24.02.2013 16:45 Uhr

Sion blamiert sich in Thun bei 0:4 Niederlage

Auch wenn jemand mit einem Sieg des Heimteams gerechnet hat, das 4:0 kam dennoch höchst unerwartet. Die grösste Überraschung ist, dass dieser so deutliche Sieg völlig verdient war und möglicherweise sogar höher hätte anfallen können. Die Thuner überzeugten als hervorragendes Kollektiv, während bei Sion 11 Individualisten spielten.


Abstiegskandidat Thun führt nach nur einer Halbzeit mit 3:0 gegen die Favoriten und Meisterschaftskandidaten Sion. Dabei ist diese Führung auch in dieser Höhe nichts als logisch und verdient. Schon von Anfang an waren die Thuner gefährlicher, in den ersten 10 Minuten hatten sie schon 4 Chancen, die Hälfte davon endeten in Toren. Nach acht Minuten schoss Demiri einen schlecht geklärten Ball unhaltbar in die Maschen. Nicht mal 2 Minuten später Traf Ferreira mit Glück zum 2:0 - Glück, weil der Ball eigentlich als Flanke gedacht war, aber doch irgendwie den Weg über Vanins in Tor gefunden hat. Sion blieb in der Folge weiterhin völlig ungefährlich weil ideenlos, während Thun scheinbar ohne grosse Mühe einen gefährlichen Vorstoss nach dem anderen ausführt. Das Tempo hat deutlich abgenommen, aber Thun kam trotzdem zum 3:0. Ein schönes Tor nach Art von Barcelona.


Nach der ersten Halbzeit, als man bereits völlig überrascht von der Leistung Thuns war, ging alles genau nach dem gleichen Muster weiter. 5 Minuten lang konnte Sion zwar leichten Druck ausüben, doch da weiterhin die Kreativität nirgends zu finden war blieben sie ungefährlich. Das Problem war, dass sie ihr eigenes Konzept nicht ausführen konnten da sie kaum Chancen für Konter hatten und zu wenig Bewegung in Spiel brachten. Nach diesen 5 Minuten war es wieder der FC Thun, welcher das Spiel kontrollierte. Sie gingen keine unnötigen Risiken ein, waren aber dennoch wegen ihrer Flexibilität und Geschwindigkeit sowie Lücken in der gegnerischen Abwehr praktisch zu Torchancen eingeladen worden. Am überzeugendsten war mit aller Sicherheit der junge Steffen, da er über links mit seinen überragenden Dribblings die Gegenseite mehrmals in Verlegenheit brachte. In der 74. Minute schoss dann nach Steffens Vorarbeit der zwei Minuten zuvor eingewechselte Sadik das 4:0, womit die Blamage Sions perfekt wurde.


Falls Christian Constantin nächste Woche wieder auf Trainersuche geht, wäre dies überhaupt keine Überrachung, denn das war das schwächste Sion seit sehr langem. Thun dagegen bestätigte, dass sie es immer wieder mit den Grossen aufnehmen können, und auch dass sie zu Hause stark sind: von den jetzt 22 Punkten haben die Thuner 18 vor eigener Kulisse geholt.


Usamah Sabadia

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