibt nicht gerade Anlass zu Optimismus: In den nächsten vier Partien gehts gegen Schalke, Wolfsburg und Bayern - sowie zum nächsten Abstiegskracher nach Karlsruhe! Energie bleibt also nichts anderes übrig, als gegen Bielefeld zu gewinnen. Denn bei einer Niederlage kann man beim Restprogramm der Lausitzer durchaus von einer Vorentscheidung Richtung zweite Liga sprechen. Es könnte sein, dass das primäre Ziel nach diesem Spieltag nicht mehr das Verhinder des Abstiegs ist, sondern das Erreichen des Relegationsplatzes.


Arminia will den Big Point


Nicht ganz so prekär ist die Lage rund um die Bielefelder Alm. Die Arminen sind zwar mittendrin im Abstiegskampf. Aber so lange eine der Mannschaften im Tabellenkeller über dem Strich steht, hat sie ihr Soll erfüllt. Doch der Grat, auf dem die Ostwestfalen wandeln, ist äußerst schmal. Bielefeld hat den vielleicht entscheidenden Monat seiner Saison hinter sich. Nacheinander musste man gegen die direkten Konkurrenten Bochum, Köln, Frankfurt und Karlsruhe ran. Die gute Nachricht danach ist: Keines der Spiele wurde verloren. Die schlechte aber ist: Es wurde auch nur eines gewonnen! Daher müssen die Arminen ihre Punkte nun gegen die verbleibenden Gegner holen. Das aber ging zuletzt gegen Schalke und Wolfsburg gewaltig schief.

Aber glaubt man den Stimmen aus der Bielefelder Mannschaft, kann die Arminia die beiden Pleiten richtig einordnen. Denn man sah sich in beiden Spielen nicht so viel schlechter als der Gegner, wie es das Endergebnis ausdrückt. Daher spricht Bielefelds Nico Herzig auch nicht von einem Finale gegen Cottbus, sondern lieber von einem "Matchball". Der Druck liegt ganz klar bei der Heimelf, denn die muss bekanntlich siegen. Michael Frontzecks Team will daraus Kapital schlagen und durch einen Dreier in der Fremde einen großen Schritt Richtung Rettung machen. Nur daran denken, dass die Arminia auswärts erst neun Mal getroffen hat - nur der KSC ist schlechter - sollte auf der Alm niemand. Tun sie es doch, so sei allen Ostwestfalen Trost zugesprochen: Cottbus ist das schlechteste Heimteam der Liga! - Joshka -

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten