Eine deftige 0:4-Heimpleite setzt es für den FC St. Gallen im Kampf um den Ligaerhalt gegen einen in der zweiten Halbzeit entfesselnd aufspielenden FC Luzern ab. Innerhalb von zehn Minuten erzielen Siegrist (56.) und zweimal Yakin (60./66.) drei blitzsaubere Kontertore gegen teilweise haarsträubend verteidigende St. Galler. Ianu's Tor (89.) kurz vor Schluss ist nur noch Zugabe.

Der FC St. Gallen bleibt dank der Punkteteilung zwischen Bellinzona immerhin auf dem Barrage-Platz, was zugleich die einzige positive Nachricht an einem Tag zum Vergessen ist für die Ostschweizer. Nach einer schwachen Darbietung in der ersten Halbzeit trifft Frei (55.) nur die Lattenunterkante, danach folgt der Niedergang der Ostschweizer, welche sich in ihrem eigenen Stadion von den Luzerner Konterattacken vorführen lassen müssen. Die Mannschaft von Jeff Saibene steht vor zwei schwierigen letzten Spielen gegen Basel und YB, der Ligaerhalt steht auf Messers Schneide. Der St. Galler Coach sparte nach Spielschluss nicht mit Kritik: "Das war ein Desaster, unglaublich viele individuelle Fehler, die Mannschaft ist explodiert in negativer Hinsicht."

Die Luzerner scheinen heute den späten Turnaround in der Rückrunde geschafft zu haben. Die Innerschweizer spielten und verwerteten ihre Konterattacken in allerbester Manier, es wurden geradezu Erinnerungen an die erfolgreiche Vorrunde wach. Yakin (2 Tore/1 Assist) und der junge Siegrist (1 Tor/ 1 Assist) erledigen die Ostschweizer praktisch im Alleingang. Im Meisterschaftsendspurt geht es für die Mannschaft von Interimstrainer Christian Brand immer noch um den Europa League-Platz gegen Thun und YB, mit ähnlichen Leistungen liegt auch gegen den FCZ und sowieso gegen den Thun ein Erfolgserlebnis drin.

Andrin Bosshard