12.03.2011 18:30 Uhr

Der Betze bebt: Hoffers Siegtor erlöst den FCK

Kaiserslautern (dpa) - Als Lauterns Erwin Hoffer die Kugel mit dem letzten Ballkontakt der Partie zum 2:1 (1:1)-Sieg in die Maschen des Freiburger Tores gehämmert hatte, gab es auf dem Betzenberg Szenen, als habe der 1. FC Kaiserslautern den Klassenverbleib bereits gesichert.

Jung-Torwart Kevin Trapp sprang seinem Mentor Gerry Ehrmann in die Arme, Trainer Marco Kurz schrie seine ganze Erleichterung in die Frühlingsluft, und der Rest des Teams erdrückte Torschütze Hoffer. «Das ist gigantisch», sagte der Österreicher nach dem Sieg der «Roten Teufel» gegen den SC Freiburg, mit dem der FCK die Abstiegsränge verließ.

«Natürlich tut dieser Sieg gut», sagte Kurz nach der Partie äußerlich gelassen. Doch die Genugtuung, mit dem ersten Sieg im Jahr 2011 den Negativtrend gestoppt und wieder neue Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft zu haben, war auch dem FCK-Coach anzusehen. «Es ist schön, dass wir endlich mal wieder für unseren großen Aufwand belohnt wurden», sagte Kurz.

Zuvor hatte der Lauterer Trainer wieder ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Schon vor dem Spiel hatten die Pfälzer zwei Hiobsbotschaften zu verkraften gehabt. Der zuletzt glücklose und bei Teilen der Fans umstrittene Torjäger Srdjan Lakic fehlte wegen einer Knöchelprellung. Stammtorwart Tobias Sippel musste wenige Minuten vor Spielbeginn aufgrund einer Grippe passen. Für ihn stand Trapp erstmals in der Bundesliga zwischen den Pfosten. «Da war ich ganz entspannt, weil ich Kevin jeden Tag im Training sehe», sagte Kurz.

In der Tat strahlte der 20-Jährige eine beeindruckende Ruhe aus, so dass sich die Gastgeber um diese Personalie keine Sorgen machen mussten. Von Beginn an versuchten sie, Druck zu machen, fanden gegen die gut organisierte Freiburger Defensive bei aller Einsatzfreude aber kein Durchkommen. Die Gäste zeigten die insgesamt reifere Spielanlage und gingen in der 21. Minute in Führung. Nach einem Freistoß von Felix Bastians kam der Lauterer Adam Nemec zwar vor dem Freiburger Oliver Barth an den Ball, verlängerte das Leder aber unhaltbar für Trapp mit dem Hinterkopf ins eigene Tor.

Die «Roten Teufel» zeigten sich jedoch nicht geschockt. Vier Minuten nach dem Rückstand traf der wiedergenesene Ivo Ilisevic nur den Pfosten. In der 34. Minute wurden die Hausherren aber für ihren Elan belohnt. Auf Zuspiel von Ilisevic vollstreckte Lakic-Ersatz Nemec vor 41 015 Zuschauern zum 1:1 und machte seinen Patzer beim Eigentor wieder wett.

Nach dem Seitenwechsel war der Elan der Pfälzer aber dahin. Auch der frisch verlegte Rasen im Fritz-Walter-Stadion half den Hausherren nicht bei ihren Bemühungen, ein vernünftiges Angriffsspiel aufzuziehen. In der Spitze mühten sich Nemec und Hoffer zwar redlich, zu nennenswerten Torchancen kamen die Lauterer aber lange nicht.

Da auch die Freiburger vieles vermissen ließen, sahen die Zuschauer einen mäßigen zweiten Durchgang. Als sich alle bereits mit einem Remis abgefunden hatten, traf Hoffer mit dem letzten Angriff zum 2:1. «Das ist ärgerlich. Insgesamt war es aber ein gutes Auswärtsspiel von uns», sagte Freiburgs Trainer Robin Dutt, der sich zu den Spekulationen um seine Person nicht äußern wollte. «Wir haben gerade in der 92. Minute ein Spiel verloren», sagte Dutt auf Fragen zu seiner Zukunft nur.

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