14.05.2011 18:30 Uhr

1:0 in Freiburg: Leverkusen verteidigt Platz zwei

Freiburgs Torwart Oliver Baumann (r) sieht den Freiburg (dpa) - Bayer Leverkusen hat die direkte Qualifikation für die Champions League geschafft. Die zuletzt etwas ins Straucheln geratene Mannschaft behielt beim 1:0 (1:0)-Auswärtssieg gegen den SC Freiburg die Nerven und verteidigte den so wichtigen zweiten Tabellenplatz.

Von dem entscheidenden Eigentor von Cedrick Makiadi (45.) profitiert auch der scheidende Freiburger Coach Robin Dutt: Er wird den Vizemeister im Sommer übernehmen und mit seinem neuen Verein gleich in der Gruppenphase der «Königsklasse» einsteigen. Die schwierige Qualifikationsrunde bleibt nun ausgerechnet an Jupp Heynckes hängen: Der Leverkusener Trainer wechselt zum FC Bayern München, der am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga nicht mehr an den Leverkusenern vorbeikam.

Beide Trainer blendeten diese pikante Ausgangslage völlig aus. Der vor dem Spiel mit donnerndem Applaus und einer Umarmung seines Präsidenten Fritz Keller verabschiedete Dutt ging an der Außenlinie so engagiert mit wie eh und je. Und Heynckes suchte mit gleich fünf Umstellungen die Offensive. Unter anderem kamen Michael Ballack auf der Zehner-Position und Eren Derdiyok im Angriff neu ins Team.

Auch beiden Mannschaften merkte man nie an, dass sie ihren Trainern mit einem Sieg keinen uneingeschränkten Gefallen tun konnten. Sie schenkten sich von Anfang an keinen Meter.

Vor allem Bayer begann vor 24 000 Zuschauern stark. Derdiyok besaß bereits in der zweiten Minute die erste Großchance, danach scheiterten erneut der Schweizer (11.) und Hanno Balitsch (21.) jeweils am starken Freiburger Torwart Oliver Baumann. Von der schon fast sprichwörtlichen Leverkusener Anfälligkeit in besonders wichtigen Spielen war lange Zeit nichts zu spüren.

Freiburg hielt jedoch mit zunehmender Spieldauer immer mehr dagegen. Ohne den zweiten zukünftigen Leverkusener Ömer Toprak (gesperrt) und den beim Aufwärmen verletzten Pavel Krmas erarbeitete sich der engagierte Sportclub durch Daniel Caligiuri (29.) und zweimal Papiss Demba Cissé (37.) gleich mehrere gute Chancen.

Auch das erste Tor schoss ein Freiburger. Makiadi verlängerte einen Kopfball von Hanno Balitsch kurz vor der Pause unfreiwillig ins eigene Netz. Durch diesen Treffer änderten die Leverkusener nach dem Wechsel ihre Strategie. Sie bemühten sich nur noch darum, hinten nichts mehr anbrennen zu lassen und zogen sich weit zurück.

Dass dieses Vorgehen nicht ganz risikolos war, zeigte die 64. Minute: Da köpfte Freiburgs Jan Rosenthal den Ball an die Latte. Dutt trieb seine Mannschaft permanent nach vorn, während nun auch Heynckes immer häufiger gestikulierend an der Seitenlinie stand. Das Bayer fast gar nichts mehr nach vorne tat, war ihm auch nicht recht.

Am Ende können sich beide Trainer mit Stolz von ihren Teams verabschieden. Die fünfte Vizemeisterschaft der Vereinsgeschichte ist für Leverkusen endlich einmal ein Grund zum Feiern. Und der SC Freiburg bestand im letzten Spiel unter Dutt einen Charaktertest.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten