12.03.2011 18:30 Uhr

Littbarski vor Rauswurf - Nürnbergs Serie hält

Wolfsburg (dpa) - Für Ex-Meister VfL Wolfsburg und Trainer Pierre Littbarski wird die Situation im Bundesliga-Abstiegskampf nach der bitteren 1:2 (1:1)-Pleite gegen den 1. FC Nürnberg immer brenzliger.

Den Niedersachsen droht zwei Jahre nach ihrem sensationellen Titelgewinn 2009 der erstmalige Absturz aus dem Fußball-Oberhaus. Für Interimscoach Littbarski könnte das fünfte Spiel als Cheftrainer bereits das Letzte gewesen sein. Ihm droht der Rauswurf nach dem äußerst glücklichen Nürnberger Siegtor durch Einwechselspieler Per Nilsson (90.+2.).

Eine Woche nach der 0:3-Klatsche in Leverkusen hatte Littbarski eine Reaktion von seinen Profis gefordert. Die Mannschaft kämpfte zwar engagiert, konnte aber den beeindruckenden Lauf der Nürnberger nicht stoppen, die seit acht Partien unbesiegt sind. Das 1:0 durch den Kroaten Mario Mandzukic (22.), der sein erstes Tor erzielte, war zu wenig für Wolfsburg. Philipp Wollscheid (45.+1.) und «Joker» Nilsson wahrten mit ihren Treffern die Europapokal-Chancen der Franken, die bereits acht Spieltage vor Saisonende mit 42 Zählern die ominöse 40-Punkte-Marke knackten.

Vor 27 316 Zuschauern spielten beide Teams wegen der Erdbeben-Katastrophe in Japan mit Trauerflor. Der VfL verkraftete den Ausfall seiner Nationalspieler Arne Friedrich (gesperrt) und Patrick Helmes (Zerrung) zunächst gut. Die Gastgeber drängten den «Club» von Beginn an in die Defensive und hatten nach 15 Minuten durch Dieudonné Mbokani die erste Chance. Der Kongolese scheiterte aber mit einem Kopfball aus kurzer Distanz am gut reagierenden Raphael Schäfer.

Sieben Minuten später war der Nürnberger Torwart beim zweiten Kopfstoß gegen den sträflich frei stehenden Mandzukic aber machtlos. Verteidiger Peter Pekarik hatte die Führung mit einer genau getimten Flanke glänzend vorbereitet. Von den Franken kam in der Offensive zunächst überhaupt nicht. Ein harmloser Distanzschuss von Mehmet Ekici (30.) aus mehr als 20 Metern, der VfL-Keeper Diego Benaglio ins Toraus abrutschte, war lange Zeit die gefährlichste Aktion.

Wie aus dem Nichts fiel kurz vor der Pause der Ausgleich durch Abwehrspieler Wollscheid. Sein Kopfball-Tor war eine kalte Dusche für die Niedersachsen. Littbarski trieb an der Seitenlinie sein Team auch im zweiten Durchgang unermüdlich nach vorn. Doch trotz einiger Chancen ließ die gut gestaffelte Nürnberger Abwehr in der turbulenten Endphase kein zweites Gegentor mehr zu. Im Gegenteil: Einer der wenigen Club-Konter führte kurz vor dem Abpfiff zum Auswärtssieg.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten