Stuttgart (dpa) - Der VfB Stuttgart hat mit einem souveränen 3:0 (1:0) gegen den Hamburger SV einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht.

Cacau mit einem Doppelpack (6. und 88. Minute) und der kurz zuvor eingewechselte Christian Gentner (78.) stellten den verdienten Sieg des schwäbischen Fußball-Bundesligisten gegen den über weite Strecken enttäuschenden HSV sicher. Nationalstürmer Cacau erzielte am Samstag vor 39 000 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena seinen ersten Treffer seit 795 Minuten. Der HSV muss seine Hoffnung auf die Qualifikation für die Europa League fast aufgeben.

VfB-Trainer Bruno Labbadia vertraute seinen Siegern vom 3:1 in Köln aus der Vorwoche. Und die Startelf rechtfertigte dieses Zutrauen voll und ganz. Die Schwaben spielten eine halbe Stunde lang wie entfesselt auf und boten eine ihrer besten Saisonleistungen. Verdienter Lohn für den couragierten und überzeugenden Auftritt war die frühe Führung. Cacau stürmte nach einem perfekten Pass von Martin Harnik von der Mittellinie an los und schloss cool und clever ab.

In dieser Phase waren die Platzherren den überfordert wirkenden Hanseaten in allen Belangen überlegen. Der Ball lief wie am Schnürchen. Allerdings wiesen die Stuttgarter im Abschluss Schwächen auf. Allein Regisseur Tamas Hajnal vergab dreimal fast schon kläglich (4., 14. und 18.).

Der Tabellensiebte aus Hamburg tauchte erst nach 30 Minuten aus seiner Lethargie auf. Tunay Torun traf jedoch mit seinem tückischen Aufsetzer aus dem Nichts nur die Lattenoberkante (30.). Vier Minuten später landete sein Schuss am Außennetz. Und schließlich traf Mladen Petric den Ball nicht voll mit dem Kopf (38.). Insgesamt blieb der HSV aber den Nachweis schuldig, sich noch für die Europa League qualifizieren zu wollen.

Nach der Pause präsentierte sich Hamburg engagierter und konnte die Partie ausgeglichener gestalten. Die ersten guten Möglichkeiten hatte indes erneut der VfB. Harnik (55.) und Cacau (56.) scheiterten jedoch innerhalb weniger Sekunden jeweils an Torhüter Frank Rost.

Der HSV erhöhte den Druck und der Tabellen-14. wirkte nun häufig verunsichert. Dabei wirkte sich auch die Einwechslung von Stürmer José Paolo Guerrero für den enttäuschenden Eljero Elia nach gut einer Stunde positiv aus. Die Riesenchance zum Ausgleich vergab Änis Ben-Hatira (63.): Völlig frei stehend scheiterte er an VfB-Keeper Sven Ulreich, der glänzend reagierte.

Die letzten Zweifel am Stuttgarter Sieg beseitigte dann Gentner, der kurz nach seiner Einwechslung abgeklärt das erlösende 2:0 erzielte. Cacaus zweites Tor nach einem perfekten Konter war das Sahnehäubchen an diesem sonnigen Frühlingstag.